Amaseffer - Slaves for life

InsideOut / SPV
VÖ: 06.06.2008
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Im Anfang war das Wort

Dass Israel eine spannende Musikszene hat, ist nicht erst seit Ofra Haza oder Aviv Geffen von Blackfield keine Neuigkeit mehr. Ebenso bekannt ist, dass insbesondere die Mixtur zwischen "westlichen" und orientalischen Klängen einen großen Teil des Reizes ausmacht. Kunststück auch bei der geographischen Lage. In der Metal-Szene wurde diese Mixtur insbesondere von Orphaned Land perfektioniert, die mit "Mabool" 2004 ein wunderbares Death-Doom-Ethno-Prog-Metal präsentierten. Deren Sänger Kobi Farhi wiederum ist es, für den in den Album-Credits von "Slaves for life" der Vermerk "All oriental vocals" notiert ist. Die Szene ist klein, aber sie hält zusammen.

Das kann also schon mal heiter werden. Hinzu kommt, dass sich Amaseffer ein nicht eben kleines Projekt für ihr Debüt gewählt haben: Die Geschichte des Exodus der Israeliten aus Ägypten wird auf nicht weniger als drei Alben vertont. Ein bisschen Bibelfestigkeit kann also nicht schaden, will man dem Faden der Geschichte folgen. Und diese Geschichte beginnt nahezu hörspielartig. Das kann - wir erinnern uns mit Grausen an Manowars "Gods of war" - gewaltig ins Kleid gehen, hier jedoch beginnt bereits nach kurzer Zeit unter dem Kopfhörer der Film vor dem geistigen Auge zu laufen. Bereits "Slaves for life" fesselt den Hörer, wenn man das angesichts des Hintergrunds so sagen darf.

Dass Bands von sich behaupten, Grenzen einzureißen, ist nichts Neues. Amaseffer tun es einfach, ganz ohne Getöse. Da klingt "Birth of deliverance" mal eben so, als hätte Howard Shore ein paar Notenblätter aus dem "Herr der Ringe"-Soundtrack verliehen. Kurz danach verleiht Angela Gossow (Arch Enemy) "Midian" der Geschichte von Moses, dem Mord an seinen Aufseher und der folgenden Flucht mit gezielten Growls die passende Schärfe. Und dann ist da noch die israelische Sängerin Maya Avraham, die aus "Zipporah" eine zu Tränen rührende Ballade macht. Nicht zu vergessen Sänger Mats Levén (ehemals Stimme für Yngwie Malmsteen), der mit dramatischer Phrasierung den Songs das nötige Pathos verleiht, ohne kitschig zu werden.

Das sind verdammt viele Namen. Verdammt viele Einflüsse. Aber genau das macht den Reiz von "Slaves for life" aus. Da macht es dann auch überhaupt keinen Unterschied, dass es die Israelis hin und wieder an Kompaktheit vermissen lassen. So dürften "Ten plagues" oder "Wooden staff" gerne etwas straffer sein. Teil eins des Opus endet kurz nach den Plagen, von denen Ägypten heimgesucht wird. Von einer Heimsuchung ist hier beileibe nichts zu sehen, im Gegenteil. Wie die Geschichte weitergeht, ist klar. Ob Amaseffer das hohe Niveau halten werden, ist hingegen abzuwarten. Doch ER betrachtete das Werk und ER sah, dass es gut war.

(Markus Bellmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Slaves for life
  • Zipporah
  • Land of the dead

Tracklist

  1. Sorrow
  2. Slaves for life
  3. Birth of deliverance
  4. Midian
  5. Zipporah
  6. Burning bush
  7. The wooden staff
  8. Return to Egypt
  9. Ten plagues
  10. Land of the dead
Gesamtspielzeit: 77:44 min

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