Trivium - In waves

Roadrunner / Warner
VÖ: 05.08.2011
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Nur spielen

Für manch traditionsbewussten Metaller sind Trivium ein Tuch, so rot wie die Rindviecher im Logo von "Rasenballsport" Leipzig. Ihre vermeintlichen Fehler: Als blutjunge Band spielten sie Metalcore, weil halt ca. 94,536% aller Proberaumbands Metalcore spielten, und griffen auf Anhieb einen Major-Vertrag ab. Schon mal schlecht. Dann verkauften sich die Platten auch noch wie geschnitten Brot. Noch schlechter. Den einigermaßen radikalen Stilwechsel auf "The crusade" hin zum Thrash Metal der alten Schule nahmen ihnen dann schon viele nicht mehr ab.

Es dürfte also reichlich Genre-Polizisten geben, die bei den ersten Klängen von "In waves" wahlweise in fassungsloses Entsetzen oder blanke Empörung verfallen. Natürlich haben die Growls im Titeltrack so einiges von Avenged Sevenfold oder Sonic Syndicate (oje!). Aber natürlich ist zum Beispiel das folgende "Inception of the end" ein großartiger Song, der - gibt man ihm eine faire Chance - knüppelharte Riffs und entfesseltes Gebrülle mit monumentalen Melodien kombiniert.

Wem das noch nicht als ausgestreckter Mittelfinger reicht, der sieht sich mit "Dusk dismantled" einem der brutalsten Songs gegenüber, den Trivium jemals geschrieben haben. Insofern ist es nur gut, dass die Atempause in Form eines deutlich dosierteren Gasfußes folgt. Und ob diese Midtempo-Songs wie "Watch the world burn" oder der Pop-Metal von "Black" nun effektheischend kalkuliert oder wohl durchdacht sind, ist letztlich Auslegungssache.

Keine Diskussion gibt es allerdings darüber, dass einige Lückenbüßer auffallen. Zumindest rauschen "A skyline's severance" oder "Built to fall" einigermaßen uninspiriert und hakenfrei am Hörer vorbei, bevor das hymnische "Caustic are the ties that bind" oder die wunderbare Powerballade "Of all these yesterdays" wieder aufhorchen lassen. Und das ist der einzige echte Kritikpunkt an "In waves": Dafür, dass das Songwriting bereits auf Tour 2009 begonnen hat, ist der ein oder andere Füller schlicht inakzeptabel. Abgesehen davon gibt es allerdings keinen wirklichen Grund für Trivium, sich permanent rechtfertigen zu müssen: Sie wollen einfach nur spielen. Nicht immer schön. Aber meistens geil und laut.

(Markus Bellmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Inception of the end
  • Dusk dismantled
  • Caustic are the ties that bind
  • Of all these yesterdays

Tracklist

  1. Capsizing the sea
  2. In waves
  3. Inception of the end
  4. Dusk dismantled
  5. Watch the world burn
  6. Black
  7. A skyline's severance
  8. Built to fall
  9. Caustic are the ties that bind
  10. Forsake not the dream
  11. Chaos reigns
  12. Of all these yesterdays
  13. Leaving this world behind
Gesamtspielzeit: 51:27 min

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Grunzsatz-Diskussion

2011-08-04 09:49:32

Gut, das ist natürlich Geschmackssache. Aber wirkliches "klassisches" Grunzen ist doch bei Trivium äußerst selten u die Mischung von schreien(, grunzen) u singen find ich persönlich bei Trivium recht gelungen.

Neytiri

2011-08-03 14:53:00

Schweine grunzen schon immer, in der Musik wird erst seit den 80ern gegrunzt und ich habe es nie wirklich verstanden, obgleich ein Schuldiner (Gott hab ihn selig) oder etwa ein Hegg nicht unangenehm zu hören sind, was man von Trivium nicht sagen kann.

Grunzsatz-Diskussion

2011-08-03 09:49:19

Grunzmusik? Gegrunzt wurde doch schon immer. Nicht unbedingt bei Trivium, aber Death Metal hält sich ja nun auch schon einige Jahrzehnte und da wird auch gegrunzt, was das Zeug hält. Grunzsätzlich, sozusagen.

Neytiri

2011-08-02 17:24:18

Der (mäßig aber doch vorhandene) Erfolg von Grunzmusik wird in nicht allzu naher Zukunft als völlig unverständlich bewertet werden. Was soll das?

Instrumental trotzdem gut!

Daharka

2011-08-02 14:02:46

Mächtiges Album, mehr Härte, dennoch viele Hits drauf... Hat mich positiv überrascht! Könnte Shogun toppen...

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