Liars - Sisterworld

Mute / Rough Trade
VÖ: 05.03.2010
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Radio brennt

Man kann nicht unbedingt sagen, dass bei den Liars immer der Song im Mittelpunkt stand. Vielmehr ist es purer Zufall, dass die Stücke auf ihrem Debütalbum "They threw us all in a trench and put a monument on top" fast alle eine radiotaugliche Länge haben. Hinter einer so unverdächtigen Zahl wie 3:02 Minuten versteckt sich da ein verspultes Noise-Etwas wie "Nothing is ever lost or can be lost my science friend". Song nennt man so etwas nur, weil das eben die gängige Konvention für einen anwählbaren Abschnitt auf einer Musik-CD oder die Bezeichnung für das ist, was hinten auf der Plattenhülle neben den Zahlen steht.

Zum Glück einiger und Unglück mindestens ebenso vieler Fans haben die Liars spätestens auf ihrem letzten, selbstbetitelten Album ihre Angst vor dem Song hinter sich gelassen. Dass ein Liars-Lied trotzdem noch lange nicht ins Radio passt, ist Ehrensache. Die drei changieren diesmal zwischen verträumt und betrunken, geben dem ganz großen Krach öfter mal eine Auszeit und perfektionieren nebenbei die Kunst, nur oberflächlich eingängige Songs zu schreiben.

Denn eingängig ist er ja, dieser Kopfnickerbeat auf "Scarecrows on a killer slant". Aber wenn sich der windschiefe Sirenenrefrain über den Pseudo-HipHop legt und Angus Andrew am Mikrofon den Asi raushängen lässt, stellen sich im Hirn des Hörers erstmal einige Windungen quer. Aber bei den Liars ist halt alles möglich. Das nachfolgende "I still can see an outside world" ist ein Ausflug zu den Ruinen jener Mauer, die Pink Floyd einst gebaut haben, und endet noch in einer Art zusätzlichen Abrissparty. Zu Beginn schwelgt der Hörer in dieser psychedelischen Weltuntergangsstimmung, woraufhin in bester Stooges-Manier kaputtgeschlagen wird, was sowieso schon daniederliegt.

Zwischendurch schleicht sich immer wieder Tanzbares auf "Sisterworld" ein. Nur dauert es seine Zeit, bis sich "Proud evolution" aus seinem Kokon befreit, und dann ist der Song auch schon wieder vorbei. Das einzig Kohärente an "Sisterworld" ist der unbedingte Wille zur künstlerischen Freiheit. Und vielleicht die Beobachtung, dass die Liars immer noch Rockmusik im engeren Sinne machen. Der Rest ist Spielwiese. Dass es zwischen gekonnt und erzwungen in der Musik manchmal nur ein schmaler Grad ist, ignoriert die Band mit einer schlafwandlerischen Sicherheit. Weder Andrews apathisch-manischer Gesang noch die stetig dissonanter werdenden Duelle zwischen Gitarren und Keyboards, die schließlich im gänzlich schlagzeuglosen "Too much, too much" kulminieren, zerren auf unangenehme Weise an den Nerven des Hörers. Wenn schon nicht der einzelne Song, so steht auf "Sisterworld" doch die Musik, also die organisierte Abfolge von Tönen und anderen Klängen, im Mittelpunkt. Nur wenig kurzwellig, dafür aber sehr kurzweilig.

(Maik Maerten)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Scarecrows on a killer slant
  • Proud evolution
  • Goodnight everything

Tracklist

  1. Scissor
  2. No barrier fun
  3. Here comes all the people
  4. Drip
  5. Scarecrows on a killer slant
  6. I still can see an outside world
  7. Proud evolution
  8. Drop dead
  9. The overachievers
  10. Goodnight everything
  11. Too much, too much
Gesamtspielzeit: 42:11 min

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Pharmd905

2013-01-30 16:15:13

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Pharmd745

2013-01-30 16:15:01

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huaklqtg

2012-05-04 23:38:53

oeslga

rhdf

2012-04-05 00:58:08

http://pitchfork.com/reviews/tracks/13387-no-1-against-the-rush/


jo neue cd WIXIW

wosvgp

2012-03-18 04:38:05

iukxss

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