Alexander - Alexander

Community / Beggars / Indigo
VÖ: 03.06.2011
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Allein, allein

Manchmal nützen ein paar hilfreiche Informationen, um aus einer blöden Situation eine gute zu machen. Zum Beispiel, dass es sich beim vorliegenden, selbstbetitelten Album von Alexander keineswegs um eine neue vertonte Katastrophe des DSDS-Tarzans Alexander Klaws handelt. Tatsächlich ist Alexander Ebert - der eigentliche Künstler, um den es geht - vor allem für seine Mitarbeit bei Edward Sharpe & The Magnetic Zeros und Ima Robot bekannt. Und sofort merkt man, wie die Anspannung verfliegt, der anfängliche Würgereflex langsam nachlässt und die sofort eingetretenen Kopfschmerzen einer angenehmen Ausgeglichenheit weichen. Interessanter wird die Situation dann vor allem dadurch, wenn man weiß, dass "Alexander" zu 100 Prozent vor allem eines enthält: Alexander selbst. Jeder gesungene Satz, jedes Instrument, jeder noch so kleine Ton stammt von dem knapp 33-Jährigen. Ein wahres Do-it-yourself-Album also.

Das kann natürlich nach hinten losgehen. Noch hat ja niemand behauptet, dass Ebert ein musikalisches Wunderkind ist, einer dieser Menschen, die scheinbar mit jedem Instrument etwas Sinnvolles anzufangen wissen. Ist auch gar nicht der Fall. Abgehalten hat ihn das dennoch von nichts, und so ist das Solodebüt eine Mischung knallbunter Songs, in denen nicht immer alles perfekt ist, aber auch nichts falsch. Der Opener "Let's win" startet hoffnungsvoll als Folk-Pop-Nummer, in der Ebert harmonischer Gesang, der bereits bei Edward Sharpe & The Magnetic Zeros zur Geltung kam, vor allem in den mehrstimmigen Teilen punkten kann. Das Dylan-esque "Bad bad love" wird hingegen vom Bass getragen und verbleibt so als durchaus anspruchsvoller Blues, der es mit jeder Note darauf anlegt, in irgendeinem ultrahippen Film verwurstet zu werden - auch das kann ja seine guten Seiten haben. Aber "Alexander" hat noch ganz andere Ansprüche.

"Truth", die erste Single, offenbart eine neue Facette und erzählt vom frühen Kindheitstraum, eine Karriere als Rapper zu machen. Ebert übt sich hier mehr im Sprechgesang, als dass er wirklich rappen würde, und doch entwickelt sich hier bereits ganz am Anfang das Highlight des Albums. Ein obligatorisches Pfeifen darf nicht fehlen, der Beat bleibt monoton und doch entspannend, anders als die etwas kühl geratene Atmosphäre, die "Old friend" schafft. So fällt vor allem eins auf: Obgleich "Alexander" viele gute Songs hat, fehlt der eine Übersong, zudem ein roter Faden, oder auch: Beständigkeit. Stücke wie das folkige "A million years" oder auch der Lalala-Track "In the twilight" machen gute Laune, sind aber ebenso schnell untergegangen. "Let's make a deal to not make a deal" heißt er dann, der Abschlusssong, und fasst das eigentliche Problem recht gut zusammen: "Alexander" bleibt von Anfang bis Ende so naiv wie sein Schöpfer, der in den Liner Notes allen Menschen, Tieren, der Erde, den Sternen und den Gedanken dankt. Keine Ursache!

(Jennifer Depner)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Truth
  • A million years
  • In the twilight

Tracklist

  1. Let's win
  2. Awake my body
  3. Truth
  4. In the twilight
  5. Bad bad love
  6. Old friend
  7. A million years
  8. Remember our heart
  9. Glimpses
  10. Let's make a deal to not make a deal
Gesamtspielzeit: 41:19 min

Im Forum kommentieren

Denniso

2011-06-20 12:59:43

Erste 5 Songs: 8/10
Letzte 5 Songs: 6/10

Macht 7/10 und Spaß.

Roland Korg

2011-06-04 15:44:09

Tolles Live-Video zur Single
Truth!

Alexander - Truth

Bester Sommermusik! :)

lego

2011-06-03 19:26:03

find ich gut

Tarzan

2011-03-12 14:27:28

nein, tut er nicht :)

Konvolut bunter Knöpfe von Oma EUR 1.99

2011-03-12 14:11:46

Spielt ja jetzt auch den (Spargel-)Tarzan im gleichnamigen Phil-Collins-Musical. Na dann gut Nacht.

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