No Curfew - If

Polydor / Universal
VÖ: 08.10.2001
Unsere Bewertung: 2/10
2/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Die Lümmel von der ersten Bank

Diese Jungspunde! Kaum versuchen mäßig talentierte Schülerbands einmal, die vier Wände ihrer heimischen Bildungsanstalt zu durchbrechen, stehen engagierte Major-Companies schon Schlange, um die wilden Fischchen in ihre Netze zu bekommen. Ihre neue Heimat finden die jungen Wilden - wie sollte es anders sein - auf sorgfältig gestalteten Plakaten liebestoller weiblicher Teenager. Gleichzeitig lockt der Ruf der hochtechnisierten Tonstudios zum Austoben fernab von Hausaufgaben und Matheunterricht. Die jugendlich unreine Haut wird dank professioneller Produtktionsarbeit bis zur scheinbaren Perfektion geglättet, und auch musikalische Kanten bekommen genau den Schliff, der der vorher zumindest dezent erkennbaren Kontur den Garaus macht. Vier Milchbubis, ein Sound, kein Gesicht. Willkommen im Business!

Neuestes Beispiel jener zweifelhaften Entwicklung: No Curfew. Der Kindergarten bekommt endlich einmal Ausgang und pöbelt sich ziemlich unbeholfen über die Spielwiese der großen, weiten Musik-Welt. Wenn das mal gutgeht. Der Sturz auf die Nasen scheint den Vieren eigentlich schon vorprogrammiert. Kein Wunder, lassen doch die von Mutti unachtsam gebundenen Schubidu-Schühchen einiges missen, was dringend nötig wäre.

Es ist weder der seichte Spaß-Punk noch der geschmacksfreie Radio-Pop, der im Falle No Curfew das Hauptproblem darstellt, sondern die eigene Identität und Persönlichkeit. Läßt der vergleichsweise spritzig umgesetzte Jugendtraum \"18\" wenigstens noch einen Hauch von Talent erkennen, zeigt sich nicht nur beim an sämtliche Boygroups gemahnenden Schwülstigkeits-Overkill \"This time\" die Intention der Macher im Hintergrund von seiner häßlichsten Fratze. So muß es nach Abpfiff heißen: We can\'t get no satisfaction. Und zwar for sure. Wie es klingt, wenn eine Ansammlung auffällig junger Musiker die Vorurteile zu den Akten und blauen Briefen legt? So wie \"If\" mit Sicherheit nicht.

(Sven Cadario)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • 18

Tracklist

  1. 18
  2. What can I say
  3. I can't get over me
  4. On my way
  5. This time
  6. Let me be the one
  7. Somebody like you
  8. Don't bring me down
  9. I want you
  10. Girls like you
  11. Breakdown
  12. 21
  13. If
Gesamtspielzeit: 42:55 min