Superchunk - Here's to shutting up

Merge / Matador / Zomba
VÖ: 10.09.2001
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Punk Rock Academy dropouts

1994: In einem Sonic-Youth-Song steht die Zeile "Superchunk/society" neben SST-Superstores, Pat Smear und Hüsker Dü. Mit anderen Worten: Superchunk aus Chapel Hill, North Carolina waren damals kurz vor dem Durchbruch, nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal. Geklappt hat es schlußendlich nie. Mit "Slack motherfucker" hatten sie zwar Anfang Neunziger einen hübschen Indie-Hit der lauteren Sorte, doch der Funken sprang dem damaligen Zeitgeist zum Trotz nie auf breitere Publikumsmassen über. Ob die Band das nun das nun negativ oder positiv sieht, läßt sich nicht eindeutig feststellen - sicher ist einzig, daß sich der Superchunk-Sound seit damals ziemlich verändert hat.

2001: Die zornigen Gitarren wurden schon lange abgeschafft. Während Jim O'Rourke vor zwei Jahren mithalf, den abgewetzten Indie-Rock-Strukturen wieder Feuer unterm Hintern zu machen, rückt dieses Mal "Odelay"-Mitbastler Brian Paulson die Superchunk-Songs näher zum Zeitgeist. Diverse Popentwürfe von Country bis Collegerock werden zurückhaltend ins Indie-Format übertragen und mit den Superchunk-Erkennungsmerkmalen versehen - die niedlich-harmlose Oberfläche, die merkwürdigen Vocals, die Chöre hier und da und nicht zuletzt die bissigen und hinterhältigen Kommentare, zu denen man vorstößt, wenn man vorsichtig am polierten Deckblatt rumkratzt.

Gerade letzter Punkt ist für den standesgemäßen Genuß von "Here's to shutting up" elementarer denn je - und Superchunk machen es den Hörern wirklich nicht einfach. So fies hat man den Pop in Chapel Hill noch nie auf die Songs gepappt, so arbeitswütig waren die ungesampelten Streicher bisher nie. Die Platte schreit lauthals "Sommeralbum", und man ist versucht, der Losung "why so serious?" im Refrain von "Art class (song for Yayoi Kusama)" zu vertrauen. Wer allerdings etwas Durchhaltevermögen an den Tag legen kann und es schafft, die Oberfläche zu durchbrechen, wird reichlich belohnt werden. Der Durchbruch zu breiteren gestreuten Zielgruppen wird Superchunk mit dieser Platte dennoch kaum gelingen - und insgeheim hofft man auch gar nicht darauf.

(Adrian Schulthess)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Late-century dream
  • Phone sex
  • Art class (Song for Yayoi Kusama)

Tracklist

  1. Late-century dream
  2. Rainy streets
  3. Phone sex
  4. Florida's on fire
  5. Out on the wing
  6. The animal has left its shell
  7. Act surprised
  8. Art class (song for Yayoi Kusama)
  9. What do you look forward to?
  10. Drool collection
Gesamtspielzeit: 43:41 min

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