Bryan Adams - 11

Island / Universal
VÖ: 14.03.2008
Unsere Bewertung: 3/10
3/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

In Massen

Was für ein Gefühl: Nur schlappe 60 Minuten Ansteherfahrung sammeln, um einen Plastikbecher in Empfang zu nehmen, der 0,5 Liter schales Bier fasst. Der Rückweg schlängelt sich entlang eines Pfades, vorbei an geschätzten 20.000 Menschen, an einen Platz, von welchem man die riesige Bühne wenigstens auf der Videoleinwand des Fußballstadions ausmachen kann, während die Begleitung längst drei Reihen nach vorne gedrückt wurde und sich mühsam zurück kämpft. Doch plötzlich ist auch die schweißnasse Jeansjacke des Vordermannes egal, die einem sanft das Gesicht streichelt: Er kommt auf die Bühne, hängt seine Gibson ES lässig um die Schultern, und schon erklingt aus 40.000 Kehlen ein "Everything I do / I do it for you".

Und so wird auch die Tour zum aktuellen Album "11" des kanadischen Welteigentums Bryan Adams ein einziger Triumphzug: 11 Konzerte, 11 Städte, 11 Arenen, 11 Länder, 11 Tage. Man weiß gar nicht, wo der Kopf steht, bei solch einem ausgeklügeltem Konzept. Die Freude ist groß auf die unendliche Zahl der Gassenhauer, die Evergreens, die Radioinstitutionen und die Lieblingslieder von Generationen. Alle wird er spielen, alle bedienen. Stimmungstiefpunkte könnten lediglich die neueren Kreationen des Songwriters darstellen, von welchen die meisten nicht mal die treudoofsten seiner Fans von den Rängen locken werden.

Denn die 11 Songs von "11" sind im Schnitt so sauerstoffarm, dass sich das Gesicht automatisch zu einem entstellenden Grinsen formt: Zunächst vernimmt man die Rhythmusgitarre, dann setzt der Singsang von Adams ein, kurz darauf folgt der parallele Einsatz von Schlagzeug und Bass, und schon schon sitzt man im Sumpf eines Refrains fest, der einen bis zu den tiefsten Tiefen einer klebrigen Masse aus Schnulze, Rock und Vorhersehbarkeit zieht. Bryan Adams bleibt weiterhin dem Beuteschema seiner über drei Jahrzehnte andauernden Karriere treu.

Der Stereotyp der Adamschen Musikschule, "Tonight we have the stars", setzt den im mittleren Tempo gehaltenen Anfang und ist schon nach der ersten Umdrehung totgespielt. Die romantische Feuerzeug-Ballade "I ain't losing the fight" hätte man schon Ende der Achtziger nur noch milde belächelt, und auch das hoffentlich nur ironisch gemeinte "We found what we were looking for" (Ja, auch mit der erhofften "I still haven't found what I'm looking for"-Leadgitarre im Refrain!) verläuft sich hoffnungslos im Streicher-, Hall- und Hymnenwald. Einzig "Oxygen" rockt dynamisch und ziemlich gut, und auch dem trockenen Popsong "She's got a way" steht das U2-Gewand erfreulich gut. Der erklärte Lieblingssänger von Jürgen Klinsmann hört sich auf seiner zehnten Platte so satt wie glatt an, dass man einigermaßen erstaunt sein kann: Ein immer weiter modifiziertes Charakteristikum in der Musik von Bryan Adams.

(Christian Preußer)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Oxygen
  • She's got a way

Tracklist

  1. Tonight we have the stars
  2. I thought I'd seen everything
  3. I ain't losin' the fight
  4. Oxygen
  5. We found what we were looking for
  6. Broken wings
  7. Somethin' to believe in
  8. Mysterious ways
  9. She's got a way
  10. Flower grown wild
  11. Walk on by
Gesamtspielzeit: 43:58 min

Im Forum kommentieren

Monika

2008-04-05 16:22:57

Bryan macht ja nun wirklich ehrliche und coole Rockmusik!!!!!

altenburg

2008-04-05 05:34:59

neidish heiß das

altenberg

2008-04-05 05:34:35

Wo ist nightwish?

altenburg

2008-04-05 05:33:01

nää doch rechts unten!!!!!!!!!!!

altenberg

2008-04-05 05:32:29

rock dich ins kniee, schlampe!!!!!!!!!!

bon jovi ist das einzige was wahre ist!!!!!!!!! Euch indieschisser fehlt das nur schwer zu verstehen. bj verkaufen mehr als adams schwulette, der breitbein rocker, siehe amazon kasten-link nebenan links.

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