Editors - An end has a start
Kitchenware / PIAS / Rough TradeVÖ: 22.06.2007
Die Nachfalter
Als vor ziemlich genau zwei Jahren "The back room" erschien, waren die Editors die richtige Band zur richtigen Zeit. Mitten im beidseits des Atlantiks angestoßenen Stilrevivals der späten Siebziger und frühen Achtziger passte der hymnische Düstersound des Vierers aus Birmingham wie Kajalstift auf Augenrand. Denn die durchaus auffälligen Parallelen zu den New Yorker Kollegen von Interpol waren aus zwei Gründen kein Makel: Erstens klauten sich auch die ihr Zeug bei Bands wie Joy Division, The Cure, The Mission und The Smiths zusammen. Und zweitens stopfen gloriose Hits wie "Munich" und "All sparks" sowieso jedem Kritiker das vorlaute Maul.
Dadurch, dass der Zweitling "An end has a start" jetzt fast zeitgleich mit "Our love to admire", der dritten Großtat von Interpol, erscheint, wird der naheliegende Direktvergleich der Dämmerungsartisten noch so manches Blätterrauschen verursachen. Und am Ende werden die Editors vermutlich die Nase vorn haben. Kommerziell gesehen. Nicht wegen der besseren Songs oder gar des besseren Albums. Sondern wegen der schulterklopfenden Unverbindlichkeit, die Liedern wie der Single "Smokers outside the hospital doors", "Escape the nest" oder "Spiders" beinahe schon coldplaysche Statur verpasst. Das ist wohl auch der Unterschied zwischen den beiden Bands: Während sich Interpol im wunderbaren Halbdunkel verkriechen, wollen die Editors ins Rampenlicht der großen Bühne. Mit Nachdruck. Und ein wenig Berechenbarkeit.
Bevor irgendwelche Zweifel aufkommen: Da dürfen sie gerne hin. Songs wie "The racing rats" oder der tolle Titelsong recken die Hände, heben den Blick und zwirbeln die Gitarrendrähte - alles gen Himmel. Offenes Moll trifft anspornendes Dur. Und das mit so viel Schwung, dass es in den Zappelbuden für reichlich Körperverknotung sorgen sollte. Gerne auch ineinander: "I need you to say that it's okay."
Verlässlich treiben Chris Urbanowicz' Gitarrensirenen die Songs von zurückgenommener Strophe zum pathosgeladenen Refrain. Keyboardflächen rücken die hoffentlich geschmackvolle Inneneinrichtung zurecht. Und Produzent Jacknife Lee (Bloc Party, U2, Snow Patrol) hat es meist gut mit dem Hallregler gemeint. Dazu ist natürlich Tom Smiths Bariton immer für eine Gänsehaut gut: "In the end / All you can hope for / Is the love that you've felt / To equal the pain that you've gone through." Hoffnung verbindet. Nicht nur, weil die Editors eines ganz genau wissen: Nach jeder Nacht folgt ein Tag. Von dieser Zuversicht kündet "An end has a start" mit jedem Augenblick.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Smokers outside the hospital doors
- An end has a start
- Bones
- Spiders
Tracklist
- Smokers outside the hospital doors
- An end has a start
- The weight of the world
- Bones
- When anger shows
- The racing rats
- Push your head towards the air
- Escape the nest
- Spiders
- Well worn hand
Im Forum kommentieren
Armin
2024-01-14 11:53:56
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Z4
2022-03-27 22:24:08
Die Platte hat jeglichen Reiz verloren, früher fand ich die fast so gut wie Interpol, aber es hört sich jetzt an, als bestünde die Band aus ein paar McKinsey-Managern.
Mondgestein fährt erdwärts
2012-01-28 01:36:42
7,5/10
Highlights: Smokers / An end has a start / When anger shows / Spiders / An eye for an eye*
* großer Fehler der Band, den Song als B-seite zu verbraten
musie
2009-11-20 08:43:07
eins meiner lieblingsalben überhaupt. sehr emotional. 9/10
Spice
2009-11-19 20:14:46
Die Musik scheint nicht für gemacht zu sein. Sehr glatt und "steril" produziert, in den einzelnen Instrumenten keine sonderliche Dynamik. Die Arrangements klingen allesamt ziemlich ähnlich, haben nichts sonderlich "Eigenes", hinzu kommen die bedeutungsschwanger und aufgesetzt wirkenden Texte... Für mich maximal eine 5/10.
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