Sounds Like Violence - The devil on Nobel Street

Burning Heart / SPV
VÖ: 06.11.2009
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Erneuerbare Energien

Wer hier abschätzig das Wort "Emo" benutzt oder mit dem Sell-Out-Finger wedelt, bekommt von Andreas Söderlund höchstpersönlich eines auf die Rübe. Der Frontmann von Sounds Like Violence ist nämlich gar nicht gut zu sprechen auf die vielen, kleinen Bands, die die Labels auf den Markt schmeißen und damit das ehemals hoch angesehene Genre in den Dreck ziehen. Sounds Like Violence haben also eine Mission: Derartige Musik wieder dahin zu bringen, wo es einmal war, auf die gute Seite. Ganz loslösen können sich Sounds Like Violence vom bösen Begriff aber nicht. Warum auch? Auf "The devil on Nobel Street" versucht die Band trotzdem ganz sachte, Neuland zu betreten, ohne die Werte zu verraten, die Sounds Like Violence erst so interessant gemacht haben.

Die Jungs aus dem südschwedischen Båstad haben mit ihrem Zweitling einen kleinen Zeitsprung vollbracht. Raus aus den frühen 90ern und dem gefühlsintensiven Emocore geht es direkt hinüber in die frühen Zweitausender. Interpol und Editors klopfen ganz leise an die Tür. Die Songs "Transparent", "Bankruptcy" und die erste Single "The emperor's new clothes" schwelgen in schönstem Wave, verheimlichen aber trotzdem ihre Wurzeln nicht. Und beim Betrachten des Videos zu "The emperor's new clothes" kann man schon einmal die Frage aufwerfen, warum um die Choreographie in Beyoncés Video zu "Single ladys" so ein Wirbel gemacht wird, wenn doch die die vier Herren aus Schweden die schöneren Tanzeinlagen ganz klar auf ihrer Seite haben. Die sind nämlich gar nicht so bierernst, wie man vermuten könnte.

Ansonsten dominieren ebenso wie auf dem Debüt die Songs, die mal kurz gepflegt eines auf die Fresse geben. Allerdings sind Stücke wie der Titeltrack oder auch "Reeperbahn" und "Holy schizophrenia!" dabei viel anschmiegsamer, melodischer, ja fast durchweg tanzbar. "The devil on Nobel Street" ist insgesamt eine ganze Ecke größer geraten als der Vorgänger. Weniger direkt zwar, ohne dabei jedoch die Energie zu verlieren, die "With blood on my hands" auszeichnete. Die Energie wird auf "The devil on Nobel Street" ganz einfach anders kanalisiert. Es muss ja nicht immer gleich die Schlachtbank sein, zu der das Vieh getrieben wird. Harmonie ist auch eine Strategie.

Der einzige Vorwurf, dem man "The devil on Nobel Street" machen kann ist, dass dem Album eine stilistisch übergeordnete Idee fehlt. Sounds Like Violence pappen 11 hervorragende Songs aneinander, ohne dass sich die Tracks zu einer Gesamtidee entwickeln. Die Stücke funktionieren aber einzeln so gut, dass sogar das zum Pluspunkt wird. "The devil on Nobel Street" klingt weniger nach Gewalt, dafür mehr nach "gewaltig". Wer sich damit arrangieren kann, könnte einen guten Freund gefunden haben.

(Kai Wehmeier)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Reeperbahn
  • Transparent
  • The emperor's new clothes

Tracklist

  1. The devil on Nobel Street
  2. Reeperbahn
  3. Transparent
  4. The emperor's new clothes
  5. Darkness over Eslöv Street
  6. Get out of bed
  7. Holy schizophrenia!
  8. Bankruptcy
  9. Beast
  10. $ 5900
  11. 1993
Gesamtspielzeit: 34:37 min

Im Forum kommentieren

...

2012-07-11 11:18:00

kann mir jemand das video zu "the emperor's new clothes" erklären?!

Hydrolyze

2009-10-31 22:14:41

Just wanted to say hello all. This is my first post.

I would like to learn a ton here.

______________________
Hydrolyze

bernhard.

2009-09-15 13:38:19

so, dritter post in reihe, aber immerhin ergibt das sinn:

album erscheint jetzt offiziell am 9.11.

bernhard.

2009-07-13 23:00:01

und wenn man schaut, weiß man auch warum... blog der band vom 5.7.


What's happening?
Dear SLV fans.

We're soon ready to release our 2nd fullength album.
It'll take a couple of months more to get it right though.

The thing is we've been building up a new SLV team during the spring of 2009.

We welcome our manager Magnus, Kai at Planet Stage booking and finally Deville at Brain Storm who will help out from his side down in Germany.

All this was needed to be made to get us some proper gigs and proper attention.

So just hold on a little more and we'll hit the road this autumn.

We've seen some reviews of the the record already from Sweden, France and Italy and more...
They're all very good, people seem very excited!

Can't wait to see you and play you new songs!

Best Andreas

bernhard.

2009-07-13 22:57:15

wollte auch gerade fragen, hab gar nicht mitbekommen, dass das schon erschienen sein soll?

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