One Night Only - Started a fire

Mercury / Vertigo / Universal
VÖ: 16.05.2008
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Die Steve-Söhne

Liebe Dorfjugend! Wir haben vollstes Verständnis dafür, wenn Ihr Euch mit schöner Regelmäßigkeit die pittoreske Idylle aus dem Bewusstsein kifft und im einzigen Wartehäuschen, das Euer Kaff zu bieten hat, Spirituosen pichelt, bis entweder ein Bus oder der Landarzt kommt. Aber nehmt Euch doch lieber ein Beispiel an George Craig aus Helmsley: Der hat 2003, da war er gerade zwölf, die Band des großen Bruders seines besten Kumpels gekapert und es von einem nachlässig frisierten Dorfjugendlichen zum nachlässig frisierten Kapitän der U21-Mannschaft One Night Only gebracht. Dass deren Debüt "Started a fire" eher nach Wembley als nach Wartehäuschen klingt, ist nicht nur einem gewissen jugendlichen Größenwahn, sondern vor allem Produzent Steve Lillywhite zu verdanken - der auch einst die U2-Mannschaft zum Erfolg führte.

Zum nächsten Erntedankfest wird übrigens noch ein weiterer Ziehvater der fünf Jungs in Helmsley erwartet: Radio-DJ Steve Lamacq von BBC1, der bereits 2006 eine Demo-Version von "You and me" in seiner Show spielte und dafür sorgte, dass Dutzende A&R-Manager in ihre Gummistiefel hüpften, nach North Yorkshire fuhren und den Proberaum von One Night Only stürmten. Aber die Dorfjugend lässt sich von einer wild gewordenen Rinderherde natürlich nicht aus der Ruhe bringen. Und genau diese Souveränität ist es, die Songs zu Hymnen macht.

Wer in der Provinz aufwächst, weiß natürlich auch, wie man ein anständiges Feuer entfacht - und dass es auf die richtige Glut ankommt. Vollkommen logisch also, dass "Started a fire" seinen heißesten Scheiß gleich zu Beginn raushaut: allen voran das himmelhohe "Just for tonight" mit seinen lichterloh brennenden Gitarren, majestätischen Keyboards und einem Refrain, den die Killers auch nicht besser hingekriegt hätten. Dann grölt dieser Siebzehnjährige mit seiner herrlich unprätentiösen Stimme auch noch "Sing like you want this", lässt die Akkorde von "It's about time" samt ihrer sympathischen Semi-Melancholie lässig auf einem Trampolin herumfedern und findet extra für den Mittelteil des Britpop-Filetstückchens "You and me" ein altes Klavier in der Scheune. Zugegeben: Die Songs vier bis zehn bleiben bloß als nettes Kollektiv im Gedächtnis, aber die Flammen lodern unermüdlich. Die Dorfjugend hat ja schließlich mit Strohballen geübt.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Just for tonight
  • It's about time
  • You and me

Tracklist

  1. Just for tonight
  2. It's about time
  3. You and me
  4. He's there
  5. Start over
  6. Time
  7. Stay at home
  8. It's alright
  9. Sweet sugar
  10. Hide
Gesamtspielzeit: 39:46 min

Im Forum kommentieren

Peter Stoner

2011-04-04 16:29:46

Was war eigentlich zu erst da. Dieses "Oh Oh Oh Oh" bei Can You feel it oder bei der Cola Werbung? Oder kommt das eine vom anderen!? Bitte um Erklärungen

Dr. Hieronimus Van Strjiten

2010-08-20 14:57:25

Fürchterlich. Komplett austauschbarer britischer Indie-pop. Und dass sich das ganze jetzt ein wenig elektronischer anhört trägt nun wahrlich nicht zur Eigenständigkeit bei. Da waren sie als "The Kooks"-Abklatsch beinahe noch erträglicher.

Dorado

2010-08-20 13:39:14

Die neue Single "Say You Don't Want It" hat durchaus was. http://www.youtube.com/watch?v=AZa1ViT4Ihc

jo

2008-04-14 13:24:44

Kann hier nichts Besonderes ausmachen.
Kommt mir vor, als ob ich die Singles schon Jahre kenne (und nicht unbedingt kennen müsste).

gt

2008-04-14 13:10:20

kommt noch eine rezi demnächst ?

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