Grand Archives - Keep in mind Frankenstein

Sub Pop / Cargo
VÖ: 11.09.2009
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Lebe! Lebe! Lebe!

Das berüchtigte zweite Album! So viele Sagen und Legenden, Gerüchte und Geschichten, Skurrilitäten und Stories. Beim ersten Album in den Himmel gelobt und danach in der Luft zerrissen. Wie man es auch dreht und wendet, das zweite Album ist für so manche Band ein unzerkaubarer Brocken geblieben. Zu oft reichte als Nachfolger eines ersten Wunderwerks schon eine Vorabsingle, die dann so schlecht war, dass man den Rest gar nicht mehr hören wollte. So schlimm ist es nun nicht geworden beim Zweitling der Grand Archives. Nein, "Keep in mind Frankenstein" ist so übel nicht. Aber auch ein wenig blutleer.

Dabei fängt das Album ziemlich gut an. Abgesehen von den etwas arg eintönigen Rachegelüsten in "Topsy's revenge" startet "Keep in mind Frankenstein" dank "Witchy park / Tomorrow will (take care of itself)" und "Silver amongst the gold" äußerst vielversprechend. Zwei muntere Pop-Perlen, die gerade in Anbetracht des seltsamen Albumtitels nur allzu menschlich daherkommen, warmherzig und mit Liebe zum Detail. Ein guter Start, der leider etwas zu viel verspricht, als er dann halten kann. "Siren echo valley (Part 1)" eignet sich dank mystischen Fast-A-Capella-Gesangs zwar sicher für die ein oder andere Herbstnacht, in der Kürbisse und Süßigkeiten eine übergeordnete Rolle spielen, für wirklichen Hörgenuss sorgt es aber nicht. "Left for all the strays" schafft den Spagat zwischen melancholischer Ballade und Einschlafnummer um Längen besser, was zum einen an der klaren Melodie liegen dürfte, zum anderen an der Mundharmonika, die überraschenderweise für ein echtes Highlight sorgt.

"Dig that crazy grave" spannt dann doch noch die altbekannte Parallele zu der Band Of Horses, denen Gitarrist Mat Brooke bekanntlich früher angehörte, während Ron Lewis Grand Archives im Frühjahr verließ, um sich den Labelkollegen von The Shins anzuschließen. Und vergleicht man "Keep in mind Frankenstein" mit dem selbstbetitelten Debüt, erscheinen plötzlich jede Menge Äpfel und Birnen vorm geistigen Auge. Denn hier fehlt mehr als nur ein Gründungsmitglied. Der Titel jedoch ist treffend gewählt: Grand Archives vermögen ihrem zweiten Album ebensowenig Leben einzuhauchen wie einst Doktor Frankenstein und Igor ihrem gruseligen Spielgefährten. Und das wird nach 35 Minuten zum Problem - denn dann ist die Platte zu Ende, und man legt doch lieber wieder den Erstling ein. So schnell kann das gehen.

(Jennifer Depner)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Witchy park / Tomorrow will (take care of itself)
  • Silver amongst the gold
  • Dig that crazy grave

Tracklist

  1. Topsy's revenge
  2. Witchy park / Tomorrow will (take care of itself)
  3. Silver amongst the gold
  4. Oslo novelist
  5. Lazy bones
  6. Siren echo valley (Part 1)
  7. Left for all the strays
  8. Dig that crazy grave
  9. Siren echo valley (Part 2)
  10. Willoughby
Gesamtspielzeit: 35:39 min

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