Sunrise Avenue - Out of style

EMI
VÖ: 25.03.2011
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
4/10

Soll und Haber

Sunrise Avenue haben ihre Stärken. Das mag diejenigen verwundern, die lediglich die Singles oder auch den Großteil der beiden zurückliegenden Alben gehört haben - und nicht etwa auch Interviews der Band. Sänger Samu Haber versteht sich bestens in Selbstironie. "Out of style" heißt demnach "Out of style", weil sich die Band genau da angesiedelt sieht: äußerlich wie musikalisch aus der Mode gekommen. Das, lacht Haber, mache es auch nicht immer einfach für die Promoter der Band. Im Begleittext ist dennoch was zu lesen von einem sicherem Weg in die Charts und davon, dass die Band sicher noch besser und größer werde. Das Bemerkenswerte an dieser leeren Phrasenkette: Sie stimmt.

Sunrise Avenue haben soeben das beste Album ihrer noch jungen Karriere hingelegt. Das ist natürlich relativ, verglichen mit Bands wie Radiohead oder den Beatles. Aber auf dem weiten Feld des geläufigen Pop-Rock mit simplen wie gängigen Melodien ist "Out of style" ein Fortschritt für die Band. Was hat sich getan? Errstens: Jukka hat Hilfe von Jukka bekommen. Der bisherige Produzent Jukka Backlund ist nicht mehr Alleinherrscher an den Reglern. Sein finnischer Kollege, der Popproduzent Jukka Immonen, verantwortet ebenfalls Songs; Sänger Haber agierte als Executive Producer und flog zur Aufbesserung seiner Kompositions-Qualitäten nach Amerika, um sich dort mit Pop-Songschreibern zu treffen. Das macht aus Haber keinen Brecht, aber es ermöglicht Songs wie den netten Album-Vorboten "Hollywood hills".

Zweitens: Die Peinlichkeiten haben sich verringert. Man hört immer noch gruselige Zeilen wie "You were just you and we were true" in "The right one", effektüberfluteten Bezirksliga-Rock in "Out of tune" oder entliehene Melodien, aber alles in einem Rahmen, der das Schamgefühl nicht mehr strapaziert, wie es "6-0" oder "Kiss 'n' run" auf der letzten Platte "Popgasm" getan haben. Das macht noch kein gutes Album, aber gute Einzelsongs. "Damn silence" provoziert mit Konserven-Beats, blendet sich fast aus (=silence!), lenkt mit einer breiten Gitarrenwand im Refrain den Song aber zu einem kalkuliert funktionierenden Ohrwurm. Mit "Stormy end" findet sich in der Albummitte eine einfach gestrickte, aber wirkungsvoll in Szene gesetzte Ballade, und in "Kiss goodbye" ertönt gar ein Banjo. Sunrise Avenue füllen problemlos Löcher, die Reamonn nie hinterlassen haben. Wann kommt die 9/10?

(Stephan Müller)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Hollywood hills

Tracklist

  1. Hollywood hills
  2. Damn silence
  3. Somebody help me
  4. I don't dance
  5. I gotta do
  6. Stormy end
  7. Kiss goodbye
  8. Sex and cigarettes
  9. The right one
  10. Out of tune
  11. Angels on a rampage
  12. Sweet symphony
Gesamtspielzeit: 49:11 min

Im Forum kommentieren

Zaphir

2011-05-08 19:21:33

Leute ich weis nicht was ihr habt, aber die Band ist Klasse. Samu hat die beste Stimme ever. Es macht spaß ihre, meist einfache, dennoch mit einer Geschichte versehene , Songs zu hören.

Die Jungs sind so bescheiden, ganz anders als andere möchtegern Musiker...

Macht weiter so Jungs and stay cool

Ach ja das sag ich als Junge ;)

frägende Ente {nur echt mit kleinem F}

2011-04-10 10:27:50

Warum gibt der Rezensent nur 4/10 wenn er das Album doch gar nicht so mies findet? Klingt eher nach 5/10.

Oasis

2011-04-10 00:02:28

Coming in a mess, going out in style...

h v

2011-04-09 21:53:18

Kackband

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