Doves - Kingdom of rust

Heavenly / EMI
VÖ: 03.04.2009
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Im Gleichschritt Marsch

2002, eine Musik-Odyssee - manchmal wusste man gar nicht, welches Album von welcher Band mal lieber hören wollte. Alleine in diesem Jahr gab es ganze drei 10/10er-Bewertungen auf der Website eures Vertrauens. Ein guter Song jagte den nächsten, ein Meisterwerk reihte sich an das nächste. Tocotronic tanzten mit Kettcar, ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead führten einen Gitarrenkrieg gegen Queens Of The Stone Age, und Coldplay setzten mit "A rush of blood to the head" die Messlatte für ihr eigenes Schaffen derart hoch, dass sie selbst sie kaum noch erreichen können. Und zwischen all diesen riesigen Glanzleistungen, den Größten der Großen, sorgte eine Band für viele herzerwärmende Momente, bei denen dem Hörer fast die Luft wegblieb: Doves veröffentlichten mit ihrem zweiten Album "The last broadcast" einen Meilenstein. "Caught by the river", "Pounding", "There goes the fear", Songs, die man auch nach nunmehr sieben Jahren noch hören kann und mag und die nichts an Reiz verloren haben - obwohl dieser Tage das brandneue vierte Album "Kingdom of rust" veröffentlicht wird. Auf in die nächste Runde, vergessen ist die eher maue B-Seiten-Sammlung "Lost sides", in Ehren ruht "Some cities" im Plattenregal.

Zugegeben, die Erwartungen sind so hoch, dass "Kingdom of rust" ihnen kaum gerecht werden kann. Beim ersten Album nach vier Jahren, die sie von der Bildfläche verschwunden waren, stellt sich aber schnell heraus, dass Doves zumindest den Dreh raus haben, nicht ins offene Messer des Rückschritts zu laufen. Im Stakkato-Rhythmus geht es schnell zur Sache im Opener "Jetstream", als wollen Doves die Welt wissen lassen: Wir sind wieder da, und mehr als das, wird sind immer noch gut. Ob für die Nacht unterm Sternenhimmel oder im Club, der Anfang verspricht für die Zukunft einige schöne Augenblicke. "The outsiders" nimmt sich in Sachen Tempo ebenfalls nicht zurück, und während Andy Williams in die Drums haut, als würde sein Leben davon abhängen, veranstalten die Zwillingsbrüder Jez und Jimi Goodwin ein hochklassiges Zusammenspiel aus Gitarre und Bass. "Winter hill" hingegen klingt wie eine typische Radiosingle, wofür sich sicher auch Produzent John Leckie zu verantworten hat, der unter anderem auch schon Radioheads "The bends" die letzte Ölung verpasste.

"Spellbound" hätte vom epischen Sound her bestens auf die letzten beiden Studioalben gepasst und beweist, dass Stadionrock nicht immer negativ behaftet sein muss. Mit satter Instrumentierung, die zu keiner Zeit überladen klingt, setzt sich der Song hymnenartig im Ohr fest und wird somit zu einem der stärksten Doves-Songs überhaupt. Sphärisch wird es auch auf "Birds flew backwards", dem vielleicht letzten Überrest vergangener Tage des Debüts "Lost souls". Zum Abschied mit "Lifelines" dann ziehen die drei Herren noch ein Ass aus dem Ärmel und beweisen ihr Händchen für Hitsongs. Zwar reicht auch "Kingdom of rust" nicht an das Meisterwerk "The last broadcast" heran und entfaltet erst mit der zweiten Hälfte sein gesamtes Potenzial. Besser spät als nie - gilt ja für die ganze Geschichte dieser Band.

(Jennifer Depner)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • Jetstream
  • The outsiders
  • Spellbound
  • Lifelines

Tracklist

  1. Jetstream
  2. Kingdom of rust
  3. The outsiders
  4. Winter hill
  5. 10:03
  6. The greatest denier
  7. Birds flew backwards
  8. Spellbound
  9. Compulsion
  10. House of mirrors
  11. Lifelines
Gesamtspielzeit: 50:04 min

Im Forum kommentieren

peter73

2022-05-24 10:09:08

alle doves-alben sind toll, aber das hier habe ich vermutlich am öftesten gehört. much love für den titeltrack und die 10 tracks rundherum...

9/10

BVBe

2015-11-09 11:01:20

Wenn man die BLACK RIVERS hört, vermisst man Jimi Godwins Stimme. Und bei Jimi's ODLUDEK fehlte das großartige Songmaterial. Warum also keine Reunion, um alle Stärken wieder in einem weiteren, großartigen Album zu bündeln? Es ist doch alles noch da ...!

musie

2015-11-06 14:30:46

So close...
You're wasted again
I know, somehow...
I lost myself...again

Making me high again
I almost forgot myself again
It hits me so hard
It kills me again
Today

So close
Yet you're wasted again
I know, somehow...

We'll find ourselves...
I don't know, I don't know

Then we'll be high again
I almost forgot myself there
It hits you so hard
And kills again

I almost forgot myself again
I almost forgot myself there
It's hitting me hard
It moves me again
Again...

musie

2015-11-06 14:14:44

nun, da alle Mitglieder der Band ihre Projekte rausgebracht haben, wäre es wieder Zeit für was Neues...

Almost Forgot Myself ist eins meiner Lieblingslieder aller Zeiten...

Dan

2015-11-06 13:16:42


*wiederhör*

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Spotify

Threads im Forum