Saves The Day - Under the boards
Vagrant / PIAS / Rough TradeVÖ: 02.11.2007
Keine Menge Holz
Manchmal ist es schon irgendwie komisch, wie unterschiedlich die Entwicklungsstränge bei ähnlichen Bands im Laufe der Jahre verlaufen. Öffnet man beispielsweise die Schublade, die man mal ganz grob und spontan mit dem Oberbegriff "zeitgenössischer Punk" versehen würde, findet man dort neben jeder Menge Schrott zunächst einmal viele durchaus talentierte Bands, die in ihren Anfangsjahren wunderbar unkomplizierten, erfrischenden und zuweilen auch innovativ in Szene gesetzte Musik kredenzten, die knackig und ambitioniert zwischen Pop, Rock und eben Punk hin- und herpendelte.
Im Laufe der Zeit nimmt, label- und trendgesteuert oder nicht, das allgemeine Emogetöse Einfluss auf den Sound einer Band, die darüber hinaus in ihrer eigenen Entwicklung weg von der Fun-Combo hin zu ernst genommenen, erwachsenen Künstlern will. Hin und wieder klappt diese Metamorphose auch erfolgreich. Bei Saves The Day leider seit Jahren nicht. Zwar gibt es ab und zu mal leichte Hoffnungsschimmer, aber prinzipiell war das meiste Liedgut nach "Can’t slow down", "Through being cool" und "Stay what you are" ein lauwarmer Erguss aus Belanglosigkeit und Einheitsbrei.
Mit dem letztjährigen "Sound the alarm" konnten Chris Conley und Konsorten zumindest teilweise die lauten Gitarren und zündenden Melodien wieder ausgraben. Dementsprechend ließ "Under the boards" zumindest auf einiges hoffen. Und? "I wanna crawl into the ground and not come out for 37 years when my life runs out / A demon in my mouth, it spits words out / Let everybody hate me, make me kill myself”, winselt Conley im eröffnenden Titeltrack, sodass man eigentlich schon gähnend weiterskippen möchte. Doch da! Gitarrengeschrammel! Immerhin. Und heiter weiter mit "Radio" und "Can’t stay the same". Saitenarbeit und Tempo wie damals, gepaart mit zauberhaften Refrains. So muss das!
Und was gibt es noch auf der Habenseite zu verzeichnen? Ganz sicherlich die irgendwie an Ash erinnernde Powerpop-Nummer "Bye bye baby" sowie der zügig rockende Uptempo-Doppelpack "Getaway" und "Because you are no other". "Lonely Nights" weiß luftig-leicht und fast schon beatlesk zu gefallen. Das war es aber auch schon wieder. Der Rest ist entgegen dem Albumtitel weder etwas für oberhalb noch unterhalb der Bretter, sondern schlichtweg für die Tonne. Und diese Folgerung fällt bei dieser Band wahrlich nicht leicht.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Can't stay the same
- Lonely nights
- Bye bye baby
Tracklist
- Under the boards
- Radio
- Can't stay the same
- Get fucked up
- When I'm not there
- Lonely nights
- Bye bye baby
- Stay
- Getaway
- Because you are no other
- Kaleidoscope
- Woe
- Turning over in my tomb
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Tama
2007-10-30 12:17:20
"Stay what you are" fand ich toll und "At your funeral" ist sicher immernoch einer meiner Lieblingssongs überhaupt, aber was danach kann begeistert mich nicht. Ich habe auch ein Problem mit der Stimme. Naja, reisst mich nicht mehr vom Hocker und die neue interessiert mich einfach irgendwie nicht mehr...
Obrac
2007-10-30 10:05:34
Ich fand die Stimme zu "Stay what you are"-Zeiten genial. Danach, auf der "In reverie" hörte er sich grauenhaft an. Und auch auf der neuen versucht er wieder künstlich, seine Stimme zu verstellen. Keine Ahnung, was das soll, jedenfalls macht er sich damit einiges kaputt.
chucky
2007-09-22 12:32:37
Ich halte die Stimme einfach nicht aus, nette Songs haben die ja schon...
zote
2007-09-21 19:45:38
"Ob die sich wohl wieder fangen?"
Das haben sie doch schon wieder ;)Die letzte Platte war sehr gut, wie ich finde.5/10 war eindeutig zu wenig.
Und der neue Song "Cant stay the same" ist auch sehr gelungen.Ich freu mich drauf.
Armin
2007-09-21 19:23:54
SAVES THE DAY - NEUES ALBUM AUF VAGRANT
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SAVES THE DAY kündigen für den 02.11.2007 mit "Under The Boards" ein neues Album auf Vagrant / PIAS / Rough Trade an.
Einen ersten Eindruck könnt ihr Euch mit den Songs "Get Fucked Up" und "Can´t Stay The Same" hier machen: http://www.myspace.com/savestheday
Folgend eine Kurzinfo zum Release:
"We really put a lot of ourselves into these songs," says frontman Chris Conley. "After spending time writing, playing and recording them, we're psyched to get the music out for everyone to hear. I think these are some of the most personal tracks we've recorded and it was also the most fun experience we've had recording so far."
Under The Boards continues a story about self-discovery that began with last year's Sound The Alarm and will conclude with a third album, Daybreak, to be released next year. Conley previously commented: "Sound The Alarm is an expression of discontent. Under The Boards is reflection and remorse. Daybreak is acceptance."
The band - original members Conley and David Soloway (guitar) along with Manuel Carrero (bass) and Durijah Lang (drums) - co-produced the 13 songs with Marc Hudson and Eric Stenman at their Electric Ladybug studio in northern California.
http://www.savestheday.com
Ob die sich wohl wieder fangen?
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