Son Of The Velvet Rat - Loss & love
Monkey / Broken SilenceVÖ: 22.06.2007
Solitary man
Die ewigen Top Five der unvergesslichsten Trennungssongs für die einsame Insel in chronologischer Reihenfolge: 1. Elvis Presley - "Heartbreak hotel", 2. The Beach Boys - "Wouldn't it be nice", 3. Leonard Cohen - "Avalanche", 4. Oasis - "Married with children", 5. Teenage Fan Club - "Your love is the place that I come from". Das sind diejenigen, die wirklich weh tun. Fünf Plätze, reserviert für Demütigung und Herzschmerz. Doch Stopp! Ab hier wird die Geschichte umgeschrieben. Hier muss noch einmal von vorne angesetzt werden.
Die Geschichte der rastlosen musikalischen Wanderschaft von Son Of The Velvet Rat, den österreichischen Leisetretern und Berufsmelancholikern, die eigentlich auf die raubeinige Stimme und die schwerelosen Visionen von Georg Altzieber subsumierbar sind, beginnt an einem Tag im Jahre 2003. Damals erblickte die Platte "Spare some sugar (for the rat)" das Licht der Welt und brachte die Herzen aller Leonard-Cohen-Fans mit Mollakkorden zum energetischen Pumpen. Eine Singer/Songwriter-Platte, die niemals pathetischer Gefühlsduselei Platz machte, sondern sich in allen kantigen Verschrobenheiten nach Geborgenheit und Ehrlichkeit sehnte. Traurige Texte, große Musik.
Schon wenige Monate nach dem 2006 erschienenen, hinreißenden "Playground" pocht Altzieber wieder an der Türe. Mit vielen Experimenten, gewohntem Schwermut und schwelgenden Hymnen. Melancholische Songs kurz vor dem Zerbersten, die an der Substanz des Frohmutes kratzen. Minimalistische Instrumentierungen, leise Melodien, federleichte Streicheleinheiten. Jedem dieser elf Songs wohnt ein ganz spezieller Zauber inne, der seine Funken dezent versprüht und zu lodernden Feuern heranschwellt. Lauscht man dem zärtlichen "Lovesong #8", oder dem schaurigen "Bad screenplay / Bad karma (Are you ready to shoot?)", das mit seiner Dramatik unweigerlich an die großartigen Devastations erinnert, stockt der Atem.
"Loss & love" ist also in jeder Hinsicht ein geglücktes Unterfangen. Ken Coomer von Wilco, der mit tastenkräftiger Produzentenunterstützung die Schwerpunkte des Debüts umkrempelt und anstatt des Bandsounds mehr auf die whiskeyschwere Stimme von Altzieber setzt, bringt den entscheidenden Wendepunkt zur Zeitlosigkeit mit sich. Und für eine Top Five, die ein Jeder nach eigenem Gutdünken erstellen kann, drängen sich nun neue Herausforderungen auf. Die Entscheidung zum Beispiel, ob fünfmal Son Of The Velvet Rat auftauchen sollten. Oder eben nicht. Gute Kandidaten sind unter diesen Songs jedenfalls reichlich vertreten.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Bad screenplay / Bad karma (Are you ready to shoot?)
- Out in the blue
- The knife
Tracklist
- Intro
- Lovesong #8
- Bad screenplay / Bad karma (Are you ready to shoot?)
- Fall with me
- Out in the blue
- The knife
- Drift & dream
- Horsedoctor
- What makes me hurt
- Strange type of sleep
- Sunshine
Referenzen