Dananananaykroyd - There is a way
Unter Schafen / Al!veVÖ: 18.11.2011
Booze brothers
In der schottischen Heimat von Dananananaykroyd frittieren sie ja bekanntlich alles, sogar Schokoriegel. Fett sind auch die Produktionen von Ross Robinson, doch trotzdem versteht der Mann es stets, den von ihm betreuten Bands eine eigene Note zu geben. Glassjaw, The Blood Brothers, At The Drive-In: Ohrenschmaus statt Fritteuseneinheitsbrei. So viel sei vorweggenommen: Bei Dananananaykroyd gelingt ihm das nicht auf ganzer Linie. Obwohl es auch auf "There is a way" genug starke Momente gibt.
"Reboot" dudelt zwar zunächst vor sich hin wie eines der letzten, schlechteren Alben von Against Me!, entdeckt dann jedoch Stakkato-Riffs nach Art der Blood Brothers und kehlkopfschadenden Kreischgesang für sich, um letztlich wieder in ein Nananananana zu verfallen. Schön verrückt. Auch im weiteren Verlauf wollen einem die oben erwähnten Bands nicht aus dem Kopf gehen - zu sehr klingt es oft danach, als würden sich Billy Talent an die Songstrukturen von At The Drive-In heranwagen. Was aber zum Scheitern verurteilt ist, da die letzte Konsequenz fehlt.
Doch auch wenn die Messlatten zuweilen zu hoch liegen, kann man immer noch im Limbo-Stil unter ihnen durchtanzen und eine Menge Spaß dabei haben. Wie Dananananaykroyd auf ihrem zweiten Album eben. "Think & feel" etwa strotzt vor Spielfreude und Weisheit: "I get bored so I go outside, for beer." Langweilig wird dem Hörer hier so schnell nicht - ein Prosit der Ungemütlichkeit. "Muscle memory" spielt so perfekt mit den Tempowechseln, als hätte Jogi Löw am Mischpult gesessen. Schnelles Umschalten in die Spitze, im richtigen Moment wieder das Spiel verlangsamen, um anschließend um so stürmischer anzugreifen.
"Good time" wiederum klingt wie in einer Gummizelle aufgenommen, in der sich die Band außerdem anscheinend so verkrachte, dass sie im September ihre Trennung bekannt gab. Und das war es dann wohl. Der Rest des Albums stagniert und ist längst nicht so wegweisend, wie der Titel ankündigt. Sein größter Verdienst ist somit, dass man anschließend andächtig zum Plattenregal schreitet, den Staub von The Blood Brothers' "...Burn, Piano Island, burn" pustet und sich noch einmal an diesem mittlerweile fast zehn Jahre alten Wahnsinnswerk erfreut, auf dem man sich zudem nicht mit Zeilen wie "Wifi hungry man" oder "Procrastination is easily done in here" herumschlagen musste. Doch immerhin kann man zu "There is a way" prima einen trinken gehen.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Reboot
- Think & feel
- Muscle memory
Tracklist
- Reboot
- All us authors
- E numbers
- Think & feel
- Muscle memory
- Time capsule
- Good time
- Apostrophe
- Seven days late
- Glee cells trade
- Make a fist
Referenzen
Spotify
Threads im Forum
- Dananananaykroyd - Hey Everyone! (18 Beiträge / Letzter am 04.11.2011 - 17:20 Uhr)