The Dandy Warhols - This machine
Naïve / IndigoVÖ: 27.04.2012
Querfeldein
Auf den ersten Blick weiß man wirklich nicht, was man von diesem Artwork halten soll. Eine Art Greifvogel, ein Geweih, jede Menge Gestrüpp und eine herrenlose Gitarre bestimmen die auf dem Albumcover inszenierte Unterholzidylle. Erst beim genaueren Hinsehen wird ersichtlich, dass man es mit den Dandy Warhols zu tun hat. Genauer gesagt mit "This machine", dem mittlerweile achten Studiowerk des Quartetts aus dem Nordwesten der USA. Man muss jedoch auch kein großer Prophet sein, um vorherzusagen, dass "This machine" weder - wie vor gut einem Jahrzehnt "Bohemian like you" - in irgendeinem Werbespot vorkommen, noch in sonstiger Art und Weise für Furore sorgen wird.
Denn genauso verwachsen und durcheinander wie das Gehölz des Cover-Artworks entpuppt sich das neue Liedgut auch. Scheinbar ohne Ziel und roten Faden wabern, pluckern und rocken die Songs vor sich hin und wissen dabei nach und nach doch irgendwie zu gefallen. Äußerst zurückgelehnt und unaufgeregt eröffnet ein basslastiges "Sad vacation" den Reigen eines psychedelisch geprägten Sammelsuriums. In ähnlicher Furztrockenheit folgt "The autumn carnival", das von Sänger Courtney Taylor-Taylor nahezu geflüstert und von einem zum Mitnicken verführenden Rhythmus getragen wird. Nichtsdestotrotz weiß der Zuhörer nicht so recht, wo er steht. Folgt in den nächsten Sekunden der Ausbruch? Nein, er folgt nicht. Macht aber auch nichts. Dafür lassen dann ein teilweise an Iggy Pop erinnerndes "Enjoy yourself" und das gesanglose "Alternative power to the people" in Form eines spacig und krautig anmutenden Trips aufhorchen. Was das soll? Keine Ahnung.
Damit haben die Dandy Warhols das letzte Stilmittel aber noch lange nicht gezogen. Immerhin tummeln sich auf "This machine" noch die schnöde, leicht langweilige Akustiknummer "Well they're gone", das britpoppige und weltumarmende "Rest your head", das recht nervige Merle-Travis-Cover "16 tons", der hippieske Sechsminüter "Don't shoot she cried" und das für diese Band beinahe schon fröhlich und vergnügt anmutende "I am free". Soweit okay. Mit einem roten Faden und Struktur wäre hier jedoch auch etwas richtig Greifbares möglich gewesen. Solange muss der Greifvogel auf dem Cover den Überblick behalten.
Highlights & Tracklist
Highlights
- The autumn carnival
- Rest your head
- I am free
Tracklist
- Sad vacation
- The autumn carnival
- Enjoy yourself
- Alternative power to the people
- Well they're gone
- Rest your head
- 16 tons
- I am free
- Seti vs. the wow! signal
- Don't shoot she cried
- Slide
Im Forum kommentieren
Demon Cleaner
2015-01-21 22:18:26
Ja, die "Tendenz nach oben", die sich damals angedeutet hatte, ist nicht eingetreten. Ich mag aber die ersten beiden Songs, "Well They're Gone" und "Slide" sehr gern. Der Rest ist eher schwach.
XTRMNTR (der Echte)
2015-01-21 21:22:06
Gerade mal wieder angehört. Bis auf "SETI" gefällt mir fast nichts und es bleibt auch nichts hängen.
Glaube nicht daran dass die nochwas gutes hinbekommen.
4/10
Demon Cleaner
2013-01-11 13:22:57
01. Sad Vacation (8/10)
02. The Autumn Carnival (8/10)
03. Enjoy Yourself (7/10)
04. Alternative Power To The People (7/10)
05. Well They're Gone (8/10)
06. Rest Your Head (8/10)
07. 16 Tons (6/10)
08. I Am Free (5/10)
09. Seti Vs. The Wow! Signal (6/10)
10. Don't Shoot She Cried (5/10)
11. Slide (8/10)
Insgesamt 6.5/10 mit Tendenz nach oben. Für mich bisher ihr schwächstes, auch wenn keine *richtigen* Ausfälle drin sind. Dafür irgendwie weniger zusammenhängend als der verdrogtere Vorgänger. Track 7-10 sind leider eher störend bis langweilig...
hmm
2012-04-25 15:31:14
Schönes Album... und "Well they're gone" ist vielleicht sogar mein Lieblingslied. Insgesamt ne gute 7/10 mit Potential für mehr.
Und ja, die Renzension hier auf PT ist, in der Tat, äußerst schwach geschrieben. Alleine, dass ein gutes Drittel des Textes fürs Albumcover drauf geht... naja.
Mr. Fritte
2012-04-25 15:22:30
Ich finde "Well they're gone" überhaupt nicht schnöde oder langweilig, gerade deshalb freu ich mich überhaupt auf das Album.
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