Fury In The Slaughterhouse - Don't look back

SPV
VÖ: 28.03.2008
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Chronicles, Vol. 2

Jetzt haben es auch Fury In The Slaughterhouse eingesehen. Zwanzig Jahre sind genug, und eigentlich war ja auch alles schon gesagt. Die unbeirrbaren Hannoveraner Rock'n'Roller hatten zuletzt den zwischenzeitlich spürbar verlorenen Spaß an ihrer Sache wiedergefunden, und doch kam selten mehr als immerhin wohlige Routine aus dem Proberaum. Es mag daran gelegen haben, dass sich die einst eingeschworene Gemeinschaft in Einzelprojekten zerfasert hatte. In der Rückbesinnung auf alte Stärken waren dennoch Energieleistungen wie "Acoustic Grand Cru Classé" möglich. Wenn Fury In The Slaughterhouse also jetzt mit "Don't look back" und einer Abschiedstournee zur Erleichterung nicht weniger einen Schlussstrich ziehen, liegt es gar nicht fern, doch noch einmal die Nostalgiekarte auszuspielen.

Die Zielgruppe bekommt mit "Don't look back" natürlich ein wertiges Paket zugestellt. Die beiliegende DVD versammelt alle 25 Videos der Band, an denen man die Entwicklung von Fury In The Slaughterhouse ablesen kann: unbekümmerter Beginn, respektable Professionalisierung, Überambition, Ratlosigkeit und Rückkehr zur Lockerheit. Vor allem zeigt diese Sammlung, dass die Band meist ein Händchen dafür hatte (oder wenigstens gute Berater), auch in Schwächephasen ihre besseren bis besten Albumtracks als Singles auszukoppeln. Songs wie "Kick it out", "Won't forget these days" oder "Riding on a dead horse" kümmern sich wenig um standardisierte Vorwürfe von Provinzflucht und Muckertum. Sie rocken schnörkellos nach vorne, und mehr braucht es nicht.

Für Spürnasen interessanter dürfte aber die Sammlung des konventionellen Silberlings sein. Die handverlesenen B-Seiten dürfte zwar mancher Fan sowieso bereits im Archiv stehen haben, aber in der Rückschau werden gleich mehrere Dinge klar: Zum einen hätten die vermeintlichen Outtakes in manchem Fall das damalige Album sogar noch aufgewertet, und zum anderen entsteht trotz der eher chronologiefernen Zusammenstellung ein überraschend homogenes Klangbild. Die vermutete Routine findet sich natürlich auch hier, doch wenn die Band über den Kampf zum Spiel findet, gelingt Mitreißendes. "Jericho" entwickelte sich von der "Radio Orchid"-B-Seite zum Livefavoriten. Auch "Girl without a name" und "You'll never be alone", damals Zugaben von "Every generation got its own disease", lassen sich den Fahrtwind ins Gesicht blasen. Deren Herkunft bringt dann auch noch eine weitere Erkenntnis: Zu Zeiten von "Mono" hatten Fury In The Slaughterhouse ihre kreative Hochphase. Servus.

(Oliver Ding)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Jericho
  • Girl without a name
  • You'll never be alone
  • Time to wonder (live & akustisch 2006)

Tracklist

  • CD 1
    1. Congratulations
    2. Jericho
    3. Girl without a name
    4. Tinseltown love declaration no. 1
    5. Starless
    6. Different (feat. Prez Brown)
    7. Black and gold
    8. Down to Atlantis
    9. Redemption song (live/Jamaica 1999)
    10. You'll never be alone
    11. Under a neon sun
    12. All dressed up and nowhere to go
    13. Dear Prudence
    14. Time to wonder (live & akustisch 2006)
    15. Boring
    16. Bad idea
  • DVD 1
    1. Kick it out
    2. Won't forget theses days
    3. Rain will fall
    4. Should have known better
    5. Cut myself into pieces
    6. Trapped today, trapped tomorrow
    7. When I'm dead and gone
    8. Radio Orchid
    9. Every generation got its own disease
    10. Dancing in the sunshine of the dark
    11. Down there
    12. Milk and honey
    13. Hello and goodbye
    14. Bring me home
    15. Brilliant thieves
    16. Riding on a dead horse
    17. One way deadend street
    18. Are you real
    19. Angels and saints
    20. Midnight rider
    21. Fly sadness fly
    22. Goodby so long
    23. When a kid gets a kid
    24. Homesick
    25. Won't forget these days (Remix)
Gesamtspielzeit: 69:20 min

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