Playing For Change - Songs around the world

Concord / Universal
VÖ: 05.06.2009
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Djembé statt Keule

Kein Jahrzehnt ohne seine guten Absichten. Ob nun Woodstock oder Live Aid, gerade Musik wird dabei immer wieder gerne als Vehikel benutzt, um positive Botschaften zu streuen und kleine Gemeinschaften sich sonst fremder Zeitgenossen zu schaffen. Warum auch nicht? Selbst auf dem Himalaya wurde sicherlich schon einmal getanzt, und ein paar Musiknoten lernen sich auch leichter als eine mit Klicklauten gefüllte, europäischen Denkweisen fremde Sprache. Statt nun aber nur ein weiteres Freiluftfestival auf die Beine zu stellen, versucht die Compilation "Change is gonna come" die Welt auf eine etwas zeitgemäßere Art positiv zu gestalten: Vernetzung heißt nämlich das Zauberwort.

Mark Johnson, Grammy gekrönter Produzent und Toningenieur aus den Staaten, reiste nämlich in den letzten zehn Jahren mit seinem mobilen Tonstudio um den Globus, um Musiker verschiedenster Couleur für sein Projekt zu gewinnen. Sei es der Gitarrist aus der Bronx, eine Sitahspielerin aus Nepal oder ein afrikanische Gesangcombo, alle stimmen an verschiedensten Orten und auf ihre je eigene Weise das gleiche Lied an. Johnson schneidet akribisch mit und mixt die Songs schließlich Spur für Spur zur globalen Kollaboration zusammen. Prinzip Tom Hanks also, der in Forrest Gump ja dem längst verblichenen John F. Kennedy die Hand schütteln durfte. Hier nun werden zwar nicht Dies- und Jenseits, dafür aber Tausende von Kilometern dank moderner Technik überwunden, und Menschen, die sich noch nie in ihrem Leben begegnet sind, werden auf einem gemeinsamen Opus vereint.

Bis auf das eigens für den Sampler geschriebene, sonnige "Don't worry" dürften dabei alle Lieder von nächtlichen Lagerfeuerrunden bekannt sein. Ben E. Kings bluesiges "Stand by me" reiht sich neben ein indisch anmutendes "One love" von Reggae-Papst Bob Marley, der notorische Bono darf beim hypnotischen "War/No more trouble" den Ton angeben, während das Stück "Love rescue me" von seiner Band U2 einem nordirischen Mädchenchor überlassen wird. Der einzige nicht dem westlichen Kulturkreis entstammende Song, "Chanda Mama", kommt mit entspanntem Ska-Beat und bezaubender weiblicher Stimme, während der namensgebende Track "A change is gonna come" den tränentreibenden Schlussakkord mit Publikum und Herzschmerz setzen darf.

Da die Sessions fast alle unter freiem Himmel stattgefunden haben, sind die dabei entstandenen Videos noch einmal ein besonderes Schmankerl, das auf einer beigelegten DVD oder auch im Internet serviert wird, wobei sich dort auch noch einige weitere, nicht auf dem Sampler präsente Stücke finden. Und da Nachhaltigkeit heute ja oberstes Gebot ist, das Projekt also nicht bei sich selbst stehen bleiben soll, wurde gleich im Anschluss daran noch eine Stiftung gegründet, die fortan Kunstschaffende fördern will. Und, natürlich, einige Benefiz-Konzerte sind auch schon in Planung, um Ideen und Musik live auf die Bühne zu bringen. Geht eben heute nicht ohne, aber eine Vernetzung nur dank der Mischtechnik wäre ja auch etwas zu wenig. Dann besser gleich zusammen feiern.

(Tobias Wallusch)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • One love
  • Don't worry
  • Chanda Mamma

Tracklist

  • CD 1
    1. Stand by me
    2. One Love
    3. War/No more trouble
    4. Biko
    5. Don't worry
    6. Talkin' bout a revolution
    7. Better man
    8. Chanda Mama
    9. Love rescue me
    10. A change is gonna come
  • DVD 1
    1. Stand by me
    2. One Love
    3. War/No more trouble
    4. Don't worry
    5. Chanda Mama
    6. The Playing For Change Foundation
    7. Peace through music
Gesamtspielzeit: 45:22 min

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