Solarez - Song I stole

Our Choice / Zomba
VÖ: 27.08.2001
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Der glühende Stern

Der Titel des Solarez-Albumdebüts ist freundliches Understatement. \"Song I stole\" als nur zusammengeklaut abzutun jedoch wäre andererseits auch ungerecht. Natürlich haben die vier Berliner ihre Vorbilder, aus denen sie auch keinen Hehl machen, doch sind diese immerhin in den verschiedensten Stilrichtungen angesiedelt. Neben Helmet und Quicksand dürfen sich in diese Galerie sicherlich auch diverse Emo-Bands und - auf einem der hinteren Plätze - Sonic Youth und die Smashing Pumpkins einreihen.

Die ersten Gedanken, wenn man \"Song I stole\" zur Hand nimmt, die CD gedankenverloren im Player versenkt und einen Blick aufs Cover wirft, gelten mit großer Wahrscheinlichkeit nicht der Musik. Vielmehr quält den Coverbetrachter die Frage, wer zum Kuckuck denn eigentlich Jim Clark sein könnte. Seinem Andenken ist nämlich das Album gewidmet. Allerdings erfährt man nicht mehr, als daß Jim Clark 1963 Worldchampion war. Die Disziplin bleibt leider auch nach Lektüre des sonst so allwissenden Wischzettels im Dunkeln.

Der Opener \"Eulogy\" ist derweil schon am Hörer vorbeigerauscht und stattdessen lenken die Stakkato-Gitarren von \"Out of reach\" erfolgreich von weiteren Jim-Clark-Überlegungen ab. Der \"Masterplan\" wird auf einer Breitband-Leinwand vorgeführt, und das schon auf der vorangegangenen \"Sunburned\"-EP enthaltene \"Not your friend\" hat so viel Sonnenenergie getankt, daß es abhebt und punkig-locker-leicht durch den Raum schwebt.

Gerade diese Energie ist es, die \"Song I stole\" so unwiderstehlich macht. Und die Sonne bietet uns ein nahezu unerschöpfliches Reservoire davon. Solarez strecken einfach nur ihre Arme aus, schöpfen aus dem Vollen und stopfen jeden \"Song I stole\" damit voll. Gibt es eine Weltmeisterschaft im Sonnetanken? Vielleicht war Jim Clark ja hier der Weltmeister. Und Solarez nun seine gelehrigen Schüler.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Masterplan
  • Where to?
  • i.u.t.

Tracklist

  1. Eulogy
  2. Out of reach
  3. Masterplan
  4. Not your friend
  5. Dear you
  6. No excuse
  7. What you burn for
  8. Not to blame
  9. Where to?
  10. i.u.t.
  11. Seven days
  12. Time flies
Gesamtspielzeit: 44:42 min