Raised Fist - Veil of ignorance

Burning Heart / Indigo
VÖ: 04.09.2009
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

So sind sie halt

Uffda, uffda, uffda, uffda. Rummz, rummz, rummz, rummz. Anyone? Sollte es jemanden geben, bei dem es angesichts dieser "Wörter" im Oberstübchen Klick macht, kämen prinzipiell vier mögliche Ursachen in Frage. Erstens: langjähriger Plattentests.de-Leser, der sich nach jedem Update sämtliche Rezensionen zu Gemüte führt. Zweitens: langjähriger Plattentests.de-Leser, der sich nach jedem Update auf die literarischen Ergüsse des Kollegen Cadario stürzt. Drittens: Zeitgenosse, der so was täglich sagt und bei dem auch "Supi" und "Tschüssikowski" zum Wortschatz gehört. Viertens: Anhänger der schwedischen Hardcore-Kapelle Raised Fist, der beim Googeln vor über drei Jahren zufällig auf diesen Seiten gelandet ist. So lange ist es nämlich schon her, dass Raised Fist mit "Sound of the republic" ihr letztes musikalisches Lebenszeichen von sich gaben.

Ein Lebenszeichen allerdings, das nicht nur bei unserem saarländischen Knüppelexperten den Puls bestenfalls phasenweise in höheren Gefilden schlagen ließ und vergleichsweise wenig Hoffnung auf Besserung beziehungsweise ein Überleben machte. Dass Raised Fist allen Erwartungen zum Trotz nun mit "Veil of ignorance" doch noch mal etwas aufhorchen lassen, liegt einerseits an ihrer beharrlichen Kompromisslosigkeit in Sachen Schmackes und Energie und andererseits an der nicht neuen, aber durchaus löblichen Idee, Hardcore der alten Schule mit aktuellen Entwicklungen zu paaren. Keine Sorge, die Jungs aus Nordschweden machen jetzt keinen auf Emo. Dafür sind beispielsweise "Friends and traitors” und "They can't keep us down” viel zu brachial und wuchtig. Da geht es ordentlich auf die Zwölf, wie man es Mitte der Neunziger von vielen Kapellen im Umfeld des Burning-Heart-Labels gewohnt war. Die Älteren unter uns werden sich erinnern.

Insgesamt sind der Sound kräftiger und einige Songs reifer und zeitgenössischer arrangiert. Raised Fist gestatten sich auch Midtempo-Nummern, die mit damaligen Industrial-Ausflügen erfreulicherweise nichts mehr zu tun haben. "Wounds" vereint Post-Hardcore mit Metal und wirkt im Refrain sogar melodiös. Ebenso das energiegeladene, vor Kraft und Durchsetzung strotzende "Words and phrases". Das melancholisch und äußerst sphärisch wirkende "My last day" haut in die gleiche Kerbe, wenngleich man sich mitunter durchaus mal wünschen würde, dass "Sänger" Alexander Hagman die ruhigeren Passagen auch mal singen würde. Aber dafür brüllt er dann halt langsamer. Und natürlich gibt es bei Songs wie "Afraid", "City of cold" oder "Keeping it to yourself" auch noch das "Uffda, uffda, uffda, uffda". Und das "Rummz, rummz, rummz, rummz" selbstverständlich auch. Aber es sind eben immer noch Raised Fist. Und Sven hätte sonst sicherlich auch etwas vermisst.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • They can't keep us down
  • Wounds
  • Words and phrases

Tracklist

  1. Friends and traitors
  2. They can't keep us down
  3. Wounds
  4. Afraid
  5. Slipping into coma
  6. City of cold
  7. Volcano is me
  8. Disbelief
  9. My last day
  10. I have to pretend
  11. Words and phrases
  12. Keeping it to yourself
  13. Never negotiate
  14. Out
Gesamtspielzeit: 41:26 min

Im Forum kommentieren

pw

2009-09-22 10:06:47

Das Riff von "Wound" erinnert mich irgendwie an das von Linkin Parks "What I've Done". Insgesamt ganz gutes Album, ob es besser als "Sound of the Republic" ist wird sich noch zeigen.

Manus

2009-09-22 00:58:08

@ Klaus: das Album oder die Band?

Mir gefällt Veil... schon nach anderthalb mal hören wesentlich besser als Sound..., aber ich vermisse das Schlagzeuggeballer total! Auch wenn man jetzt sagen könnte, dass die letzten beiden Alben etwas "erwachsener" (ich hasse diesen Ausdruck, aber weiß gerade keinen besseren) geraten sind, aber das hat für mich Raised Fist ausgemacht, nicht diese Midtempo-Kacke. Sorry.

klaus

2009-09-15 13:12:02

ich mag sie

max

2009-09-15 13:10:28

...ganz genau. entweder man mag RF oder man lässt es . Alles andere ist irrelewant. Das aktuelle Album ist der absolute Überwahnsinn!!
Raised Fist sind einzigartig! Wenn nicht sogar auch noch die beste Hardcore Band ever. Der Schlachthof Wiesbaden wird einstürzen...!

Manus

2009-09-10 11:02:05

Dedication > Sound of the Republic

Ansonsten bin ich mal gespannt auf die Neue. Werde mir bald mal ein oder zwei Hördurchgänge gönnen.

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