Chris Rea - Santo spirito blues

Jazzee Blue / Rhino / Warner
VÖ: 09.09.2011
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Auf dem Heimweg

Strenggenommen kann das Ergebnis dieser Rezension ziemlich egal sein. Denn wichtiger als alle Wertungen ist die Tatsache, dass diese Platte überhaupt das Licht des Musikhandels erblickt, musste Chris Rea doch in den letzten zehn Jahren unzählige Krebsbehandlungen über sich ergehen lassen. Doch der mittlerweile arg gezeichnete Musiker trotzt der teuflischen Krankheit und fügt den voluminösen Boxsets "Blue guitars" und "The return of the fabulous Hofner bluenotes" mit seinem ersten Studioalbum seit zehn Jahren - das auch als Special-Edition-Boxset mit zwei Extra-Film-DVDs und zwei Soundtracks erhältlich ist - eine weitere Huldigung an den Blues hinzu.

Wer nun allerdings gramgebeugte Klänge erwartet, sieht sich umgehend eines Besseren belehrt. Denn so frisch wie auf "Dancing my blues away", "Rock and roll tonight" oder "Never tie me down" klang Rea zuletzt auf längst patinabesetzten Platten wie "Auberge". Und wären da nicht die furchtbar pappigen und eindimensionalen Klänge aus dem Drumcomputer, man könnte sich uneingeschränkt über die kraftvoll wie früher klingende Reibeisenstimme oder die für den Briten so typische singende Stratocaster freuen.

Warum Rea allerdings das aus Versatzstücken alter Hits wie "The road to hell part 2" und "Looking for the summer" zusammengeklaubte "The chance of love" als erste Single ausgewählt hat, entzieht sich der Kenntnis des Hörers. "Electric guitar", eine Liebeserklärung an sein Handwerkszeug, ist dann wiederum ein wunderbar subtiler Groover, dessen Konservendrums jedoch erneut jede Menge Schmerzfreiheit abfordern. Die dann allerdings durch das knisternde "Money" mehr als belohnt wird.

Danach verliert Rea allerdings etwas den Faden. Denn das zu sehr lechzende "The way she moves", der Tanzschulen-Schieber "Think like a woman" und das von grauenvollen Ententanz-Orgeln begleitete "She got lucky" trüben den wirklich guten Eindruck doch immens. Denn Rea schafft es ansonsten durchaus überzeugend, den Hörer auf die Reise zu seinen musikalischen Wurzeln mitzunehmen, die über Geträller wie "Josephine" meilenweit hinausgehen, Es ist ihm zu wünschen, dass "Santo spirito blues" nicht zu seinem Requiem wird. "So I will never give up / No matter how long / I pick myself up / And I will go on." Hoffen wir das Beste.

(Markus Bellmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Dancing my blues away
  • Never tie me down
  • Electric guitar

Tracklist

  1. Dancing my blues away
  2. Rock and roll tonight
  3. Never tie me down
  4. The chance of love
  5. The last open road
  6. Electric guitar
  7. Money
  8. The way she moves
  9. Dance with me all night long
  10. Think like a woman
  11. You got lucky
  12. Lose my heart in you
  13. I will go on
Gesamtspielzeit: 60:14 min

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