The Bronx - The Bronx (III)
White Drugs / Wichita / Cooperative / UniversalVÖ: 28.11.2008
Unüblich
Üblicherweise läuft es ja andersherum: Eine junge Band veröffentlicht ein oder zwei richtig coole Alben auf einem Klein-Label, dann bemerken die oberen Etagen der Industrie die Strömung im Untergrund und wollen daran teilhaben. Ausgestattet mit Majordeal, Studioetat und ein paar wohlmeinenden Beratern gerät das nächste Album zum großen Erfolg, und das alte Publikum wendet sich wegen fehlender Ecken und Kanten mit "Sell out!"-Rufen ab. Üblich ist bei The Bronx jedoch nur wenig.
Eher unüblich ist es zum Beispiel, nach zwei Alben, für die der Branchenriese Universal erwiesenermaßen alle nötigen künstlerischen Freiheiten einräumte, auf das bandeigene Mini-Label White Drugs umzusatteln. Just in dem Moment, wo es mit etwas Marketingrückenwind kommerziell richtig gut hätte losgehen können. Vielleicht war man beim Label ja einfach nicht von der Idee begeistert, wie die beiden Vorgänger auch das dritte Album schlicht "The Bronx" zu benennen.
Genauso unüblich ist die musikalische Mischung, die The Bronx auch 2008 präsentieren. Rotzig und wütend wie Punk, brachial wie Hardcore und - siehe oben - mit entsprechender Do-It-Yourself-Attitüde ausgestattet, fehlt der Musik der Kalifornier alles dogmatische, was dieses Genre bisweilen ein wenig berechenbar und dröge macht. Munter werden Rock'n'Roll-Riffing und Melodycore-Chöre in den ultraangepissten Bandsound integriert. Und sogar die bösen Brüder Sleaze- und Hardrock, die jeder aufrechte Straight Edger zutiefst verachtet, dürfen wieder mitspielen. Sie bedanken sich dafür ganz artig und bringen Spannung und Abwechslung als Gastgeschenke mit.
The Bronx sind nach allen Seiten offen, ohne dabei in Beliebigkeit abzurutschen. Sie beherrschen ihre Instrumente, ohne den rotzigen Punkcharme zu verlieren. Sie sind angepisst und aggressiv, ohne dabei den Spaß am Musikmachen zu verlieren. Und dass das dritte Album immer noch so unbekümmert über Tellerränder schielt, zeigt deutlich die Weite des musikalischen Horizonts von The Bronx. Ziemlich unüblich das Ganze. Vor allem aber einfach nur saugut.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Inveigh
- Pleasure seekers
- Spanish handshake
- Digital leash
Tracklist
- Knifeman
- Inveigh
- Past lives
- Enemy mind
- Pleasure seekers
- Six days a week
- Young bloods
- Ship high in transit
- Minutes in night
- Spanish handshake
- Digital leash
Im Forum kommentieren
fuzzmyass
2021-03-15 21:25:47
Finde III eindeutig am Besten, danach IV sowie Debut
The MACHINA of God
2021-03-15 15:35:44
Mit dem Debut ihr bestes. Speziell "Inveigh" ist Wahnsinn.
Wolffather
2010-06-02 14:20:06
ich finde das dritte absolut Mega. Für mich ist es ihr bestes, auch besser als das grandiose Debut
Hannah Honigkuchen
2010-06-02 14:02:49
Das dritte Album kann kaum was. Dafür sin El Bronx gut hörbar.
The MACHINA of God
2010-05-30 14:40:46
"Inveigh"... unfassbar. Der Gesang! Und dieser Subbass im Mittelteil...
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