Linkin Park - Road to revolution - Live at Milton Keynes

Warner
VÖ: 21.11.2008
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 3/10
3/10

Der Aderlass

Was AC/DC, Bon Jovi, Guns N' Roses, Metallica, Oasis, Queen, Green Day oder Take That recht ist, ist Linkin Park schon lange billig. Wer heutzutage im Reich der musikalischen Global Player etwas auf sich hält, für den führt an Milton Keynes kein Weg vorbei. Und so war die auf dem Reißbrett geplante Stadt im Südosten Englands auch Station der diesjährigen Projekt-Revolution-Tour, die erstmals auch diesseits des großen Teiches veranstaltet wurde. Weit über fünfzigtausend Besucher wohnten dem Spektakel diesen Sommer im National Bowl bei - auch Pendulum, Enter Shikari, N.E.R.D. und The Bravery waren mit von der Partie.

Wer sich jetzt auf einen kunterbunten Mix sämtlicher Auftritte gefreut hatte, wird allerdings enttäuscht. Denn auch wenn dergleichen durchaus einen gewissen Charme und Unterhaltungsfaktor gehabt hätte, verrät alleine schon der Albumtitel, dass es in den folgenden siebenundsiebzig Minuten einzig und alleine um Chester Bennington und seine Mannen geht. Angesichts der Tatsache, dass ein gutes Dutzend der bisherigen Singleauskopplungen der Kalifornier weltweit obere Chartsregionen bevölkert(e), ist die Geschichte dieser Live-CD schnell erzählt. Im Song-Potpourri aus "Hybrid theory", "Meteora" und "Minutes to midnight" bleibt wenig Platz für Überraschungen. Selbst der Gastauftritt von Jay-Z, der bei "Numb / Encore" und "Jigga what / Faint" zum Mic greift, ist vorhersehbar und alles andere als eine "Road to revolution". Perfekte Planung, perfekte Inszenierung. Leider nur irgendwie leb-, ecken- und kantenlos.

Und so feuern Bennington singend und Shinoda rappend von "One step closer" über "Crawling", "In the end", "Somewhere I belong", "Breaking the habit", "What I've done" und "Shadow of the day" bis hin zum aktuellen Dauerbrenner "Leave out all the rest" alles ab, was jedem Radiohörer bekannt sein dürfte. Von hart bis zart - Linkin Parks Hitfabrik arbeitete in den letzten Jahren auf vollen Touren. Das muss man ihnen lassen. Erfreulicherweise sind auch das wuchtige "Given up" und das heimliche Highlight des letzten Studioalbums, das tragende "The little things give you away", am Start. Auf der dazugehörigen DVD, die den gesamten Auftritt in Bild und Ton festhält, gehört gerade jener Song zu den eindrucksvollsten Momenten einer über weite Strecken blutleeren Performance. Irgendwie künstlich. Milton Keynes eben.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Given up
  • The little things give you away
  • Breaking the habit

Tracklist

  1. One step closer
  2. From the inside
  3. No more sorrow
  4. Given up
  5. Lying from you
  6. Hands held high
  7. Leave out all the rest
  8. Numb
  9. The little things give you away
  10. Breaking the habit
  11. Shadow of the day
  12. Crawling
  13. In the end
  14. Pushing me away
  15. What I've done
  16. Numb / Encore
  17. Jigga what / Faint
  18. Bleed it out
Gesamtspielzeit: 77:17 min

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