Millencolin - The melancholy connection
Epitaph / IndigoVÖ: 25.05.2012
Buchstabenbörse
Die Ankündigung eines neuen Albums von Millencolin rief Reaktionen hervor, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Zwischen absoluter Vorfreude und erfahrungsbedingter Skepsis war alles vertreten. Dann die Veröffentlichung des Titels "The melancholy connection". Stirnrunzeln. Gab es das nicht schon einmal? Fast. "The melancholy collection" vereinte 1999 sämtliche bis dato vorhandenen EP-Tracks und B-Seiten. Google-freundlich ist das ja nicht gerade. Aber schnell ist klar: Auch bei dem aktuellen Album handelt es sich lediglich um einen weiteren Sampler, was die Vorfreude zumindest zu dämpfen wusste.
Macht aber gar nichts, da der Anlass dieser Werkschau ein durchaus erfreulicher ist. Seit zwanzig Jahren machen Nikola Sarcevic und seine Mannen aus dem schwedischen Örebro nun schon die Clubs und Festivals rund um den Globus unsicher. Für eine Skater-Combo echt beachtlich. Gleichzeitig kommt natürlich auch ein bisschen Wehmut hinsichtlich des eigenen Alterns auf, fühlt es sich doch noch gar nicht so lange her an, als man zu "Bullion" und "Mr. Clean" die örtliche Jugendfreizeitstätte auseinander nahm. Aber das ist ein anderes Thema.
"The melancholy connection" deckt die Zeit ab 2000 ab, als Millencolin mit "Pennybridge pioneers" auch auf breiter Ebene aufhorchen ließen. Fast alles, was ab dann folgte, war Punkrock mit der unüberhörbaren Betonung auf der letzten Silbe. So rockt dann auch "Absolute zero" breitbeinig nach vorne. Vollkommen schnickschnacklos, dafür wuchtige Saitenarbeit und jede Menge Schmackes aus dem Drumset. "Mind the mice" fügt sich bestens daran an, legt den Fokus allerdings auf einen melodischen Refrain und zwischenzeitlichen Ruhephasen. Macht Laune. Doch mit Ausruhen ist es nicht weit her. "The downhill walk" zieht das Tempo - back to the roots - gehörig an. Das könnte glatt aus den Anfangstagen der Jungs stammen.
"E20-Norr" wird dem einen oder anderen bekannt vorkommen. Wenn da nur nicht dieser seltsame Name wäre. Doch dieser Autobahn-Song ist nichts anderes als die schwedische Version des "Home from home"-Tracks "Battery check". Irgendwie komisch, aber funktioniert auch so. Doch Millencolin wären nicht Millencolin, wenn sie beim Durchrocken ihrer Vergangenheit, die noch Melodycore-Perlen wie "Junkie for success" oder "Bowmore" offenbart, nicht auch noch etwas Neues mitgebracht hätten. Das mitreißende "Carry you" und ein nicht minder zum Mitgrölen einladendes "Out from nowhere" machen Lust auf mehr, ohne dabei jedoch herauszuragen. Vielleicht schaffen das die Tracks auf der nächsten Rückschau. Einen Namen hätten wir auch schon, um das Buchstabenspiel weiterzutreiben: "The melancholy correction".
Highlights & Tracklist
Highlights
- Carry you
- Mind the mice
- Junkie for success
Tracklist
- Carry you
- Out from nowhere
- Absolute zero
- Mind the mice
- The downhill walk
- E20-Norr
- Bull by the horns
- Junkie for success
- Dinner dog
- Ratboys masterplan
- Phony Tony
- Queen's gambit
- Bowmore
- Into the maze
Referenzen
Spotify
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