
Spiritual Beggars - Return to zero
InsideOut / EMIVÖ: 27.08.2010
Gewühl mit Gefühl
Alle paar Jahre nimmt sich Michael Amott ein paar Monate frei und hängt die schwarze Kutte an den Nagel. In seinem normalen Leben schrubbt der Schwede nämlich tagein, tagaus brutale Riffs in der schwedischen Melodic-Death-Metal-Band Arch Enemy und schaut am Wochenende finster von den Bühnen der Welt, vor denen sich die langhaarigen, leichenblassen Anhänger die Ohren von Sängerin Angela Grossow zugröhlen lassen. Doch dann und wann lässt Amott ein bisschen Farbe in sein Leben, setzt die runde Sonnenbrille auf, zieht Schlaghose und Batikhemd an und schreibt ein paar neue alte Songs aus den Siebzigern, die er dann mit den Spiritual Beggars aufnimmt.
Fünf Jahre sind seit "Demons" vergangen, im Line-Up der Band steht mal wieder ein neuer Sänger, aber ansonsten sind Spiritual Beggars immer noch die Alten. Schon das Cover von "Return to zero" strahlt diese psychedelische Kitschigkeit aus, mit der die Band dem Stoner-Rock seit Jahren ihren eigenen Stempel aufdrückt. Sogar für ein sphärisches Synthie-Intro reicht es diesmal. Wem das alles schon zu cheesy klingt, dem sei gesagt: Hier handelt es sich nicht um eine halbgar zusammengeschusterte Retro-Platte, sondern um eine technisch einwandfreie und angemessen nostalgische Reise in die pink-lila-orange-neongrüne Sternenwelt des Hardrock.
Obwohl die meisten Bandmitglieder hauptberuflich in den eher härteren Subgenres des Metal zuhause sind, atmen die 12 Songs die leichte, sonnendurchflutete Luft eines Woodstock-Revivals. Warme Gitarren wühlen sich abwechselnd durch bluesige Skalen und abgedämpfte Riffs, während die Rhythmussektion das Tempo meist gemächlich hält und Räume für Gesang und Leadgitarre schafft. Eingestreute Hammondorgeln und Synthie-Parts geben dem Sound einen spacigen Anstrich, der sowohl solch episch malmenden Doomwalzen wie "Lost in yesterday" als auch den eher leichtfüßigen Stücken gut zu Gesicht steht.
Am besten sind Spiritual Beggars immer dann, wenn es ihnen gelingt, beides zu kombinieren. So etwa beim Sechsminüter "Concrete horizon", der sich von schwebenden Strophen über stampfende Refrains und zweistimmige Soli zum Goldtopf am Ende des Rockregenbogens groovt. "A new dawn rising" zelebriert im Mittelteil die gute alte Jamsession, und "We are free" kugelt sich schneller und schneller über die Innenseite der Schädeldecke: "We were looking for something and we found it in rock and roll" heißt es da. Und so abgedroschen diese Phrase klingen mag, so gerne glaubt man sie. Denn "Return to zero" ist der Wegweiser zu den Anfängen härterer Rockmusik, an die man immer mal wieder gerne erinnert wird, wenn man sich eine Auszeit vom Metal-Job nimmt.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Lost in yesterday
- Coming home
- The road less travelled
Tracklist
- Return to zero (Intro)
- Lost in yesterday
- Star born
- The chaos of rebirth
- We are free
- Spirit of the wind
- Coming home
- Concrete horizon
- A new dawn rising
- Believe in me
- Dead weight
- The road less travelled
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dödel
2010-08-20 22:55:03
nachricht an mich: fresse halten!
dödel
2010-08-20 22:52:50
ok maik wenn du es sagst hör ich mal rein, aber wehe die cd ist schlecht!
Maik
2010-08-20 21:27:07
"Ad astra" ist es nicht ganz geworden, aber auf jeden Fall besser als die letzten beiden Ergüsse. Der neue Sänger klingt erstaunlich ähnlich wie der alte und erinnert mich manchmal an Iron Maiden zu Zeiten von "The angel and the gambler" und Konsorten. Hör einfach mal rein, ich war positiv überrascht.
Schweizerländer
2010-08-20 17:36:49
jä nu
dödel
2010-08-20 17:35:47
du hast se doch nicht mehr alle, PABAMM
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