Static-X - Cult of static
Reprise / WarnerVÖ: 27.03.2009
Weil einfach einfach einfach ist
Keep it clean and simple! Das ist eine der wenigen Phrasen, welche eigentlich immer Gültigkeit besitzt und obendrein auch noch Sinn ergibt. Static-X haben diese Weisheit seit 15 Jahren, sechs Studioalben und keinem Frisurwechsel konstant angewendet. Sie haben die Einfachheit sogar gänzlich verinnerlicht und sich dabei keinen Millimeter weiterentwickelt. Es ist folglich also auch völlig legitim, dass wir es uns ähnlich einfach machen und eine Art Best-of-Collage der Rezensionen von € bis "Cannibal" zusammenstellen. Ein symbolischer Querschnitt.
"Static-X bleiben sich in musikalischer Hinsicht mehr als treu: Staubtrockener Hochgeschwindigkeitsrumpelrock zwischen Presslufthammer, Rüttler und Dampfwalze, dessen Innovationsgehalt seit Jahren nur knapp jenseits der Null tendiert. Stabil und stilbewusst bleiben sie im Windschatten von Slipknot, Coal Chamber, Korn und Konsorten, gehen wie jene dann auch mal gelegentlich ein bisschen vom Gas oder erinnern auch mal an den Monster-Groove der seligen White Zombie. Aber mit dem Baukastenprinzip gewinnt man keine Schlachten" - auch vier Jahre nach "Start a war" nicht.
"Die einzelnen Tracks sind durchaus kompakt und wirken für sich genommen wie der berühmte Schlag ins Gesicht. Das Ganze hat allerdings einen Haken: Dem Album fehlt es an wirklichen Highlights. Meist brettert die Musik in ewig gleichem Tempo vor sich hin, während Static fast ununterbrochen wie am Spieß brüllt. Richtig gut werden Static-X bezeichnenderweise nur dann, wenn sie den Fuß ein wenig vom Gaspedal nehmen. Dann allerdings ziehen sie alle Register, die dieses Genre bietet. Resultat sind kalte, geradezu klinische Sounds" - die sich seit "Machine"-Zeiten nicht geändert haben.
"Aber: Die Truppe um Turmfrisurträger, Sänger, Gitarrist, Bandgründer und Namenspate Wayne Static versucht endlich, ihrer stilistischen Selbsteinstufung als "Evil Disco" gerecht zu werden. Und das sogar mit einigem Erfolg. Wo das Debüt-Album noch aus derbem neumetallischen Geboller, garniert mit Trance- und Industrial-Elementen, bestand und der Zweitling weitgehend nur dasselbe Spektrum in möglichst hoher Geschwindigkeit runterbretterte, taucht auf dem Drittwerk "Shadow zone" vermehrt ein nahezu revolutionäres Versatzstück auf: die Melodie" - die diesmal glücklicherweise sogar noch ausgebaut wird.
"Tatsächlich stechen Static-X mit ihrem steril-maschinellen Sound zu dieser markanten Stimme ihres Frontmannes in diesen Tagen noch mehr heraus als zur damaligen Zeit, in der es mit Fear Factory oder Spineshank immerhin noch Genre-Konkurrenz gab. Sicherlich lädt dieser antiseptische Stil und dessen weiterhin konsequente Fortführung dazu ein, der Band Stillstand vorzuwerfen, doch würde das "Cannibal" keineswegs gerecht werden. Gitarrensoli wie auch Elektroelemente rücken wesentlich mehr in den Vordergrund." Man mag es kaum glauben, aber Static-X schreiben nach 15 Jahren mit "Tera-fied" ihren ersten vollwertigen Song. Das muss bei soviel dreistem Recycling auch mal festgehalten werden.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Tera-fied
Tracklist
- Lunatic
- Z28
- Terminal
- Hypure
- Tera-fied
- Stingwray
- You am I
- Isolaytore
- Nocturnally
- Skinned
- Grind 2 halt
Im Forum kommentieren
brny
2009-12-23 21:25:07
vom heutigen standpunkt aus muss ich sagen, dass das album doch etwas wachstumspotenzial besitzt... die 1/10, die ich geben wollte, war wohl etwas gemein :-)
Wen??
2009-04-22 16:48:02
Wayne rulezzzzzz
brny
2009-04-06 10:57:07
für mich ist die neue genau das: stumpf durchgeprügelt.
Magoose
2009-04-05 23:35:09
Hmm bin wohl der einzige hier, der findet, dass dies das zweitbeste Album von Herrn Static nach Wisconsin Dtrip ist. Liegt aber wohl daran, dass ich Static-X immer dann am besten fand, wenn sie den Fuss ein wenig vom Gas genommen haben, ein paar sphärische Elektro-Simpel-Spielereien eingestreut haben und dabei nicht stumpf durchgeprügelt haben...
brny
2009-03-28 08:30:17
bis album drei war die band auch gut, und mit "cannibal" gab es nochmal ein passables album nach dem durchhänger "start a war". aber das neue album ist ein müder abklatsch der ersten fünf in schlecht. songwriting: setzen, fünf.
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