
Darkest Hour - Deliver us
Victory / SoulfoodVÖ: 06.07.2007
Baller, Mann!
Mit Kumpels schön ein Bierchen zischen, den Verstand verlieren und im Zimmer randalieren wie ein vermummter Rostock-Tourist zu G8-Zeiten. Wie schön wäre das! Da kommt "Deliver us" doch genau richtig, um dieses fiese Sommerloch zu schließen. Gespannt legt man eine neue Runde Washington D.C. Metal ein und wartet darauf, dass die Wolken aufbrechen.
Akustische Gitarren erklingen wie am Tisch eines Strandrestaurants. Gerumpel, ein kurzes Luftholen und dann endlich - Gekeife! John Henry ist zurück. Die rabiaten Kumpels krachend im Rücken. Ja, das sind die Gefilde von Darkest Hour. Hier hatte man vor zwei Jahren schon einmal zufrieden Urlaub gemacht. Ist noch alles beim Alten oder gibt's was Neues? Interessiert wird die Gegend erkundet. Wo man auch hinschaut, die Band tut alles, damit sich ihre Gäste wohlfühlen. Dichter, klarer Sound präsentiert von Reiseleiter und Produzent Devin Townsend. Seine Rastafrisur hat ja auch was von Mallorca.
Doch zum Glück fällt dem Besucher sofort auf, dass hier nicht alles so blank poliert und sauber ist wie im Hilton. Aber beim Streifzug durch das Album hat man oft das Gefühl "hier war ich doch heute schon einmal". Wo sind die markanten Punkte, an denen man immer wieder vorbeischauen will? Schöne Ecken aus harten Riffs und den flotten Sweeping-Soli von Kris Norris gibt es natürlich, aber Hits wie einst "Convalescence" oder "These fevered times" wollen nicht hängen bleiben. Dafür bemerkt man verwundert etwas Neues: Gesang. Druckvoll allerdings, abseits von Peinlichkeit und Ausverkauf.
"Aquetis vertunis" auf dem Album "Hidden hands of a sadist nation" - das war ein Synonym für lange Spaziergänge am Strand. Damals. Heute gibt es mit "Light at the edge of the world" nur noch einen flotten Besuch an der Strandbar. Erfrischt allerdings auch. Und mit "Full imperial collapse" hat man sogar einen progressiv endenden Song durch Townsends Hilfe mit an Bord geholt. Sogar Mike Schleibaum durfte mal ein Solo einfrickeln, stand er doch lange genug im Schatten von Gitarrenlehrer Kris Norris. Friede, Freude und Band glücklich. Echte Kumpels eben. Die Reise endet episch mit dem Titeltrack "Deliver us". Wie All-inclusive-Erlebnisurlaub also - alles dabei gewesen. Anders, aber gut.
Highlights & Tracklist
Highlights
- A paradox with flies
- Full imperial collapse
Tracklist
- Doomsayer (The beginning of the end)
- Sanctuary
- Demon(s)
- An ethereal drain
- A paradox with flies
- The light at the edge of the world
- Stand and reveive your judgment
- Tunguska
- Fire in the skies
- Full imperial collapse
- Deliver us
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fluppeaufex
2023-09-28 07:23:22
Alleine der Anfang von "the patriot virus" treibt mir jedesmal aufs neue ein Grinsen ins Gesicht!
boneless
2023-09-27 22:23:58
Die Hidden Hands ist und bleibt eine der brutalsten Metalcorescheiben überhaupt. Allein der Titeltrack... Wahnsinn.
fluppeaufex
2023-09-27 10:57:20
"the hidden hands of sadist nation" ist eine der weniger 00er "metalcore" Platten die ich mir ironiebefreit auch noch in 2023 anhören kann.
Der musikalische cut nach Undoing Ruin und Deliver us ( wie mein Vorgänger schon sagte, irgenwie die gleiche Platte in lame ) hat mich dann nicht mehr abgeholt.
Dumbsick
2023-09-27 06:18:12
Godless… habe ich sogar damals unterstützt. Als sie bekannt gegeben haben, dass Kurt Ballou produziert, wusste ich, dass das gut angelegtes Geld war:)
boneless
2023-09-26 21:27:47
Ich war damals ehrlich gesagt etwas enttäuscht, nach Undoing Ruin war mir das irgendwie zu zahm. Selbige Platte ist für mich immernoch mit Abstand die beste Darkest Hour, aber Deliver Us hat auch Hits, die sich nicht abnutzen wollen. Allen voran natürlich Doomsayer (das Solo!), dann An Ethereal Drain, Fire in The Skies, Tunguska und der Titeltrack. Nach diesem Album sind sie dann ja leider hart abgestürzt, um einen dann 2017 mit Godless Prophets komplett überraschend ein richtig geiles Brett vor den Latz zu knallen.
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