Andrew Bird - Noble beast

Bella Union / Cooperative / Universal
VÖ: 06.02.2009
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Alle seine Entchen

Als sich Brian Wilson im Studio verbarrikadierte, um den Beatles die amerikanische Antwort auf musikalische Perfektion um die Ohren zu hauen, ging dieser Schuss bekanntlich nach hinten los. Dass aber schon mit seinen "Pet sounds" bisweilen der salbungsvollste amerikanische Traum für die Menschheit geträumt wurde, ist das Spiegelbild der Motivation des Andrew Bird. Dieser hat zwar streng genommen keine Popbands zur Konkurrenz. Doch zieht er auf "Noble beast" alle Register; auf dass die Welt von seinem musikalischen Genie erfahre.

Von den Spielregeln der sechziger Jahre weiß der Multiinstrumentalist aus Chicago zu berichten. Mit Haut und Haaren hat er die Formeln einer viel zu schönen Zeit aufgesogen, stopft die Beatles und die Beach Boys, The Mamas And The Papas, The Birds, Dylan und The Band in sein Kopfkissen. Herauskommt dabei ein unterhaltsames Folk-Spektakel, dass sich in seinen starken Momenten auf Belle & Sebastian einigen kann, manchmal auch auf The Magic Numbers. Selten aber - und das auch ohne den zweiten Tonträger der Sonderausgabe - inspiriert hier zu viel des Guten.

Das hippieske "Oh no" mit seiner fiesen Pfeifmelodie macht den Anfang und legt die Messlatte in eine Höhe, die in Folge nicht mehr erreicht wird. Ein faustdicker Popsong mit himmlischen Harmonien. Schellengranz und Flöte kommen im Verlauf hinzu, zaubern eine warme Atmosphäre. Elektronische Raffinessen wie die Anlehnung an Radiohead in "Not a robot, but a ghost" sorgen für gespenstische Abwechslung und erhöhen die Spannung. Die Platte wächst und kann dennoch nicht abschütteln, dass die Melodienverwurstung ab und an ins Beliebige driftet.

Das zärtliche "The privateers", mit Sicherheit demnächst auf einem Hollywood-Soundtrack eingeschoben, ist tatsächlich der Romantik letzter Satz des "Noble beast". Es wird die Formel der Platte: leise mit Schwung, melodisch bis zum Abgang. "Noble beast" ist keine allzu große Überraschung, höchstens ein Atemzug der Träumereien von Jungfräulichkeit der Popmusik. Bird versteht aber immerhin so viel von seinem Handwerk, dass die Grenzen fließen und allerlei Herzlichkeiten mit großem Können verbunden werden. Eine Musikerplatte.

(Christian Preußer)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Oh no
  • The privateers

Tracklist

  1. Oh no
  2. Masterswarm
  3. Fitz and the dizzy spells
  4. Effigy
  5. Tenuousness
  6. Nomenclature
  7. Ouo
  8. Not a robot, but a ghost
  9. Unfolding fans
  10. Anonanimal
  11. Natural disaster
  12. The privateers
  13. Souverian
  14. On ho
Gesamtspielzeit: 54:16 min

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Pure_Massacre

2009-05-29 20:10:48

Hab's mir jetzt mal für gigantische 5,99 bei CD-Wow bestellt. Ich bin gespannt.

rene

2009-05-06 09:19:18

war gestern im uebel und gefährlich in hamburg dabei. die aussage von fakeboy trifft auch auf das konzert von gestern zu. ein unglaublich guter musiker und der sound war sehr gut. ein klasse konzert.

fakeboy

2009-05-03 23:39:27

war in köln. was der herr bird da geboten hat war überirdisch. ist jetzt mit 3 begleitmusikern unterwegs (auf der letzten tour waren's noch 2), gelegentlich haben sie's richtig krachen lassen. andrew bird ist natürlich der star der show. unglaublich wie gut der mann singt, geige spielt, gitarre spielt und mit welcher leichtigkeit er seine loops erzeugt und so in kürzester zeit wahnsinnige klangwelten erschafft. ein genie, anders kann man's nicht ausdrücken.

ein wort noch zum luxor: war zum ersten mal dort aber der club ist echt unterirdisch. ein schlauch, kaum sicht auf die bühne, viel zu heiss, absolut hässlich eingerichtet und ohne das geringste fünkchen charme...

Sippsie

2009-03-01 16:02:34

Hatte das Glück ihn vor 2 Jahren live zu sehen. Was die zu dritt auf der Bühne gemacht haben war wirklich Hör und sehenswert.

Wolkenkuckucksheim

2009-03-01 15:38:49

@koe
"warum lieber Kirche als admiralspalast?"

ich freue mich jedenfalls riesig aus das konzert. live soll er ja der wahnsinn sein.

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