Goldfinger - Hello destiny

Sideonedummy / Cargo
VÖ: 25.04.2008
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Handarbeiter

Der erste Blick wandert wie immer bei Goldfinger über die Tracklist. "Handjobs for Jesus"? What the fuck? Aber Goldfinger stammen ja bekanntlich aus dem latinoreichen Kalifornien. Wird dann vermutlich ein semiwitziger, zotenreicher Klamauksong über einen in Los Angeles beheimateten Poolreiniger mit eben diesem Namen sein. Filmexperten und Hobbyregisseure mögen sich den restlichen Plot zusammenreimen.

Aber: Ein typischer Fall von "Denkste". In dem in den Staaten schon vor Veröffentlichung kontrovers diskutierten Song ist tatsächlich der Jesus gemeint. Die katholische Kirche und deren Politik werden aufs Korn genommen und kritisiert, was in den entsprechenden Kreisen natürlich für Empörung sorgt. Zu Recht? Nein, nicht wirklich. Zwar dürfen Bert McCracken (The Used) und Monique Powell (Save Ferris) als prominente Gäste kräftig mitschreien, beziehungsweise -singen, doch ansonsten ist diese muntere Mixtur aus Punkrock und gospelähnlichem Ende im Grunde genommen harmlos. Sowohl textlich als auch musikalisch.

Das wiederum gilt nicht nur für die himmlische Handentspannung, sondern prinzipiell auch für den gesamten, mit "Hello destiny" betitelten, siebten Studio-Longplayer der Amis, die seit der Rückkehr ihres zwischendurch mal ausgestiegenen Gründungsgitarristen Charlie Paulson wieder als Quartett unterwegs sind. Was man den Herrschaften zugute halten muss, ist die Tatsache, dass sie wieder vermehrt die Punkrock-Schiene fahren und der oftmals ausgelutscht wirkende Ska-Anteil ihrer letzten Alben merklich zurückgegangen ist. "One more time" mimt den kopfnickenden Opener, "Goodbye" drückt aufs Tempo, nimmt es zwischendurch raus und weiß zu gefallen.

Alles catchy, alles mehrstimmig, alles trotz mancher Melancholie gut gelaunt. Was dem Album etwas fehlt, um über den Durchschnitt hinauszuragen, ist Härte - und nicht nur ein paar Ecken und Kanten, wie sie im knüppelnden "Not amused" angedeutet werden. Dafür entschädigen Goldfinger mit den zwischen Offbeat und Reggae tingelnden "Get up" und "The only one". Angenehm, harmonisch und ungemein entspannend. Wie so ein Handjob eben.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • One more time
  • Get up
  • Goodbye

Tracklist

  1. One more time
  2. Get up
  3. Goodbye
  4. Without me
  5. The only one
  6. War
  7. How do you do it
  8. Bury me
  9. Not amused
  10. Handjobs for Jesus
  11. Free Kevin Jonas
  12. Julian
Gesamtspielzeit: 36:10 min

Im Forum kommentieren

eric

2008-04-23 07:25:04

Kenne zwei Songs bislang. Nett - eben wie immer. Dachte aber überhaupt nicht mehr daran, dass die Band irgendwann'ne neue Platte bringen würde.

bela1976

2008-04-23 07:20:58

Sommerplatte? War ja nix anderes zu erwarten. Funktioniert zum Glück immer wieder...

Freak

2008-04-21 18:23:22

also das neue goldfinger album überzeugt mich bisscher sehr. finde das album voll fett für den sommer. echt viele gute laune songs sind da drauf.

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