Protest The Hero - Fortress

Vagrant / PIAS / Rough Trade
VÖ: 15.02.2008
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Mitarbeiter des Monats

Wenn Heißsporne wie Protest-The-Hero-Frontmann Rody Walker und seine Gefährten in jungen Jahren auf nunmehr zwei Studioalben dermaßen - im positiven Sinne, versteht sich - die Fresse aufreißen, zeugt das eigentlich von einem gesunden Selbstbewusstsein. Da wirkte es doch etwas komisch und befremdlich, als Walker jüngst verlauten ließ: "At the end of the day we're all dumbasses. We're complete morons. We might be avid readers, but we have no post-secondary education. We're all high school graduates, and when this band ends, you will find us working at McDonald's."

Ernst? Ironie? Understatement? Letztendlich vollkommen egal, da das kanadische Quintett mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so schnell nicht hinter den Tresen des gelben Ms in ihrer Heimatstadt Whitby stehen wird. Dafür haben die Herrschaften viel zu viel auf dem Kasten, was sich bereits vor gut drei Jahren auf dem Konzeptalbum "Kezia" andeutete und nun mit der Veröffentlichung von "Fortress" in mitunter beeindruckender Manier fortsetzt.

Die zehn Tracks von "Fortress" sind nichts für den kurzen Musikquickie zwischendurch, sondern benötigen Aufmerksamkeit und zuweilen auch mehrere Anläufe. Woran das liegt? Protest The Hero scheren sich einen Dreck um simple Songstrukturen und haben mit dem klassischen Strophe-Bridge-Refrain-Muster nur wenig am Hut. Liest sich interessant, kann aber manchmal auch sehr anstrengend sein. Im Fünfeinhalbminüter "Bone marrow" wird beispielsweise herumgefrickelt, dass es beinahe nicht mehr feierlich ist. Ein ständiges Hin und Her zwischen Gebolze, Breaks, Hochgeschwindigkeitspassagen, ruhigeren Elementen und einem gepflegten Grunzen. Dazu beinahe schon hymnisch melodische Hooklines, die schneller vorbei sind, als sie angefangen haben. Und kurz danach erklingt ein sterbend schönes Piano. Uff.

Was mitunter als chaotisches und konzeptloses Rumgewichse zwischen Metal, Hard- und Mathcore anmutet, entpuppt sich nach und nach doch noch als stimmig. Egal, wie proppevoll ein Song ist. Eine Spur härter als der Vorgänger, erweisen sich gerade die wenigen, aber geschickt platzierten melodischen Momente wie zum Beispiel der nach 80s-Metal klingende Refrain des Openers "Bloodmeat", das Anfangsriff von "Spoils" oder das Gitarrensolo in "Wretch" als wohltuende Highlights. So richtig weiß keiner, was einen in den nächsten Sekunden erwartet. Einfach gut.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Bloodmeat
  • Bone marrow
  • Wretch

Tracklist

  1. Bloodmeat
  2. Dissentience
  3. Bone marrow
  4. Sequoia throne
  5. Palms reads
  6. Limb from limb
  7. Spoils
  8. Wretch
  9. Goddess bound
  10. Goddess gagged
Gesamtspielzeit: 41:10 min

Im Forum kommentieren

Hotest -the Prero-

2011-02-21 21:13:08

Aller Schwede!! Die Band war ja schon immer genial! Aber das neue Album "scurillous" ist einfach nur eargasm3000!! Jedes Lied eine 10/10! ICh drehe völlig frei!

chucky

2008-03-20 15:25:01

Mail geschrieben, zwar ne Antwort aber kein Paket :-(

floesn

2008-03-20 15:22:08

Mail geschrieben, bisher keine Antwort und kein Paket :-(

sculpox

2008-03-19 15:04:12

bei mri warn fehlte im package übrigens die kezia. nur so..^^

Third Eye Surfer

2008-03-18 13:33:23

Sicher machen Isis Metal.

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