Mudvayne - By the people, for the people

Epic / Sony BMG
VÖ: 23.11.2007
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Volkes Stimmen

Eine Zitrone, bitte! Zum Draufbeißen, als Gegenschock. Schließlich muss man so eine penetrant kandierte Liebeserklärung erst mal verkraften, wie sie die Ex-Maskenträger Mudvayne ihren Fans mit "By the people, for the people" machen. Ganz basis-demokratisch durften jene nicht nur via MySpace und Bandpage die Tracklist wählen, nach der die Band dann die entsprechenden Live- und Demotracks oder Raritäten auswählte, sondern auch Bildmaterial einschicken, das nun als Artwork das Album ziert und die gegenseitige, Metal-typische Verehrung zwischen Fans und Band dokumentiert. Um den Kuschelfaktor noch mal zu erhöhen, spricht Sänger Chad vor jedem Song ein paar einleitende Worte, die manchmal ungewohnt schelmisch klingen und durchblicken lassen, wie viel Spaß der Mann bei der Sache mit seiner Band hat. 100 Punkte für so viel Volksnähe.

Für ein wenig Ernüchterung in all der schönen Harmonie sorgen die ausgesuchten Songs. Die enthaltenen drei Live-Versionen dürften die Die-Hard-Fans bereits vom "Live Bootleg" (2003) kennen - für alle anderen sind die Stücke wegen ihrer durchschnittlichen Qualität in Performance und Produktion eher verzichtbar. Ähnlich verhält es sich mit den Demoversionen: Wo "Death blooms (demo)" dem polierten Endprodukt vom Erstling "L.D. 50" noch angenehm verdreckt die Zähne zeigt, kommen die meisten anderen Demos nicht gegen die unterkühlte Rasierklingenhärte von "The end of all things to come" oder die ausproduzierte Zugänglichkeit von "Lost and found" an. Höchstens als interessante Momentaufnahmen im Prozess zum fertigen Song haben sie ihre Daseinsberechtigung.

"Forget to remember (acoustic)" ist auch zwei Gänge runtergeschaltet noch ganz Mudvayne und verzichtet einfach nur auf den üblichen Ausbruch mit Riffgitarren. Ordentlich, aber nicht richtig überzeugend. Glücklicherweise reißt die Abteilung "Neuheiten und Raritäten" das Ruder herum: Die Neuschöpfung und Singleauskopplung "Dull boy" hat trotz des dümmlichen "Shining"-Flüsterintros kräftig Wumms mitbekommen und wächst sich blitzschnell vom Smasher zur Hymne aus. In vier Minuten fünfzehn gibt es hier die ganze zehnjährige Bandgenese von früher, eruptiver Wut hin zu epischerem und verspielterem Songwriting zu hören - hoffentlich eine Vorausdeutung auf kommendes Material, zumindest aber ein sicherer Hit.

Das untypische "Goodbye" aus den "The end of all things to come"-Sessions ist der zweite wirklich gute Grund für diese Platte: Im Beginn mischt sich Yann Tiersens Puppenspieler-Horror mit den leise brodelnden Moritaten des letzten Slipknot-Albums, bevor der Song bis an seinen eigenen Abgrund taumelt und sich erst kurz vor dem Sturz wieder fängt. Mit dem abschließenden The-Police-Cover "King of pain", der zweiten Neueinspielung, zeigen sich Mudvayne dann noch einmal erstaunlich geschmacksfest. Auch wenn Machine Heads "Message in a bottle" etwas besser war. Genau wie Mudvaynes regulärer Output im Vergleich zu dieser Sammlung mit der großen Sinnfrage im Nacken.

(Dennis Drögemüller)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Dull boy
  • Goodbye
  • King of pain

Tracklist

  1. Album intro
  2. Dig intro
  3. Dig (live)
  4. Silenced intro
  5. Silenced (demo)
  6. Dull boy intro
  7. Dull boy
  8. Death blooms intro
  9. Death blooms (demo)
  10. Fall into sleep intro
  11. Fall into sleep (demo)
  12. Not falling intro
  13. Not falling (demo)
  14. -1 intro
  15. -1 (live)
  16. Happy intro
  17. Happy (demo)
  18. (Per)version of a truth intro
  19. (Per)version of a truth (demo)
  20. World so cold intro
  21. World so cold (live)
  22. On the move intro
  23. On the move
  24. Goodbye intro
  25. Goodbye
  26. Skrying intro
  27. Skrying (demo)
  28. All that you are intro
  29. All that you are (demo)
  30. Forget to remember intro
  31. Forget to remember (acoustic)
  32. King of pain intro
  33. King of pain
Gesamtspielzeit: 76:43 min

Im Forum kommentieren

Armin

2007-10-14 11:36:08

+++ SONY BMG INTERNATIONAL PRESSEMELDUNG +++



MUDVAYNE: "FAN-GENERATED" ALBUM ERSCHEINT AM 23. NO-

VEMBER



Auch wenn die Mudvayne-Mitglieder Chad Gray und Greg Tibbett derzeit

mit ihrem Sideproject Hellyeah durch die USA touren, erscheint am 23.

November mit "By The People, For The People" ein neues Album ihrer

eigentlichen Band. Das Besondere an dem Longplayer: Sowohl das

Tracklisting als auch Artwork und Video werden von den Mudvayne-Fans

gestaltet. Seit dem 26. September können die Anhänger der Band auf

den Webseiten www.mudvayne.com und www.myspace.com/mudvayne

über die Songauswahl abstimmen und ihre Video- und Grafik-Beiträge ein-

senden. Der entstehende Clip wird die erste Single des Albums visualisie-

ren, die den Titel "Dull Boy" trägt und von Dave Fortman (Superjoint Ritual,

Evanescence etc.) in New Orleans produziert wurde. Darüber hinaus wird

"By The People, For The People" die Mudvayne-Version des Police-Klassi-

kers "King Of Pain" enthalten. Neben den beiden Neuaufnahmen stehen

zahlreiche Live-Stücke, Demos und Raritäten aus den Mudvayne-Archiven

zur Auswahl.



Mudvayne-Frontmann Chad Gray: "Wir haben großartige Fans und dieses

Album ist unsere Art, denjenigen etwas zurück zu geben, die uns seit so

vielen Jahren unterstützen."



Mudvayne veröffentlichten in ihrer Karriere seit 1997 vier Alben, davon drei

beim SONY-BMG-Label Epic, die allesamt Goldstatus in den USA erreich-

ten. Ihr bislang letzter Longplayer "Lost And Found" erreichte 2005 sensa-

tionell Platz zwei der US Billboard Charts und brachte ihnen eine Grammy-

Nominierung ein. Bis dato verkauften sich die Alben der Band mehr als 4,5

Millionen Mal.



(Internet: www.mudvayne.com)



Die Musik machen sie aber schon noch selbst, oder?

JD

2006-07-27 21:02:55

Ich bin mächtig gespannt...

Ben

2006-07-27 21:00:53

Allein die Rythmussektion gehört wohl zum besten, was es heutzutage zu hören gibt. Der Bassist...unglaublich...

Khanatist

2006-07-27 18:10:40

Ähm, hallo? Die sind doch schon seit 2 CDs kein doofer New Metal mehr. Vergleiche mit "seriöseren" Bands wie Tool und APC würde ich völlig gelten lassen. PT übrigens auch, 7/10 und:

Referenzen:
Deftones; Tool; A Perfect Circle; Dredg;


:P

fm1

2006-07-27 15:19:34

Das haben sie auf ihren letzten Platte aber gekonnt unterdrückt ;-)

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