Bows - Cassidy
Too pure / ZombaVÖ: 17.04.2001
Ein Hauch von Tageslicht
Langsam quälen sich die ersten Sonnenstrahlen durch das Dickicht der Großstadt. Verhalten malt das Zwielicht Bilder in die Schatten. Noch wagt es niemand, den Tag wirklich zu wecken. Neonreklamen flackern nur noch halbherzig, während müde gewordene Tänzer ihr Adrenalin mit dem ersten Cappuccino aus den Adern spülen. Selbst die Baßmembranen der Lautsprecher haben sich eine Pause verdient. Auftritt Luke Sutherland: Der Multiinstrumentalist, Buchautor und Vollblutkünstler schenkt ihnen Liebeslieder an die Dämmerung und gibt der Ruhephase mit \"Cassidy\" einen Namen.
Schon der erste Track weist den Weg: In \"Luftsang\" schweben Streicher und engelsgleiche Stimmen durch eine müde Luft. Erinnerungen an Goldfrapps Reise zum \"Felt mountain\" werden wach. Entrückte Melodien breiten ein musikalisches Kopfkissen aus. Ein silberner Hauch erzählt von kubanischen Weltergewichtern und einer elektrischen Sonne. Beats verdampfen quecksilbern, während Strukturen zerfasern. Post-Triphop.
Bows, Sutherlands neue Band nach dem Ende von Long Fin Killie, flirrt mit dem noch flackernden Licht um die Wette. Auf seinem Zweitling entwirft das Kollektiv ein schwach leuchtendes Szenario. Sanfte Klänge wirken auf angespannte Ohren wie die ersten Schritte mit leicht zugekniffenen Augen aus der Dunkelheit hinaus. Sutherland reicht den \"B boy blunt\" und läßt uns tief inhalieren. Der Geruch verbreitet sich langsam im Äther. Beruhigte Herzen schlagen den Rhythmus für verquere Schlaflieder. Ein schüchternes Mädchen namens \"Cassidy\" gähnt in ihrem Takt und wartet darauf, daß die aufsteigende Sonne das Zwielicht vertreibt.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Wonderland
- DJ
- Ton ten all the way home
Tracklist
- Luftsang
- Cuban welterweight rumbles hidden hitmen
- Man fat
- Ali 4 Onassis
- B boy blunt
- Wonderland
- DJ
- Blue steeples
- Hey Vegas
- Sun electric
- Ton ten all the way home