Monster Magnet - 4-way diablo

Steamhammer / SPV
VÖ: 02.11.2007
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Höllenhündchen

Die Geschichte von Monster Magnet ist voller Höhen und Tiefen. Am besten war die Band stets, wenn Mastermind Dave Wyndorf die tiefen Abgründe seiner drogenerfahrenen Seele durchwanderte. Unerträglich hingegen wurde es immer dann, wenn sich der Sänger im Höhenflug befand und Posen, Rockplattitüden und übersteigertes Selbstwertgefühl in Songs goss. Die bisherigen Alben waren meist klar einer dieser Phasen zuzuordnen. Doch schon mit dem letzten Album "Monolithic baby" deutete sich an, dass auch ein satanischer Drogenpriester irgendwann älter wird und dabei auch irgendwie vernünftiger. Berechenbarer. Sowie leider auch ein wenig spießiger.

Mit "4-way diablo" wird der Powerrock-Machismo der "Powertrip"- und "God says no"-Phase dankenswerterweise endgültig zu Grabe getragen. Leider steigen die im Austausch erhofften Höllenhunde nur sehr zögerlich aus der Gruft. Sie schauen sich unsicher um, und der Betrachter muss erstaunt feststellen, dass es sich um ganz junge Exemplare, ja fast noch Welpen handelt. Ziemlich tapsig eröffnet der Titelsong das Album, das Riff mit seinem groovefreien Viervierteltakt erinnert an eine Schülerband, und auch der folgende angepunkte Kracher "Wall of fire" ist viel zu niedlich, um wirklich Gefahr zu verbreiten.

Insgesamt plätschert die erste Hälfte des Albums eher so dahin, irritierende Abschweifungen in psychedelische Soundlandschaften bleiben aus, Abrutscher in den Poserrockabgrund aber auch. Ausgerechnet die doch etwas platt wirkende Idee, "2000 light years from home", den Trip-Klassiker der Rolling Stones, zu covern, bringt die Wende. Dave Wyndorf gelingt es tatsächlich, den Song zu seinem eigenen zu machen und zu brillieren. Zwar schlittert die Band nur zwei Songs weiter mit "I'm calling you" noch mal ganz scharf an der Grenze zur Stadionballade entlang, insgesamt aber geht es in der zweiten Albumhälfte deutlich aufwärts.

Die letzten drei Songs (den Rausschmeißer "Little bag of gloom" mal nicht mitgerechnet) schließlich erreichen ein Niveau, das auch auf "Dopes to infinity" eine Chance gehabt hätte. Das Instrumentale "Freeze and pixelate" hat man zwar irgendwie auf anderen Monster-Magnet-Platten schon mal gehört, ist aber trotzdem gut. "A thousand stars" und "Slap in the face" zeigen dann auch endlich den Sänger in beinahe alter Form. Mit viel weniger Füllmaterial hätte "4-way diablo" eine richtig gute EP werden können.

(Rüdiger Pater)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • 2000 light years from home
  • Freeze and pixelate
  • A thousand stars
  • Slap in the face

Tracklist

  1. 4-way diablo
  2. Wall of fire
  3. You're alive
  4. Blow your mind
  5. Cyclone
  6. 2000 light years from home
  7. No vacation
  8. I'm calling you
  9. Solid gold
  10. Freeze and pixelate
  11. A thousand stars
  12. Slap in the face
  13. Little bag of gloom
Gesamtspielzeit: 56:47 min

Im Forum kommentieren

stativision

2009-03-05 10:47:17

ist ja echt schlecht. 4/10.

BlueEgoBox

2008-06-25 20:39:00

Tourdaten:

29.10. München - BackstageWerk
31.10. Wiesbaden - Schlachthof
01.11. Köln - Live Music Hall
02.11. Hamburg - Grosse Freiheit
04.12. Hannover - Capitol
05.12. Saarbrücken - Garage
07.12. Stuttgart - Longhorn
08.12. Nürnberg - Löwensaal


Quelle: visions.de

Greylight

2007-11-05 13:17:43

@logan und Raventhird

Vielleicht ist mit dem Koks ja auch der Größenwahn verschwunden? Könnte immerhin sein...

Das wäre durchaus möglich. Grade ein Album wie "Dopes To Infinity" schreibt man wohl tatsächlich nur, wenn man sich permanent eine breite Palette von Drogen reinpfeift. Das ist die Definition von Rock und dabei so arschcool bis ins Extremste ausgelebt, dass es unwiderstehlich ist. Hammerhart, psychoaktiv und der Unendlichkeit entgegengroovend. Dagegen wirken AC/DC wie Bankangestellte.

Aber jetzt, wohl eher zwangsweise ganz clean, kommt wohl selbst ein Dave Wyndorf irgendwann mal runter. Was irgendwie schade ist, aber im Grunde natürlich das einzig Vernünftige.

Norman Bates

2007-11-05 13:06:46

Irgendwie scheint der gute Mann doch ziemlich gelitten zu haben. Die ganze Scheibe klingt irgendwie, als ob er frisch aus dem Krankenhaus wäre. Ein wenig mehr Eier hätten nicht geschadet.

Raventhird

2007-11-05 12:38:02

Hmhmmm... sehr schade. Als ProtzPoserRock-Band waren sie mit viel Spaß gehirnfrei toll zu konsumieren, jetzt irgendwie langweilig, das.

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