Ed Sheeran - +

Asylum / Warner
VÖ: 10.02.2012
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Über Leben

Von 0 auf 100 in drei Sekunden, nicht schlecht war das. Im Juni 2011 kannte kaum ein Engländer diesen Typen namens Ed Sheeran, dessen Song "The A team" plötzlich überall lief und auf Platz 3 in die britischen Charts einstieg. Nun gut, wer sich ein bisschen mit den Charts auf der Insel auskennt, weiß, dass dort mehr los ist als bei einer etwaigen Hochzeit zwischen Prinz Charles und der Schwester von Kate Middleton. Gar nicht verwunderlich also, als der Song in den beiden darauffolgenden Wochen auf dem Weg nach unten war. Dass er dann jedoch plötzlich wieder auf seine vorherige Höchstposition stieg und dort einfach mal ein bisschen ausharrte, war dann doch bemerkenswert - und die Briten hatten ihr Chartswunder, das als männliches Pendant zur omnipräsenten Adele die weltweiten Spitzenpositionen erobern sollte. Dachten sie zumindest.

Ed Sheeran, 20-jähriger Rotschopf aus liebevollem Elternhaus, wie er selbst erzählt, machte sich also eifrig an die Arbeit zu seinem Debütalbum "+", das mit einigen Monaten Verspätung endlich auch international erscheint. Heraus kam im Grunde genommen genau das, was man erwartet hatte: zwölf selbstgeschriebene Songs, vom Stil her alle recht ähnlich, die eben vom Leben eines 20-Jährigen handeln: Da geht es um Jungs, die Mädchen mögen, und um Mädchen, die Jungs mögen. Und manchmal auch darum, dass man sich gar nicht so sehr mag. Es geht auch darum, sich aus Liebeskummer zu betrinken, und jemanden jetzt mehr zu lieben als vorher, und natürlich auch darum, dass man geliebt werden will. Eine regelrechte Achterbahnfahrt also. Da Sheeran noch so jung ist, kann man ihm auch gar nicht verübeln, dass jene erste Single des Albums natürlich wenig actionreich ist und in der Tat gar nichts mit Hannibal & Co. zu tun hat, sondern von einer Prostituierten handelt, die verprügelt wird und anschließend Drogen nimmt. Dass daraus einer der britischen Sommerhits des letzten Jahres wurde, dürfte Sheeran den Gitarrenklängen und seinem Gesang, der hier stark an Jason Mraz erinnert, zu verdanken haben.

Das Schema funktioniert auf bei den meisten restlichen Songs auf "+". Das poppige "Lego house" entwickelt sich dank eingängiger Melodie und trotz des gewöhnungsbedürftigen kurzen Raps zu einem echten Ohrwurm, während mit "Give me love" ein ungleich pathosreicherer Song zum Schluss des Albums entstanden ist, den man sich besser erst ein paar Mal anhört, bevor man ein endgültiges Urteil fällt. Sheerans Songs sollen autobiographisch sein, so auch das pochende "Drunk", das vom kläglich gescheiterten Versuch erzählt, eine Beziehung wiederzubeleben, oder die Ballade "Kiss me", das trotz des Titels und der Streicher im Hintergrund weitaus weniger kitschig ausfällt, als man zunächst annehmen mag.

Das Problem bei manchen Songs bleibt schlicht, dass die Struktur zu einfach ausfällt und die Story von Sheerans Leben bei zwölf Songs mehr als ausgeschöpft wird. Zeilen wie "And I know you love Shrek 'cos we've watched it twelve times" aus dem balladesken "Wake me up" wirken ähnlich verzichtbar wie der Boyband-Gedächtnis-Pop auf "Grade 8". Herausragend wird es zumindest auf "Small bump", dessen erste Töne für wenige Sekunden zwar an Disconächte mit "Nein Mann, ich will noch nicht gehen" erinnern, ansonsten aber auf ganzer Strecke wirkt. Die Geschichte seiner Freundin, die ihr Kind verliert und wie es hätte werden können, berührt nicht erst, wenn er singt "If you're not inside me, I'll put my future in you". Das Unverständnis, warum es nicht sein durfte, spricht aus seinem Gesang, und es bleiben diese kleinen Momente auf "+", wegen denen man hofft, dass er noch ein paar Sommer übersteht. In denen kann er nur noch besser werden.

(Jennifer Depner)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The A team
  • U.N.I.
  • Small bump
  • Lego house

Tracklist

  1. The A team
  2. Drunk
  3. U.N.I.
  4. Grade 8
  5. Wake me up
  6. Small bump
  7. This
  8. The city
  9. Lego house
  10. You need me, I don't need you
  11. Kiss me
  12. Give me love
Gesamtspielzeit: 49:57 min

Im Forum kommentieren

matti

2013-02-26 19:22:21

evtl. findet es die neue flamme gut,die neulich beim date meinte, dessen songs "voll gern" zu hören.

Absolut. Es ist besser für sie, sich nicht mehr mit dir treffen zu müssen.

gummistahl

2013-02-26 16:17:47

evtl. findet es die neue flamme gut,die neulich beim date meinte, dessen songs "voll gern" zu hören.das sollte zu denken geben.ein evtl.2 treffen wird es nicht geben wahrscheinlich.

qwertzuiopü

2013-02-26 16:03:08

Darf man womöglich gut finden, ich tue es trotzdem nicht.

Lolli Pop

2013-02-26 15:43:03

Darf man den gut finden? Ich tu's irgendwie. IS ja auch echt niedlich, der Kerl.

Mr. Rail

2012-03-12 21:55:56


You need me, I don't need you ... Hammer :-)

http://www.youtube.com/watch?v=ZXvzzTICvJs

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