Negative - Karma killer

Hype / Edel
VÖ: 05.09.2008
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Die Emanzipationserklärung

Finnland und harte Gitarrenmusik, vorzugsweise Metal, gehören ganz selbstverständlich zusammen wie Heino und Hannelore, Marianne und Michael oder Bud Spencer und Terence Hill. Ob es an der bitteren Kälte liegt, die das Gehirn träge macht, oder doch am übermäßigen Wodkakonsum, ist schwer zu belegen. Allerdings ist nicht von der Hand zu weisen und statistisch dokumentiert: In schöner Regelmäßigkeit landen im Land der tausend Seen Bands wie Children of Bodom, HIM und The Rasmus ganz oben in den Single- und Albumcharts. Auch Negative gehört zu dieser Clique. So hat die Band um Jonne Aaron, die eine Mischung aus poppigem Gothic und Aerosmith-Glam-Rock spielt, seit ihrer Gründung vor zwölf Jahren mehrere Nummer-Eins-Platzierungen vorzuweisen. Die spinnen, die Finnen.

Wobei im Grunde gar nicht verwunderlich ist, dass es für Negative im Zuge des Popularitätsschubes von HIM auch in Deutschland erste Erfolge zu feiern gab. So wird denn auch dem vierten Longplayer "Karma killer" der Weg zu Ruhm und Geld bereits gepflastert sein. Warum auch nicht, zelebrieren doch die mittlerweile zum Quintett geschrumpften Finnen relativ unpeinlichen, straighten Hardrock, der weiterhin die Hilfe aus dem Gothic-Bereich in Anspruch nimmt ("Ornament", "Dead as we") oder sich bei den großen Bluesrockbands aus den USA bedient ("A devil on my shoulder", "Lust n' needs"). Dass damit kein Innovationspreis, sondern höchstens der nächste Eurovision Song Contest zu gewinnen sein dürfte, ist auch klar. Aber trotzdem: Diese Musik gibt es zuhauf schlechter und klischeehafter. Im Grunde ist "Karma killer" gar der Versuch, sich ein wenig von der finnischen Szene und dem Kinderzimmer, in dem sich eine Band wie Lovex tummelt, zu emanzipieren. Und: Geglückt oder nicht, so ist der Versuch allein doch schon aller Ehren wert.

Ganz am Schluss von "Karma killer", als Krönung, wird noch die große Dampfwalze aus dem Säckchen gezaubert: "Gravity of love", ein fast neunminütiges Stück, das alles hat, was ein Glam-Rock-Track braucht, um ihn gleichermaßen zu lieben und zu hassen. Drama, Pathos, spacige Gitarrenwände, ruhige Passagen, einen Hintergrundchor, einen ausladenden Refrain, ein Gniedelsolo, ein zwei Minuten langes Fadeout und ein gefühltes Feuerwerk in der Veltins-Arena werden peu à peu aufeinander geschichtet. Mehr geht nicht. Darauf ein Glas Finlandia.

(Kai Wehmeier)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Motherfuckers (Just like you)
  • Gravity of love

Tracklist

  1. A devil on my shoulder
  2. Sealed
  3. Won't let go
  4. Motherfucker (Just like you)
  5. Giving up!
  6. An ornament
  7. Dead as we
  8. Anna Simona
  9. Lust n' needs
  10. Gravity of love
Gesamtspielzeit: 45:41 min

Im Forum kommentieren

2010-05-18 02:05:41

*nachobenschieb*

claudi

2008-09-16 18:20:56

na, ich dachte schon, hier antwortet niemand mehr...hat ja auch lang gedauert, bis man endlich wieder was in deutschland zu kaufen bekommt von den jungs....auf dauer wird es teuer, immer alles in finni zu bestellen :-(
zum album: für mich 9/10....weil es immer noch besser geht bei ngt! deren reserven sind noch längst nicht erschöpft! aber gravity of love toppt so ziemlich alles und motherfucker haut voll rein! und wenn negative, dann unbedingt live hören!

Alina

2008-09-12 14:45:29

Endllich ist es auch in D-land raus!
Das album ist absolute spitze und rockt total!

claudi

2008-05-08 14:25:58

leider noch nicht in deutschland erschienen, aber soeben aus finnland frisch eingetroffen!

neues negative album karma killer!

kein vergleich mehr mit war of love und sweet and deceithfull...
gitarren und gesang rocken!
das ich sowas noch erleben darf

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