David Guetta - Nothing but the beat

Virgin / EMI
VÖ: 26.08.2011
Unsere Bewertung: 3/10
3/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Ich + Ich

David Guetta hat einen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen, dass sich die Charts anno 2010/2011 so anhören, wie sie sich anhören. Das kann man gut finden, oder auch nicht. Sein Bekanntheitsgrad und Einfluss sind seit "When love takes over" exponentiell gestiegen, und er ist zu den gefragtesten Produzenten der Welt aufgestiegen. David Guetta hat Timbaland abgelöst, der Pharrell Williams abgelöst hat. Er ist für eine gewisse (und vermutlich kurze) Zeit prägend. Hätte Usher vor sieben Jahren bei ihm mitgemischt? Hätte sich Snoop Dogg ohne Weed ein Wet-Sweat-Battle geliefert? Wohl kaum. Und nun klingelt Madonna bei David Guetta durch, während seine Eigenproduktionen Garanten für eine Top-10-Platzierung sind. Das war nicht immer so.

"Nothing but the beat" ist bereits Guettas fünftes Studioalbum. Die ersten Schritte in seiner Heimat Frankreich machte er aber als DJ, der sporadisch einige Clubhits ablieferte. Als jener ist er auch immer noch unterwegs, und als solcher sieht er sich in erster Linie, auch wenn er zunehmend am Mischpult im Studio Platz nimmt und bekannte Musiker einlädt. Es scheint ihn - bei allem Erfolg - ein wenig zu fuchsen, wie seine Anfänge in der Wahrnehmung lediglich eine marginale Rolle einnehmen. Daher der Schritt zum Doppelalbum, zu einer Platte, die dem Chart-Hörer Dance-Songs mit namhaften Gastsängern serviert und auf Hälfte zwei gänzlich auf Vocals verzichtet, um sich einzig der elektronischen Musik hinzugeben. Das jeweilige Klientel soll seine andere Seite kennenlernen, ohne sich in die zu sehr in die Quere zu kommen. David Guetta ist zwei Mal Ich.

12 Songs, 15 Sänger(innen) und ein Rudel an potenziellen Singles. "Repeat" etwa, der "I gotta feeling"-Nachfolger mit Jessie J, was irgendwie auch auf das Duett mit Will.I.Am, "Nothing really matters", zutrifft. Mazel tov! Wer die Singles "Where them girls at", "Little bad girl" und "Titanium" kennt, hat schon einen guten Querschnitt, was ihn auf diesem Longplayer erwartet. Verstärkter Eurodance mit Raps und Gesangsparts, die sich mit Anmache, Flirts, Sex, Party oder im seltenen Fall auch einer Beziehung beschäftigen. Mal in Form softdanciger Stücke wie "Without you", die so stark am Popbalken schnüffeln, bis der sich von alleine biegt, oder eben bei Titeln, die Autotune und Effektknöpfe mit einem röhrenden Bass in den Ring schicken und jede Runde mit Handclap-Beats einläuten. No, no, no-no-no-no, no-no-no-no, no no there's no limit!

Auf Hälfte zwei stellen Refrains nicht mehr den Kern, Radiolängen entfallen. Guetta wandert durch das technoide "Paris", rührt mit dem Finger ungeniert im Trance-Teig "Sunshine" und lässt seine French- und Filterhouse-Wurzeln zum Vorschein kommen. Wer Justice mag, darf sich nicht über "The alphabeat" und "Metro music" mokieren. Platz für Elektro-House und Disco-House ist auch, wenngleich das Niveau von LCD Soundsystem oder Hot Chip nicht erreicht wird. "Nothing but the beat" sucht den Median, zwischen Bravo Hits und Kitsuné-Compilation, zwischen Oktoberfest und Club, zwischen Großkonzert und DJ-Gig, zwischen dem alten David Guetta und dem aktuellen David Guetta. Wer sich da wiederfindet, hat im Atzen-Kosmos die Zeit seines Lebens, alle anderen erhalten eine weitere Bestätigung dafür, dass Doppel-Alben nie was taugen.

(Stephan Müller)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • The alphabeat
  • Dreams

Tracklist

  • CD 1
    1. Where them girls at (feat. Nicki Minaj & Flo Rida)
    2. Little bad girl (feat. Taio Cruz & Ludacris)
    3. Turn me on (feat. Nicki Minaj)
    4. Sweat (Snoop Dogg vs. David Guetta) (Remix)
    5. Without you (feat. Usher)
    6. Nothing really matters (feat. Will.I.Am)
    7. I can only imagine (feat. Chris Brown & Lil Wayne)
    8. Crank it up (feat. Akon)
    9. I just wanna F. (feat. Timbaland & Dev)
    10. Night of your life (feat. Jennifer Hudson)
    11. Repeat (feat. Jessie J)
    12. Titanium (feat. Sia)
  • CD 2
    1. The alphabeat
    2. Lunar
    3. Sunshine
    4. Little bad girl (Instrumental Edit)
    5. Metro music
    6. Toy story
    7. The future
    8. Dreams
    9. Paris
    10. Glasgow
Gesamtspielzeit: 88:22 min

Im Forum kommentieren

HHB

2012-06-24 18:26:15

ähnlich gut wie die Hermes House Band.

Yeti

2012-06-24 14:56:45

Das Album ist maßlos unterbewertet. :(

Naja, ich habe mit 10 abgestimmt. Ich finde David toll.

Castorp

2011-10-26 23:06:07

geile Scheiße!

Cabeza

2011-09-25 19:36:36

Ich benutze die CD als künstliches Arschloch.

Man muss aber viele aneinanderkleben!

Nur zur Pimperung

2011-09-10 11:37:05

Achtung achtung David Guetta macht schlechte musik achtung achtung

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Spotify

Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Threads im Forum