Get Cape. Wear Cape. Fly - Searching for the hows and whys
Atlantic / WarnerVÖ: 22.03.2008
Kryptonit
Sein Name ist Sam Duckworth, Duckworth, der so gerne harmlose, kleine Melodien lebt. Er steht am Scheideweg. Hop? Oder Top? iPod? Oder PSP? Sein oft zumindest nicht völlig zu unrecht gefeiertes Debütalbum "The chronicles of a bohemian teenager" geriet zum kleinen Triumph. Das, obwohl er sich nur allzu gerne traute, mit all seinen kleinen, harmlosen Melodien so seicht zu werden, dass man es jedem anderen Künstler übel genommen hätte. Nicht jedoch Sam Duckworth. Der sang: "You don't need a degree to deconstruct this melody." Und setzte hinterher: "But this one's not for you."
"Searching for the hows and whys" ist wieder recht reich an solchen Stellen, an denen man sich die Frage stellt, ob da denn noch was kommen mag. Es steht allerdings nicht mal annähernd so über den Dingen wie sein Vorgänger. Die erfrischende Selbstironie ist ebenfalls so nicht mehr anzutreffen. Was da noch überbleibt? Ganz nüchtern betrachtet: Flott gespielte Folk- und Popsongs voller kleiner, harmloser Melodien. Die mal mehr, und oft auch mal weniger nachhaltig kleben bleiben.
Sein großes Plus: Sam Duckworth ist und bleibt weiterhin ein Kind seiner Generation. Mit all seinen feschen Beats, die all die kleinen, harmlosen Melodien untermalen. Mit seiner Wirkung irgendwo zwischen Entertainer und Sprachrohr wird er weiterhin sein Publikum finden. Die hinter all dem Elektronischen, den Bläsern, den Streichern und den Arrangements vielleicht mal wieder nicht sehen werden, was er im Grunde eigentlich für ein bodenständiger, ja altmodischer Songschreiber ist.
Dabei sind es gerade die Momente, die sich in Zurückhaltung üben, die auf "Searching for the hows and whys" erahnen lassen, dass bei Duckworth durchaus was geht. Die Pickings in "Moving forward". "Better things", ein Duett mit Kate Nash in einem Hauch von Nichts. "Searching for the hows and whys" steht allerdings vor allem eins im Weg: Sam Duckworth. Er hat nicht das Lebendgewicht von Nick Drake. Er kann keine komplette Dekade Popmusik so schön zitieren wie Elliott Smith. Und er ist nicht so bissig wie Billy Bragg. Er ist und bleibt Sam Duckworth, Duckworth, der so gerne harmlose, kleine Melodien liebt. Und damit hat "Searching for the hows and whys" im Gegensatz zu seinem Vorgänger schon ein mittelschweres Problem.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Find the time
- Better things
Tracklist
- Let the journey begin
- Waiting for the monster to drown
- Young and lovestruck
- Postcards from Catalunya
- The chilrden are (the consumers of) the future
- Window of your mind
- I could build you a tower
- Interlude
- Keep singing out
- Moving forward
- Find the time
- This could be all
- Better things
- Could've seen it all
Referenzen
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