Kingdom Of Sorrow - Behind the blackest tears

Relapse / Rough Trade
VÖ: 18.06.2010
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Durch die Wand

Sechs Stücke führen zur ersten Überraschung. Sechs Stücke nehmen Kingdom Of Sorrow nämlich Anlauf, um zum ersten Mal auf ihrer zweiten Platte "Behind the blackest tears" ihren Kurs ein klein wenig zu korrigieren. Bis dahin geben sie sich als die gut geölte Band-Maschine, die man von einer Metal-Supergroup erwarten kann, deren Vorsitzende Kirk Windstein (Down, Crowbar) und Jamey Jasta (Hatebreed) heißen. Eine Band-Maschine, die jemand auf Endlos-Schleife programmiert hat, die immer das ausführt, was sie am besten kann. Dann kommt Stück Nummer sechs, das Kingdom Of Sorrow "From heroes to dust" nennen, und mit ihm passiert die erste kleine Überraschung, die aber gleichzeitig auch die letzte kleine Überraschung bleiben wird. Lange hält sie nicht durch. Warum das überhaupt so ist und warum das gut so ist, soll hier gleich gesagt werden. Zunächst zurück von Nummer sechs auf Start.

Drei, vier oder fünf Minuten können eine Ewigkeit sein. Vor allem auf Kingdom Of Sorrows zweiter Platte "Behind the blackest tears", die Riffs entschleunigt, als seien sie Bootleg-Überlebende einer alten Crowbar-Show. Eine Platte, die über den Hörer walzt, als stünde der nur im Weg – und die sich dann berappelt und mit Melodien verarztet, wie man sie nach all diesen K.O.-Schlägen auf die Schläfe kaum mehr erwartet hätte. Wenn Kingdom Of Sorrow während "Monuments of ash" ihre Ellbogen ausfahren und sich wie eine 30 Tonnen leichte Dampframme ihren Weg zum Ende des Songs freischaufeln, sind Nackenschmerzen garantiert. Vier Minuten bis zur Ewigkeit. Vier Minuten süßer Schmerz.

Verstörte kennen das auch von Scooter-Platten: Gleich der erste Baller-Takt auf "Behind the blackest tears" ist Blaupause, Drohung und Versprechen in einem. Eine Art Leitfaden, von dem Kingdom Of Sorrow während der ganzen Platte ungefähr so sehr abweichen wie von ihrem Weg, der sie geradeaus durch eine Wüste voll monströser Sludge-Gitarrren, zerdeppertem Blech und ausgeknockten Hörerschaften führt. Weiter, immer weiter. Man müsste schon verrückt sein, wollte man sie aufhalten. Bis weit in die zweite Hälfte ihres zweiten Albums marschieren Kingdom Of Sorrow in einem Tempo, das für die schweren Jungs von Crowbar als Laufschritt durchgeht. Dann beschleunigen sie kurz vor Schlusspfiff zwei Stücke lang. Zwei Stücke, an denen vor allem Hatebreed-Derwisch Jamey Jasta geschrieben haben muss: "Sleeping beast" und "Torchlight procession". Mittendrin steht Nummer sechs, und dort zittern ihr sind ein paar zarte Pickings, die auf dieser Platte voller Mordsriffs aussehen wie Blumenmädchen im Schlachthof. Dass die keinen Song lang durchhalten? Geschenkt!

(Sven Cadario)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Enlightened to extinction
  • Behind the blackest tears
  • The death we owe

Tracklist

  1. Enlightened to exctinction
  2. God's law in the Devil's land
  3. Monuments of ash
  4. Behind the blackest tears
  5. Envision to divide
  6. From heroes to dust
  7. Along the path to ruin
  8. With barely a breath
  9. The death we owe
  10. Sleeping beast
  11. Torchlight procession
  12. Salvation denied
Gesamtspielzeit: 42:13 min

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