The Cave Singers - Invitation songs
Matador / Beggars / IndigoVÖ: 29.02.2008
Kraft in der Ruhe
Vom Grab in die Höhle, eine echte Verbesserung: Derek Fudesco war bis vor kurzem noch Bassist bei Pretty Girls Make Graves, jetzt ist er Gitarrist der Cave Singers aus Seattle - und damit nicht nur für das Leben nach dem Tod auf der komfortableren Seite, sondern auch in der musikinternen Evolutionspyramide ein Stockwerk nach oben gezogen. Der Sinn muss ihm nach etwas entschieden Unhippem, vielleicht sogar Unspektakulärem gestanden haben. Er wollte ganz offensichtlich weit weggetragen werden vom kantigen, bockigen Post-Punk seiner Ex-Band und schreibt deshalb nun an traditionsbewussten Folksongs mit, die Kraft in der Ruhe und Frieden im Stillen vermuten. Ein Kulturschock quasi, nur andersrum.
Auch die anderen Mitglieder der Cave Singers, die sich auf dem Cover ihres Debütalbums gefühlsduselig zum Liebeskreis treffen, haben vorher in härteren und forscheren Bands gespielt - das ist hier also durchaus die Sache dreier nicht mehr ganz junger Typen, die ein bisschen Langsamkeit und Übersicht in ihr Leben bringen wollen. "Invitation songs" klingt dementsprechend; es ist eine in sich gekehrte Platte, die lieber damit droht, laut zu werden, als es wirklich zu tun. "Oh Christine" spielt zum Beispiel mehrmals den Gedanken durch, in einen Neutral-Milk-Hotel-Ausbruch circa "Holland, 1945" umzufallen, löst sich dann aber doch überraschend sanft auf, mit Mundharmonika statt E-Gitarre. Es ist wie Springsteens "Nebraska" vor 25 Jahren, nur halt ohne die Weltkarriere davor.
Während dem Boss aber damals die Worte in der Nase hängen blieben, kratzt es bei Cave-Singers-Sänger Pete Quirk eher tief unten im Rachen. Häufig erinnert er an andere zeitgenössische Haderer wie den The-Veils-Frontmann Finn Andrews - mit dem Unterschied natürlich, dass eine letzte große Mobilmachung bei dessen Band nicht so glimpflich ausgehen würde wie hier im abgekämpften und -gedämpften "Called". Strammer Wind weht auf "Invitation songs" höchstens durch das ansteckend nervöse "Dancing on our graves". Selbst in solchen Liedern bleibt Windstärke 5 aber das höchste der Sturmgefühle. Ihre ungestüme Phase haben die Cave Singers eben hinter sich. Sie wollten jetzt einfach mal zufrieden sein - und sei es nur mit sich selbst.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Seeds of night
- Dancing on our graves
- New monuments
Tracklist
- Seeds of night
- Helen
- Dancing on our own graves
- Cold eye
- Royal lawns
- Elephant clouds
- New monuments
- Oh Christine
- Bricks of our home
- Called
Im Forum kommentieren
Voodoo
2016-02-09 13:06:26
am 19.02 wird das neue Album "Banshee" veröffentlicht.
Tracklist:
1 That's Why
2 Lost In The Tide
3 Southern Bell
4 Who's Well
5 Strip Mine
6 Cool Criminal
7 The Swimmer
8 Fade Away
9 Christmas Night
10 Light In The House
Ich glaube hier und da kann man schon reinhören.
bee
2011-01-05 13:45:07
upcoming Album No Witch - sind wohl wieder einige Perlen dabei
BillyBremner
2007-12-17 00:43:47
& Support von Band of Horses im Februar in Deutschland
bee
2007-11-18 18:19:09
reduzierter akustischer Neo Folk aus Seattle - taugt was!
http://www.myspace.com/thecavesingers
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
Spotify
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Forum
- The Cave Singers - Invitation songs (4 Beiträge / Letzter am 09.02.2016 - 13:06 Uhr)