Hawthorne Heights - Skeletons

Wind-Up / EMI
VÖ: 29.10.2010
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Die Unzerbrechlichen

Wie lautete das Fazit vor gut zwei Jahren noch gleich? "Und so wird in einigen Wochen und Monaten die Erinnerung an Casey Calvert und seinen seltsamen Tod im Tourbus vermutlich noch präsenter sein als "Fragile future"". Stimmt, wir erinnern uns. Und was ist seitdem passiert? Calvert wurde von den Medien schnell in der Abteilung "tote Rockstars" abgelegt und nicht mehr großartig thematisiert. Ähnliches traf dann auch auf "Fragile future" zu, das nur noch ganz selten den Weg zurück aus dem staubigen CD-Regal in die heimische Anlage schaffte. Erwartet "Skeletons" nun das gleiche Schicksal?

Vorsichtig formuliert: Die Chancen stehen nicht schlecht, dass das vierte Studioalbum der Herrschaften aus Ohio wieder eine längere Halbwertszeit hat. Und das, obwohl sie mittlerweile fast gänzlich auf die richtig harten Passagen verzichten. Lediglich bei Songs wie "End of the underground" oder "Broken man" wird die Stimme im Hintergrund noch ordentlich malträtiert. Positiv fällt auf, dass das Quartett mit jeder Menge Schwung und Energie und dem Motto "Weiter, immer weiter" zur Sache geht. Natürlich ist Calvert hier und da noch ein Thema. In "Bring you back" beispielsweise, das JT Woodruff mit den Worten "It was the middle of the night / When I heard you took your life / You were slowly changing, slowly changing / To black and white" beginnt. Vergangenheitsbewältigung ja, Gefühlsduselei nein. Ein knackiger Poprocker ist das Resultat.

Und genau darauf läuft es hinaus. Mit neuem Label im Rücken geht es zwar nicht auf zu komplett neuen Ufern, jedoch wissen die Jungs auf Albumlänge zu unterhalten. Unter der Regie des bei My Chemical Romance erprobten Produzenten Howard Benson kommt dabei zum Beispiel ein famoser Song wie "Drive" zustande, der eine bisher unbekannte Vorliebe für Dance und New Wave zu Tage fördert. "Here I am" oder "Hollywood & vine" bedienen mit flottem Tempo und Ohrwurm-Hooks die Emopop-Schiene, und die anscheinend heutzutage leider unvermeidlichen Balladen "Picket fences" und "Boy" passen zwar irgendwie nicht in das ansonsten schwungvolle Gesamtbild, tun aber auch nicht wirklich weh. Die Zukunft könnte also wieder gefestigt sein.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Bring you back
  • Drive
  • Broken man

Tracklist

  1. Bring you back
  2. Nervous breakdown
  3. End of the underground
  4. Drive
  5. Gravestones
  6. Broken man
  7. Last few words
  8. Abandoned driveways
  9. Picket fences
  10. Here I am
  11. Hollywood & vine
  12. Unforgivable
  13. Boy
Gesamtspielzeit: 42:04 min

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