The Mother Hips - Green hills of Earth

Future Farmer / Munich
VÖ: 14.05.2001
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Muttis Liebste

Wer - passendes Gerät selbstverständlich vorausgesetzt - einmal einen Blick unter die Schädeldecken dieser vier nicht mehr allzu jungen Kalifornier wirft, dürfte dort schnell ein ausgewogenes Gleichgewicht der sprichwörtlichen Scheiße im Kopf und einer unwiderstehlichen Harmoniesucht verorten. Zart schmelzende Chorgesänge, anschmiegsame Gitarrenklänge und beißenden Sarkasmus vermengen The Mother Hips auf ihrem fünften Album zu drei überaus magischen Buchstaben. Und der Pop auf dem nach einem Buch von Robert A. Heinlein betitelten Album "Green hills of Earth" kann und will sich hören lassen.

Mit einem satten Hüpfer springt der Bay Area-Vierer nicht nur von Rick Rubins Label American Recordings weg, sondern auch noch aus der Americana-Schublade heraus. Ohne die Steelgitarre jaulen zu lassen, werfen die Herren um Hauptsongschreiber Tim Bluhm vornehmlich mit blumigen Terzen, Quinten und Septimen um sich, als hätten sie jahrelang Harmonielehre statt Mathe gepaukt. Doch immer dann, wenn man glaubt, selbst jede Bügelfalte sei aus dem sonnigen Westcoast-Sound verbannt, hört man subtile Kratzer an der so poliert erscheinenden Oberfläche.

Und während sich Sitar und Mellotron gegenseitig Blümchen ins Haar stecken, lauschen wir Zeilen wie "Curves in the road make the driving go slow / When curves are like hers things go quickly / And I ought to know". Voller augenzwinkernder Leidenschaft zeigen Bluhm und seine Mitstreiter, wie breit man Grinsen muß, um die Zuhörerschaft zu blenden. Wer könnte an aufrichtigen Liebeserklärungen wie "You are nothing like the others / You've got two feet to stand on" zweifeln, selbst wenn sich der balzende Jüngling alsbald so charmant wie sonst nur Hugh Grant verheddert? Wenn die englische Definition von Schüchternheit dann mal wieder im Cabrio in den Straßen von Los Angeles parkt, wird auch er das Autoradio lauter stellen, wenn Songs wie "Smoke" oder "Take us out" aus den Lautsprechern schallen. Und sei es nur, um eventuelle Schmatzgeräusche zu übertönen.

(Oliver Ding)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Given for you
  • Protein sky
  • Smoke

Tracklist

  1. Given for you
  2. Life in the city
  3. Take us out
  4. Pull us all together
  5. Singing seems to ease me
  6. Protein sky
  7. Channel Island girl
  8. Sarah Bellum
  9. Such a thing
  10. Emotional gold
  11. Del Mar station
  12. Rich little girl
  13. Smoke
  14. Seaward son
Gesamtspielzeit: 49:52 min

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