Fear My Thoughts - Isolation
Century Media / EMIVÖ: 18.07.2008
Fortsetzung folgt
Aus Alt mach Neu. Oft wurde genau das probiert, selten aber kam unterm Strich etwas Brauchbares dabei raus. Songs wurden geremixt oder geremastert, Filme von sonstwann neu aufgelegt, aber oft waren etwas jüngere Schauspieler die einzige Neuerung, die Aussage blieb ernüchternderweise stets die gleiche. Bei Fear My Thoughts musste allerdings jetzt auch irgendetwas Neues passieren, viel zu klischeehafter Standard war das letzte Album "Vulcanus". Ob nun der Ausstieg (wahlweise auch Rausschmiss) des alten Sängers Mathias Benedikt von Ockl damit in direktem Zusammenhang steht, ist nicht lückenlos bekannt, tut aber eigentlich auch nichts zur Sache. Fakt ist vielmehr: Es war so oder so eine gute Entscheidung.
Neuer Mann hinter dem Mikrophon ist Martin Fischer. Doch auch wenn das die einzige personelle Veränderung ist, hat man bei "Isolation" das Gefühl, Fear My Thoughts wären komplett ausgewechselt wurden. So überrascht es sogar schon, dass die Badener nach dem Intro in "The blind walk over the edge" nicht gleich drauflos dreschen, um erst einmal eine Hausmarke zu setzen, so was wird ja schließlich liebend gern gemacht. Nein, vielmehr steigen sie im Midtempo ein, die neue Stimme ist sofort präsent und wird im Refrain sogar noch melodiöser. "The hunted" klingt danach zwar wesentlich rauer und schwedischer, offenbart aber auch hier wieder einen sehr rockigen Refrain. Selbst "Numbered by the beast" und "Bound and weakened" haben mit früherem Death Metal wenig zu tun, sondern gehen als glasklarer Alternative Metal durch.
Doch das ist noch nicht einmal das Problem, auch wenn mit großer Wahrscheinlichkeit viele Hörer abgeschreckt sein werden, weil Fear My Thoughts mitterweile zwei Schritte zurück machen, um einen nach vorne zu kommen. Eher hat "Isolation" seinen Schönheitsfehler im Detail: Ein abwechslungsarmes Album kann man Fear My Thoughts mit Sicherheit nicht vorwerfen, genausowenig, dass sie auf der Stelle tanzen würden. Man kann aber wohl sagen, dass durchweg alle Songs hauptsächlich nur im Refrain zünden, jedoch nicht durch ausgefallene Riffs oder eine drückende Atmosphäre, wie es bei Textures beziehungsweise Devil Sold His Soul der Fall ist. Und doch: Fear My Thoughts entwickeln sich weiter und probieren aus - ob es nun einzig am Sängerwechsel liegt oder nicht, bleibt dabei offen im Raum stehen. Ebenso, ob diese Entwicklung jedem behagen wird. Immerhin sind sie kein Abklatsch ihrer selbst.
Highlights & Tracklist
Highlights
- The hunted
- Death chamber
Tracklist
- Isolation
- The blind walk over the edge
- The hunted
- Numbered by the beast
- Bound and weakened
- Through the eyes of god
- Death chamber
- Pitch black
- Creeping lord
- Dumb, deaf and blinded
- Burning the lamb / The sacrifice
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Dustiny
2008-07-30 12:27:44
taugt mir null
Die Metalcore Reviews hier kann man ehh vergessen. Auch n topp Album in dem Berreich bekommt nie mehr als 5 Punkte weil das Genre ja "ausgelutscht" und alles so furchtbar "standart" ist. Lächerlich. Als müsste eine gute Metalcore möglichst progressiev und experimentell daher kommen.
Fear my thoughts fand ich immer ziemlich groß in dem Berreich. Klangen immer etwas anders als andere. Nicht ganz Metalcore aber auch kein Deathmetal. Immer eine spannende Mischung.
Aber die neue Platte is einfach kein Fear my thoughts mehr, ganz einfach. Kann man mögen oder nicht. Ich finds schade dass die Band weg ist.
Manus
2008-07-30 09:12:32
Die Rezension zum neuen Album sagt mir nicht ganz zu, für mich ist es eher bei 7/10 oder 8/10 anzusiedeln.
Ich finde dieser Band tat man schon zu oft unrecht, gerade wenn man sie als Metalcore abtat, und dann auch noch als überflüssige oder durchschnittliche. Eigentlich waren sie doch schon spätestens seit The Great Collapse eine Death Metal Band, was dann seit Hell Sweet Hell auch einige gemerkt hatten.
Ich weiß gar nicht, ob mir die zwei Vorgängeralben besser gefallen oder Isolation. Was ich aber weiß, ist dass Fear My Thoughts stets einen Sinnn für positive Weiterentwicklung haben. Dabei gefällt mir der neue Sänger größtenteils sehr gut. Die Stimme ist klasse und klingt wie ich finde kaum aufgesetzt oder dergleichen.
Zum anderen kann ich aber auch Leute verstehen, denen das nicht so zusagt. Wenn man eben nicht auf SingSang steht, muss man wohl wieder die alten Platten rauskramen.
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