Marmaduke Duke - Duke pandemonium

14th Floor / Ada Global / Rough Trade
VÖ: 15.05.2009
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Auf dem Tresen

Drei Fun Facts über Simon Neil: Im Herzen ist der Sänger von Biffy Clyro ein Hedonist, nach den extramännlichen Liveshows seiner Band kann man ihn schon mal in pinkfarbener Strickjacke antreffen, und außerdem ist er der Duke, natürlich. Was als Ausrede anfing, um Damenstrumpfhosen oder Plastiktüten auf dem Kopf zu tragen, ist mittlerweile ein ausgewachsenes Nebenprojekt - Marmaduke Duke sind bei der zweiten von drei geplanten Platten zur Geschichte ihrer blaublütigen Ahnen angekommen und begießen diesen Umstand mit zehn Fetenhits, die klingen, als hätten sich Biffy Clyro ins Halbschwergewicht runterhungern wollen. "Duke pandemonium" hat kaum verzerrte Gitarren, keine verschlungenen Songstrukturen, aber auch nicht den offensiven Popappeal von "Puzzle". Es ist das Album, das sich Bloc Party gerade noch mal verkneifen konnten.

Dabei wird "Duke pandemonium" erst am Ende so richtig vom Hafer gestochen: Nach dem exakten, wenn Gott so will sogar hitverdächtigen Stardust-Emulator "Rubber lover" brechen Neil und sein Hilfssheriff J.P. Reed (Sucioperro) noch schnell das Tropicana-Bingo von "Skin the mofo" vom Zaun und können sich das Lachen schließlich selbst nicht mehr verkneifen. Es ist das einzige Mal, dass sie sich hier etwas anmerken lassen - selbst den Unter-Null-Funk des Openers "Heartburn" und das zügellose Powertapping aus "Erotic robotic" kriegen Marmaduke Duke mit perfektem Pokerface hin. "Despite the accent we're Scottish", heißt es da so schön. Say what?

Zumindest theoretisch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte zeigt sich "Everybody dance" als offizielle Erkennungsmelodie von "Duke pandemonium": Wie hier die Zahnradgitarren ineinander greifen, ist dann gar nicht mehr weit weg von Biffy Clyro, selbst wenn Marmaduke Dukes allgegenwärtiger, bedenklich abgestumpfter Drumcomputer bei denen natürlich höchstens für ein Tongue-in-Cheek-Intro hergenommen würde. Auch wegen solcher Sperenzchen wird "Duke pandemonium" den Spaßprojekt-Sticker nie ganz los, obwohl sich aus dem aufgekratzten Läuten der Kuhglocken seines Titelstücks ein Moment von aufrichtiger Niedergeschlagenheit entwickelt, den man dieser Platte um Himmels Willen nicht zugetraut hätte. Vielleicht ein Verweis auf die Zukunft: Album drei schließlich soll den Duke als große Ein-Track-Instrumental-Suite zu Grabe tragen.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Everybody dance
  • Pandemonium
  • Rubber lover

Tracklist

  1. Heartburn
  2. Everybody dance
  3. Silhouettes
  4. Music show
  5. Kid gloves
  6. Pandemonium
  7. Erotic robotic
  8. Je suis un funky homme
  9. Rubber lover
  10. Skin the mofo
Gesamtspielzeit: 34:29 min

Im Forum kommentieren

ADDICT

2009-05-04 18:45:12

abgefahrenes album....
groovt, hooklines, gutes songwriting, in einem abgefahrenem gewand

jo

2009-03-20 14:09:30

'Kid Gloves' finde ich auch wirklich prima.

Schade ist nur, dass das Video selbst im (UK-)TV sträflich vernachlässigt wurde...

Pure_Massacre

2009-03-20 13:02:58

Ein Snippet von "Rubber Love" ist jetzt auch noch auf der Myspace-Seite zu hören. "Kid Gloves" hat sich bei mir zu einem ziemlich hartnäckigen Ohrwurm entwickelt. Toller Song.

Pure_Massacre

2009-02-23 13:01:21

Und noch ein neuer Song:
http://www.youtube.com/watch?v=y3PnTD8j7q8

Pure_Massacre

2009-01-15 12:55:48

Einen weiteren Song Namens "Everybody Dance" gibts jetzt auf der Myspace-Seite:

http://www.myspace.com/themarmadukeduke

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