Metro Station - Metro Station

Columbia / Sony BMG
VÖ: 17.04.2009
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
4/10

Die Jugend von heute

Erinnert sich eigentlich noch jemand, wie das war, damals mit 13? Als die Seele rein und das Gesicht verpickelt war, anstatt andersrum? Als man jeden Tag knietief in Träumen, Testosteron bzw. Östrogen und Fettnäpfchen stand, anstatt im Dispo? Klar, verstanden hat Dich keiner, vor allem nicht die Älteren. Dafür aber AJ von den Backstreet Boys, oder sonst irgednwer, dessen Starschnitt gerade erst aus dem Kinder- ein Jugendzimmer gemacht hatte. Und weil die unverstandenen Generationen so schnell nachwachsen und weil die Sehnsucht immer neue Erfüllungsgehilfen braucht, deshalb gibt es jetzt Metro Station. Denn die vier Jungs - gerade der Minderjährigkeit entrissen - bringen vermutlich alles mit, was die Herzen der Generation High School Musical/My Chemical Romance höher schlagen lässt: Ein radikales Emo-Äußeres, das niedlich genug für den Knuddelwunsch, aber rockig genug für den Schock-Effekt ist, und ebenso den enthusiastischen Synthie-Dancepop, mit dem Metro Station die Kids beiderlei Geschlechts an der Haltestelle "Pubertät" in Fahrtrichtung Adoleszenz abholen.

Die Gemengelage passt: Zwischen Panic At The Disco, The Killers und Modern Talking galoppiert das Quartett so cheesy und eingängig wie möglich durch seinen elektrifizierten Gitarrenpop. Der dann wiederum meistens gar keine Gitarren mehr braucht, wenn er sich nicht gerade wie in "Control" einen soften Sprössling aus dem Sound von Bloc Party zieht. "Seventeen forever" zelebriert enthemmt den jugendlichen Überschwang, bevor der Wankelmut der jungen Leute schon den Wunsch nach nach dem Gegenteil bringt: "Wish we were older". Ganz unten an der Basis hört man da 80er-Sounds wie von Depeche Mode heraus, darüber liegt in starken Momenten eine Schicht The Postal Service, auch wenn mancher das wohl nur ungern einsehen mag. Leider verrennt sich das Funken sprühende Debüt nach den ersten beiden starken Titeln und trotz aller überschäumend ausgestellten Jugend schnell in einem karottenhosigen Einerlei.

Den Disney-Background der Band oder die MySpace-Hysterie muss man gar nicht mehr anführen: Auch so gehen die kaukasischen Projektionsflächen Metro Station mit ihrem herrlich unkomplizierten Powerpop einwandfrei als Teenie-Idole durch. Irgendwann werden sich die Heranwachsenden von heute dann schmunzelnd ihre musikalische Jugendsünde erzählen. Mit ein wenig Scham und ein wenig Stolz ob der Peinlichkeit, der man sich hingegeben hat. Da muss jede Generation durch, egal ob mit Kelly Family, Limp Bizkit oder den Monkees. Aber egal, wie man es dreht: Für Erwachsene ist an der Metro Station die letzte Bahn mit Endstation Sehnsucht einfach bereits vor einiger Zeit gefahren. Was definitiv nicht schlimm ist.

(Dennis Drögemüller)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Seventeen forever
  • Control

Tracklist

  1. Seventeen forever
  2. Control
  3. Kelsey
  4. Shake it
  5. Wish we were older
  6. Now that we're done
  7. True to me
  8. Tell me what to do
  9. California
  10. Disco Bonustracks: After the fall
  11. Shake it (The Lindbergh Palace remix)
Gesamtspielzeit: 39:55 min

Im Forum kommentieren

Indie N.

2017-04-03 20:04:40

Könnte doch auch ein militanter Sikh ode Hindu sein.

Achim1

2017-04-03 18:40:06

http://www.fontanka.r*u/2017/04/03/108/

Atheist oder Buddhist? Ich kann mich noch nicht ganz entscheiden.

Wir sind Russland

2017-04-03 17:15:02

Das muss jetzt aber kommen!

Fräger

2017-04-03 16:34:26

Explosion in Metro von St. Petersburg - Tote und Verletzte

In der Metro der russischen Großstadt St. Petersburg hat sich eine Explosion ereignet. Es gibt viele Tote und Verletzte. Die Behörden sprechen von einem Anschlag.


http://www.spiegel.de/panorama/st-petersburg-explosion-in-metro-berichte-ueber-tote-und-verletzte-a-1141651.html

Nichts genaues weiss man nicht, ausser dass es nichts mit dem nichts zu tun hat.

kalofkalosch

2009-06-17 18:42:10

kann mal jemand das klingonische übersetzen??

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