The Horrors - Strange house
Loog / Polydor / Vertigo / UniversalVÖ: 18.05.2007
Blair wizard project
Man sollte es mit der Angst bekommen, dieses Album. "Strange house" heißt es, und The Horrors inszenieren es von der ersten Sekunde an wie eine rostige Geisterbahn. Man könnte die bleichgesichtigen Londoner unvorsichtigerweise mit Teilzeitdepressiven wie Interpol oder den Editors zusammenwerfen. Aber in der langsam auseinander fallenden New-New-Wave-Schublade wartet ohnehin nur ein ziemlich übler Hautausschlag. Der hier kultivierte Schrecken hat schließlich einige Jahre mehr auf dem krummen Buckel. Und wer sich in die Verwandtschaft von Altmeistern wie den Cramps, den Sonics oder den Misfits mogeln will, muss schon eine handfeste Neurose anzubieten haben.
Dass "Strange house" nix für Zartbesaitete ist, merkt man gleich am garagigen Opener "Jack The Ripper". Der alte Screaming-Lord-Sutch-Song ist ungewaschen, heiser, besessen, ungelenk, vorlaut, grobmotorisch, obskur, ungesund, lärmig. Und eine gute Minute vor seinem Ende lassen die Spargeldraculas das Ding sogar noch losgehen und machen aus den Adjektiven kurzerhand ein paar Komparative. Spaß geht anders. Und genau so muss das sein.
Faris Rotters kaputte Stimme nörgelt und grölt durch die Songs, als wäre er hauptberuflich Marktschreier beim Karneval der Untoten. Doch es sind nicht nur Stimmbänder, die hart am Rande des Nervenzusammenbruchs liegen. Spider Webbs Kirmesorgel spukt durch "Count in fives" und verpasst "Gil sleeping" Alpträume. Joshua Von Grimms zwielichtige Gitarre bürstet mit selbstgebauten Effektgeräten allerlei Hymnen für die Nacht gegen den Kajalstrich. Und Coffin Joe setzt hinter der Schießbude alles daran, nur ja keine Entspannung zuzulassen. Das geht dann so: Der Rock'n'Roll von "Gloves" taumelt im Fieberwahn, "Excellent choice" surft durch die Nervenheilanstalt, und "Sheena is a parasite" nötigt sogar dem großen Chris Cunningham mal wieder ein Video ab.
Dass The Horrors ihrer Platte auch noch das Motto "Psychotic sounds for freaks and weirdos" ins Booklet schreiben, lässt diese Goth-Mod-Geschichte dann aber doch etwas aufgesetzt wirken. Wer in der Klapse sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Doch alles wird konsequent durchexerziert: Die viel zu ernsten Anfangzwanziger starren mit Fledermauscharme in die Kamera und hängen bei Konzerten gerne auch mal kopfüber. Und niemand sucht nach dem Holzpflock, um ihn mitten ins Herz dieser Kreaturen zu hämmern. Der Grund ist die Musik auf "Strange house": meistens verteufelt gut.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Count in fives
- Excellent choice
- She is the new thing
- Sheena is a parasite
Tracklist
- Jack The Ripper
- Count in fives
- Draw Japan
- Gloves
- Excellent choice
- Little victories
- She is the new thing
- Sheena is a parasite
- Thunderclaps
- Gil sleeping
- A train roars
Im Forum kommentieren
dionisio
2009-03-25 11:01:50
Ich konnte nicht allzu viel mit der ersten Platte anfangen. Aber dieser Song ist verdammt gut.
dionisio
2009-03-24 13:53:20
Neuer Song auf http://www.thehorrors.co.uk/ zu finden. Guter Song.
It's been two years, but finally The Horrors are back.
From midnight tonight, visitors to thehorrors.co.uk can view the brand new video for 'Sea Within A Sea', the first single to be taken from the band's forthcoming album. As a special treat we're making the song available to download right now, for free. Just signup to the mailing list above to get the mp3.
'Sea Within A Sea' is taken from the brand new album 'Primary Colours', set for release on May 4th. To accompany the release of the single and album, The Horrors will be touring extensively, beginning with a very special gig in London next week:
Armin
2007-05-23 19:32:41
The Horrors: Strange House | VÖ: 25.05.2007 (CD Album)
The Horrors sind keine Band, bei der es um Mummenschanz, Maskerade oder eines dieser hochmodernen Vexierbilder des Style geht. Schwarz umrandete Augen und kein bisschen Farbe am Leib, nur so verlassen Faris Badwan (Vocals), Tomethy Furse (Bass), Joshua von Grimm (Gitarre), Coffin Joe (Drums) und Spider Webb (Schweineorgel) das Haus.
Doch bei The Horrors geht es nicht um irgendeinen Dresscode. The Horrors spielen keinen Punkrock, sie sind Punkrock. Auf ihrem Debütalbum „Strange House“ zeigen sie munter Referenzen an die dunkleren Ecken des UK-Punk.
Sänger Faris Badwan stöhnt, röchelt und brüllt wie ein Irrer und man wartet gespannt auf den nächsten Einsatz der Terror-Orgel von Spider Webb. „Strange House“ ist aggressiv, klingt herrlich unfertig und auf den Punkt gebracht und ist ab Freitag erhältlich.
micha
2007-05-14 00:13:27
höre seit wochen schon nichts anderes mehr..haben auf jeden fall mehr aufmerksamkeit verdient. vielleicht nicht jedermanns sache, aber wer mit den cramps, sonics und so was anfangen kann, dem sei sie wärmstens empfohlen...
Armin
2007-03-14 20:52:44
18.05.
THE HORRORS
"Strange House"
Universal Music
Schon seit einigen Monaten sind The Horrors aus der britischen Presse nicht
mehr wegzudenken, The Horrros sehen wie eine Mischung aus John Cale, Kiss
und Bill Kaulitz gleichzeitig aus. Doch The Horrors sind keine Band, bei der
es um Mummenschanz, Maskerade oder eines dieser hochmodernen Vexierbilder
des Style geht. The Horrors spielen keinen Punkrock, sie sind Punkrock.
Aggressiv, brüchig und selten über drei Minuten - so lassen sich die elf
Stücke des Debüts am besten beschreiben.
"A wall of noise that could induce a heart attack" The Guardian
"11 venomous tales from the crypt. 4/5" Observer Music Monthly
"An instant classic. 10/10" Vice
"High-excitement Psycho-rock. 4/5" Mojo
Auf Tour:
24.04. Berlin, Magnet
25.04. Köln, Underground
26.04. Hamburg, Molotow
27.04. München, Backstage
http://www.thehorrors.co.uk/
http://www.myspace.com/thehorrors
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