RX Bandits - Mandala

Sargent House / Soulfood
VÖ: 18.09.2009
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Strukturwandel

Eine typische Ska-Band Ende der Neunziger: fünf Typen aus der Stadt der Engel, die sich zunächst The Pharmaceutical Bandits nannten und auf dem Höhepunkt des Ska- und Punk-Revivals ihr Debütalbum "Those damn bandits" veröffentlichten. Etwas später ging ihnen nicht nur der erste Teil des Bandnamens verloren - den sie durch das sehr viel handlichere "RX" ersetzten -, sondern Stück für Stück auch die Bläserfraktion. Blöd für eine Ska-Band, aber die RX Bandits machten das Beste daraus, und aus der Not wurde eine Tugend.

Zwölf Jahre nach "Those damn bandits" erscheint nun "Mandala". Die Band ist mittlerweile nur noch zu viert und von Ska und Punk ist hauptsächlich die Attitüde geblieben. Stattdessen erwartet den Hörer ein Ritt durch alle Höhen und manche Niederungen des Prog, von The Mars Volta bis Muse und von Genesis bis Gewaber. Die RX Bandits vermischen dabei moderne mit klassischen Varianten der Rockmusik - und schießen dabei nur ganz selten über das Ziel hinaus.

Gleich der Opener macht klar, wo die Band herkommt. Akkorde und Geschwindigkeit sind Punkrock, die Umsetzung ein wildes Potpourri: Effektverzerrte Frickelsoli wechseln sich ab mit pathosgetränkten Refrains à la My Chemical Romance und einer spacigen Midtempo-Strophe. Das ist viel Stoff auf einmal, und man muss sich erst reinhören. Bevor sich die Struktur der Musik erschließt, braucht es einige Durchgänge. Dann aber wippt der Fuß im sich ständig wechselnden Takt, und immer neue Melodien und Harmonien setzen sich im Gehörgang fest.

Festnageln auf ein Genre lassen sich weder das Album als Ganzes noch die einzelnen Songs. Zu groß ist die Spannweite der gebotenen Musik, zu verschieden die miteinander in Einklang gebrachten Stile: Rock, Reggae, Metal, Ska, Funk, Jazz, Latin-Rhythmen und die drei Akkorde des Punkrock. Die Band um Gitarrist und Sänger Matt Embree macht es sich selbst nicht leicht, und das ist gut so. Ein abenteuerlicher Rhythmuswechsel folgt auf den anderen. "Hope is a butterfly, no net its captor… (Virus of silence)" springt wild zwischen noisigem Stakkato, einer schleppenden Bridge und einem ska-mäßigen Refrain hin und her. Die Bläser fehlen, aber man vermisst sie nicht. Es gibt einfach genug zu hören.

(Maik Maerten)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • My lonesome only friend
  • Hope is a butterfly, no net its captor... (Virus of silence)
  • Bring our children home or everything is nothing

Tracklist

  1. My lonesome only friend
  2. It's only another parsec...
  3. Hope is a butterfly, no net its captor... (Virus of silence)
  4. Hearts that hanker for mistakes
  5. Mientras la veo sonar
  6. March of the caterpillar
  7. White lies
  8. Bury it down low
  9. Breakfast cat
  10. Bled to be free (The operation)
  11. Bring our children home or everything is nothing
Gesamtspielzeit: 52:41 min

Im Forum kommentieren

pounzer

2024-09-20 10:53:03

Bin auch im "Resignation"-Camp. Mag den etwas aggressiveren Sound, zum Beispiel in "Decrescendo". Muss mir aber die Mandala auch mal wieder anhören. So oder so, neue Musik (und hoffentlich eine Europa-Tour) ist auf jeden Fall willkommen.

fluppeaufex

2024-09-20 10:22:21

Ich fand ja immer "resignation" und "...and the battle begin" am besten. Letzte hab ich mal als doppel 10" auf einem Flohmarkt für 5 Euro geschossen.

Affengitarre

2024-09-19 21:55:14

Schön! Das war eine sehr coole Band, vor allem das Album hier.

pounzer

2024-09-19 20:04:17

Scheint wohl was Neues zu geben ...
https://www.instagram.com/reel/DAG00A_viUQ/?igsh=MTU0ajZuOW1kZWVlZg==

Affengitarre

2019-12-23 22:43:14

Mein liebstes Album der Band. Gefällt mir, dass sie den Ska eigentlich vollständig von Bord geworfen haben und noch weiter in Richtung Prog gegangen sind. Der direkte Vorgänger war sonniger und hatte die stärkeren Melodien, insgesamt mag ich aber die hier doch am meisten.

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