Shadows Fall - Seeking the way (The greatest hits)
Century Media / EMIVÖ: 26.10.2007
Kalte Suppe
Aha, "Seeking the way" also. Leicht irreführend, wenn man mit seinem "Greatest hits"-Album noch nach Wegen sucht und strebt, weil dann ja eigentlich eh schon alles gelaufen ist, so karrieretechnisch. Aber im Falle von Shadows Fall soll es dann doch ganz gut passen. Aus vielen Gründen sogar. Die Liste der Veröffentlichungen ist schließlich lang, ellenlang sogar. Sechs Alben, ein paar Schallplatten, noch ein paar mehr Maxis und EPs, Compilation, DVD, Billboard Charts, Verkaufszahlen in den USA von 250.000 und mehr pro Album, ein knapp verpasster Grammy, ein Platz für die Ewigkeit im Game "Guitar Hero" und und und. Runde Sache also, vielleicht sogar ein bisschen beneidenswert. Das ganze Problem ist aber: Shadows Fall kamen hier bei uns im alten Europa nie so wirklich an. Vielleicht sogar zu Recht.
Nicht erst seit dem Konsensalbum "The war within", dem halben Lückenfüller "Fallout from the war" und dem folgenden, viel zu voreilig nachgeschossenen "Threads of life" beschlich manchen das Gefühl, Shadows Fall seien längst über den Zenit und an ihrem kreativen Ende angekommen. Die einstigen Vorreiter des berüchtigten New Wave Of American Heavy Metal mussten längst gegenüber ihrem umjubelten "The art of balance", aber auch vor allem vor sich selbst kapitulieren. "Seeking the way (The greatest hits)" ist nun das hörbare Ergebnis einer strikten und (zu) konsequenten Karriere, die an vielen Ecken spannend und erfolgreich war und vielleicht immer noch ist, aber oft auch unterhaltungstechnisch nicht mehr über das hinausgehen möchte, wofür Shadows Fall mittlerweile auch stehen: Wrestlingniveau - uramerikanisch, angestaubt, dick inszeniert, aber flach und trotzdem eine große Show abliefern wollend. Der Undertaker kann das bestimmt bestätigen.
Die jetzigen fünfzehn Songs als Querschnitt zusammenzukratzen, war unter diesen Umständen letztlich sicher kein Problem, da hat die Band auch ganze Arbeit geleistet. Die Bandbreite zwischen 1999 und dem Jahre 2004 ist gut abgedeckt, das danach ist ohnehin eher irrelevant. So ist es auch gar nicht einmal wirklich schlimm, dass jegliche Art von Bonustrack, was Neues halt, komplett ausgespart wurde. Auf diese Weise wird zumindest die Situation gut umschifft, sich selbst abermals im Weg zu stehen. Trotzdem wird das Ruder nicht ganz rumgerissen, denn die Tatsache, dass alle Songs neu gemixt und gemastert sind, ist zwar schön, toll und erwähnenswert, führt nur aber wieder auf das mittlerweile bekannte Problem zurück: lauwarme Suppe. Jeglicher alter Charme wurde rausgespült und durch heutiges Gähnen ersetzt. Fünfzehn Thrash Metal Songs wie aus einem Guss. Negativ gemeint.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Stepping outside the circle
- Inspiration on demand
Tracklist
- Crushing belial
- Of one blood
- Fleshold
- Deadworld
- Stepping outside the circle
- Thoughts without words
- Destroyer of senses
- Idiot box
- The light that blinds
- Enlightened by the cold
- What drives the weak
- Inspiration on demand
- Power of I and I
- In effigy
- Seize the calm
Referenzen
Spotify
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