Happy Mondays - Uncle dysfunktional

Sequel / Sanctuary / Rough Trade
VÖ: 27.07.2007
Unsere Bewertung: 3/10
3/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

In der Auslaufrille

Es dürfte sich herumgesprochen haben, dass exzessiver Drogenkonsum dem allgemeinen Gesundheitszustand abträglich ist - oder ihn zumindest nicht nachhaltig verbessert. Die Happy Mondays bilden da keine Ausnahme. Und wenn sich einer auskennt mit dem Einnehmen von illegalen Substanzen, dann natürlich sie. Vor den Aufnahmen zu ihrer letzten Platte "Yes, please" zog es die Band nach Barbados, nicht zuletzt, damit Shaun Ryder und Kollegen keine Gelegenheit haben würden, mit Heroin in Kontakt zu kommen. Dafür gab es auf der Insel jede Menge Crack – und dementsprechend klang später auch das Album. "Yes, please" liegt nun bereits satte 15 Jahre zurück. Damals ging gerade die große Zeit des Manchester Rave – auch Madchester genannt – zu Ende, den die Happy Mondays maßgeblich mitgeprägt hatten. Ende der Achtziger kombinierten sie zusammen mit anderen Bands wie The Stone Roses, Primal Scream oder The Charlatans Indiegitarren mit Psychedelia und Dancegrooves und verbrachten die Nächte im legendären Club The Haçienda des Factory-Labels.

Jetzt, im Jahr 2007, ähneln die Happy Mondays einem Menschen, der 15 Jahre seines Lebens im Koma verbracht hat, plötzlich aufwacht und denkt, es sei immer noch 1992. Ryder nölt und bellt wieder allerlei sinnloses Zeug über Drogen und Sex ins Mikro, während der Rest der auf die Hälfte reduzierten Originalbesetzung die bewährt lässigen Grooves unterlegt. Die Vorabsingle "Jellybean" ließ noch darauf hoffen, dass die Happy Mondays den Zeitsprung halbwegs unbeschadet geschafft hätten - dass sie modern und zeitgemäß klingen würden, stand ohnehin nicht zu erwarten. Es hätte allerdings niemand gemeckert, wenn sie dafür gute Songs geschrieben hätten.

Diese Hoffnung erfüllt sich im Hinblick auf "Uncle dysfunktional" nur bei sehr wenigen Tracks. Nach "Jellybean" folgt mit "Angels and whores" gleich der zweite und letzte echte Höhepunkt von "Uncle dysfunktional". Danach wagt noch "Anti Warhole (on the dancefloor)" zur simulierten Ravesirene und der typischen Percussion von Mark "Bez" Berry einen halbwegs gelungenen Flirt mit dem zeitgenössischen Elektrosound. Was sich jedoch auch hier leider niemals leugnen lässt, ist das Fehlen der Klarheit, der Euphorie und der Frische des früheren Outputs. Man höre sich nur einmal "Donovan" vom besten Happy-Mondays-Album "Pills'n'thrills and bellyaches" an. Mitten im Song knallt da plötzlich das Schlagzeug hundsgemein knackig in den Track hinein und ein scharfes Riff des heuer schmerzlich vermissten Gitarristen Mark Day reißt einem glatt die Beine weg. Derlei Überraschungsmomente fehlen "Uncle dysfunktional" völlig.

Einiges auf dem Album ist nett, aber nichts ist zwingend, die Band spielt es routiniert, aber ohne Kraft und Inspiration. Gerade in der zweiten Albumhälfte plätschert "Uncle dysfunktional" so zunehmend vor sich hin, wie man es von langsam ergrauenden Männern erwartet. Darüber kann dann auch die soundtechnische Hilfe von TripHop-Guru Howie B nicht hinwegtäuschen. Alles in allem hätte es angesichts der Vorgeschichte der Happy Mondays natürlich noch schlimmer kommen können, aber dennoch bleibt die Frage, wen ihre Reunion auf Grundlage dieser Platte noch ernsthaft interessieren soll. Neue Fans werden sie damit kaum gewinnen, die alten Fans hingegen werden bei den anstehenden Konzerten nach den Hits vergangener Zeiten verlangen und sich "Uncle dysfunktional" bestenfalls aus purer Nostalgie kaufen. Sollten sie genau zuhören, werden sie sogar froh sein, wenn die Platte endlich in der Auslaufrille angekommen ist. Denn dann können sie auch zu Hause wieder "Wrote for luck", "Kinky afro" und "Loose fit" hören - und sich weitaus erfreulicherer Nostalgie hingeben.

(Harald Jakobs)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Jellybean
  • Angels and whores

Tracklist

  1. Jellybean
  2. Angels and whores
  3. Deviantz
  4. Rats with wings
  5. Cuntry disco
  6. In the blood
  7. Anti Warhole (on the dancefloor)
  8. Rush rush
  9. Dysfunktional uncle
  10. Dr Dick
  11. Somebody elses weather
Gesamtspielzeit: 55:03 min

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Armin

2007-09-12 19:42:30

PRESSEMITTEILUNG | ct creative talent gmbh | Berlin 12.09.2007

HAPPY MONDAYS | Exklusive Deutschlandshow am 10. November in Köln!



Eigentlich keine Band die eine Einleitung benötigen würde, denn die Happy Mondays gehören zu den nachhaltig einflussreichsten Bands Englands. Jeder kennt die Songs der Band und wer einmal auf einem Konzert der Mondays war, wird dieses lange in Erinnerung behalten. Bereits Anfang der 80er fand sich die Band um Mastermind Shaun Ryder in Manchester zusammen und prägte Ende des Jahrzehnts und Anfang der 90er mit Songs wie "Step On" und "Kinky Afro" eine ganze musikalische Generation auf der britischen Insel, deren Einfluss sich schnell nach ganz Europa erstreckte, bevor sich die Happy Mondays 1993 auflösten. Ende der 90er liefen sich die Mitglieder über den Weg, taten sich wieder zusammen und spielten diverse Liveshows. Daraus resultierten ein Livealbum und eine Best Of. Und jetzt kehren die drei Gründungsmitglieder Shaun Ryder, Bez und Gaz Whelan nach 14 Jahren mit einem neuem Studioalbum zurück! Auf "Uncle Dysfunktional" (produziert von Quincy Jones Enkel Sammy Levine) präsentieren die Happy Mondays ihre so wohlbekannten notorisch lockeren Grooves die mit Ryders leicht bitteren, Lebens erfahrenen und doch einfühlsamen Lyrics korrelieren. Und mit dem neuem Album kommen sie jetzt auch für eine exklusive Deutschlandshow am 10. November in die Kölner Live Music Hall!



Intro | Prinz | Westzeit | musiX präsentieren



HAPPY MONDAYS | Exklusive Deutschlandshow!



10.11. Köln - Live Music Hall



Tickets ab 25 Euro im VVK

http://www.happymondaysonline.com | http://www.myspace.com/happymondaysonline

Record Company: Sanctuary Records / Rough Trade | http://www.sanctuaryrecordsgroup.de

________________________________________________________________________________


Bitte bei allen Veröffentlichungen die Daten für den KARTENSERVICE mit angeben:



01805 - 969 000 444 [14 cent / min.]

Internet | http://www.creative-talent.de

Söze

2007-07-29 10:55:36

Irgendwas dazwischen. Das Album hat einen relativ hohen Unterhaltungswert, weil wohl niemand auf eine derart lustige Art und Weise nicht mehr alle Tassen im Schrank hat wie Shaun Ryder. Wie der da auf Unkle Dysfunktional herumblubbert, -gröhlt, -murmelt und -nuschelt ist viel zu durchgeknallt und zu kaputt, als dass man die Platte einfach nur als schlecht abstempeln könnte. Allerdings wird sich das garantiert auch schnell abnutzen. Aber das ist ja nichts neues, die Mondays konnte man ja schon immer nur in kleinen Dosen geniessen.

Loam Galligulla

2007-07-29 10:38:20

Jedenfalls niemals laut...

2007-07-27 17:20:08

3/10 hier
aber 4/5 bei laut.de

was soll man glauben?

Armin

2007-06-05 21:44:55

Die HAPPY MONDAYS, eine der großartigesten Bands aus Manchester,

kehren nach langer Pause zurück und legen endlich ein neues Studioalbum

vor, das allen gefallen dürfte, die diese Band immer mochten.


Das Album wird etwas später als im UK veröffentlicht, nämlich am 20. Juli!!!





INFO:

- Uncle Dyfunct­ional ist das erste Album seit Yes Please von 1992 und

der Re-Union von 2004.

- Aufgenommen wurde das Album letztes Jahr in Manchester, unter der

schützenden Hand von Produzentenlegende Howie B und Sammy Levine

(einem Enkel von Quincy Jones).

- Vom Original-Lineup sind noch Shaun Ryder, Bez und Drummer Gaz

Whelan mit von der Partie.

- Die Band beendet gerade eine erfolgreiche Tour durch das United Kingdom.

Am 8. Juli spielen sie in Manchester (was bestimmt ein toller Gig werden
wird),

weitere Dates folgen (auf der Band Website sind schon einige Termine
genannt).

Ob eine Tour auf dem Kontinent geplant ist, weiß ich leider nicht.

- Label: Sequel (Sanctuary) // Vertrieb: Rough Trade

- VÖ in G/S/A: 20. Juli





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