LaFaro - Easy meat

Smalltown America / Cargo
VÖ: 13.01.2012
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Bastelstunde

Die Überschrift hätte auch "Das Fett wegschneiden" lauten können. Aber der Chef mag trotz seiner leidenschaftlichen Liebe für Pilzrahmsuppe keine Küchen- und Kochmetaphern. Also lassen wir das Filetiermesser im Messerblock, packen stattdessen Bastelschere, Tesafilm (zum Festpappen) und Flüssigkleber (zum Schnüffeln) aus und bauen uns unsere eigene 8/10 zusammen. Alles, was wir dafür sonst noch brauchen, ist "Easy meat". Das gibt's allerdings nicht an der Fleischtheke, sondern im Plattenladen und kommt praktischerweise schon mit eingebauter 7/10.

Kompliziert ist die Bastelei nicht. Einfach die Schere an den Stellen zwei, fünf, sieben, zehn, zwölf, vierzehn und sechzehn ansetzen und überstehendes Material großzügig abschneiden. Wer keine Schere hat, nimmt wahlweise auch gerne das Hackebeil. Und wozu das ganze Theater? Ganz einfach, von den 18 Tracks auf "Easy meat" gehen die genannten sieben schlichtweg nicht als Songs durch. Sollen sie auch gar nicht. Ob nun Spoken-Word-Gewitzel oder Instrumenten-Geklopfe - LaFaro übertreiben es auf ihrem zweiten Album einfach mit den Interludes, unabhängig davon, ob man die nun witzig findet oder nicht.

Abgesehen davon ist "Easy meat" ein Brett. Überspringt man das Zwischen-Gedöns, ergibt sich eine kompakte Krachrock-Platte, die die Pressatmung erst beim abschließenden "Maudlin" zugunsten versöhnlicher Akustikgitarren aufgibt. Der Rest lärmt mal in nackenbrecherischem Stakkato, mal in shoegazigen Gitarenschichten. "Full tilt" legt gleich mit voller Lautstärke los. Und auch wenn die monoton nölende Strophe kurz ein eher gemächliches Tempo antäuscht, stolpert sich der Songs meist brachial durch Refrains und diverse Bridges. "Sucking diesel" würde gerne gleich so weitermachen, durch die Werbepause "Langer" verliert die Platte aber leider etwas an Drive.

Der Übergang zum Eineinhalb-Minuten-Geschrei "Wingers and chips" klappt dann perfekt. Angesichts von so wunderbar kompromisslosen wie kompakten Lärmrockern wie dem aus tausend Riffs bestehendem "Boke" oder dem etwas ruhigeren, aber nicht minder fies klingenden "Have a word with yourself" ist es schade, dass "Easy meat" ständig Momentum verliert durch die erzwungenen Pausen. Die einzelnen Songs macht das nicht schlechter, aber das Album muss einen Punkt abgeben. Immerhin gibt es ansonsten ja unsere Bastelanleitung.

(Maik Maerten)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Full tilt
  • Easy meat
  • Settle petal
  • Meat wagon

Tracklist

  1. Full tilt
  2. Langer
  3. Sucking diesel
  4. Wingers and chips
  5. Scully
  6. Boke
  7. Yes!
  8. Have a word with yourself
  9. Easy meat
  10. Easy peasy meat
  11. Settle petal
  12. Pat-a-cake
  13. Off the chart
  14. Hum strum
  15. Slide on
  16. Christmas
  17. Meat wagon
  18. Maudlin
Gesamtspielzeit: 43:26 min